Was hat es mit dem Projekt "Jeden Tag ein neues Lied" auf sich?
Das Prinzip ist simpel und bereits im Namen wird erklärt, was genau ich damit meine: ich werde jeden Tag in diesem Forum ein Lied des Tages posten und in Form eines Videos in den Beitrag einbauen. Die Idee dahinter ist, mich selbst mit den Liedern auseinanderzusetzen, meine Einstellung bzw. meine "Beziehung" zum jeweiligen Lied zu beschreiben UND gleichzeitig alle dazu einladen, die eigene "Geschichte zum Lied" mit den anderen Besuchern des Forums zu teilen.
Zu jedem Lied starte ich zudem eine Umfrage, die je nach Situation einen Tag oder eine Woche laufen soll und bei der alle kurz und knackig ihre Einstellung zum Lied abgeben können, ohne einen eigenen Beitrag dazu schreiben zu müssen - obwohl das natürlich auch erwünscht und geboten ist, schließlich ist das hier ein Forum

Anlässlich des 60. Jahrestags der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags hat das ZDF auf seiner Webseite eine FAQ zum Élysée-Vertrag erstellt, in der sie die Geschichte der Entstehung und die Erfolgsgeschichte zum Vertrag erzählen. Vielen ist heute nicht bewusst, dass Deutschland und Frankreich vor 100 Jahren noch Todfeinde waren und es nach den Kriegen von 1870/71, dem 1.Weltkrieg und dem 2.Weltkrieg keine Selbstverständlichkeit ist, dass wir heute in so einer friedlichen und ruhigen Nachbarschaft zu den Franzosen leben können.
Reinhard war dieser Entwicklung 10 Jahre voraus!
Für den kleinen 11jährigen Reinhard, der sich "mutterseelenallein" aufmachte, um dieses unbekannte fremde Land für sich zu entdecken, wurden Frankreich und Paris zur zweiten Heimat und er verdankt vielleicht sogar seinen Erfolg als Liedermacher in Deutschland dem raketenhaften Erfolg mit seinen Liedern, die ihn zunächst in Frankreich sehr populär machten. Auf der Bühne erzählte er uns davon, wie er nach Frankreich kam und was ihn an diesem Land fasziniert..
Wenn also Reinhard Mey seine Versöhnung, seine Annäherung und seine Freundschaft mit Frankreich, den Franzosen (und FranzösinnenReinhards Ankündigungstext auf der Bühne (Quelle: Album "!Ich kann") Zitat:...ich war genau 11 Jahre alt als mich damals meine Eltern in den Zug nach Paris gesetzt hatten - mutterseelenallein war ich - weil das war genau, was ich mir gewünscht hatte. Mit 11 wollte ich nach Paris - und das Wichtigste: ich wollte alleine nach Paris ... und weil meine Eltern sich gesagt hatten: "Gott, wenn es das Kind glücklich macht!" und weil sie glaube ich einen weiten Horizont hatten, haben sie trotz bescheidenster Verhältnisse mir das Ticket gekauft und haben mich zum Bahnhof gebracht ... haben mich in das Abteil gesetzt ... und sie waren noch gar nicht richtig draußen, das spürte ich schon: Freiheit! Nicht, dass ich zuhause nicht auch Freiheit gekannt hättte - im Gegenteil - aber das war eine andere Art von Freiheit, die ich da hatte und ich merkte, mir wuchsen Flügel und ich war auf mich alleine gestellt ... und ich stellte mir Frankreich und Paris vor ... wie unser kleiner Vorort von Berlin, in dem ich aufgewachsen bin und zuhause war - weil wir wohnten im französischen Sektor von Berlin und da dachte ich: "Naja, Paris und Frankreich, das ist genau wie der französische Sektor von Berlin" ... und ich lag auch gar nicht soo falsch ... in Berlin hatte ich also schon jede Menge Franzosen kennengelernt - die meisten trugen Uniform damals - aber ich merkte, wenn sie die ablegten, dann waren das ganz normale Bürger, ganz normale Mitmenschen und als ich dann später tatsächlich in Paris ausstieg, da habe ich gemerkt: "Ne, das ist wirklich nicht so viel anders als mein Vorort" ... gut eben alle Leute sprachen anders, aber darauf war ich vorbereitet und ich habe keine so gravierenden Unterschiede festgestellt, die erklären könnten, warum sich unsere Nationen über Jahrhunderte gegenseitig die Schädel eingeschlagen und totgeschossen haben ... das habe ich auch später nicht erkannt ... solche Unterschiede gibt es einfach nicht ... DACHTE ich ... bis ich dann mehr und mehr amerikanische Filme gesehen hatte ... die in Frankreich spielen sollten und in Paris ... so mit Lokalkolorit und Folklore und da hab ich bemerkt ... und es fiel mir wie Schuppen von den Augen: Ja, alle Franzosen haben eine Baskenmütze auf - und alle Gaulloires in den Mundwinkeln ... und sie würden NIE aus dem Haus gehen, ohne ihr Stangenweisbrot dabei zu haben ... entweder bringen sie's von zuhause mit oder sie kaufen es unterwegs ... jedenfalls, sie haben alle ihr Stangenweisbrot dabei ... und aus dem Mantel guckt gerne noch eine Porree-Stange - mit den haarigen Wurzeln ... achten sie mal darauf, es ist wirklich immer so! ... das ist die eine Hälfte des Franzosen ... die andere Hälfte besteht daraus, dass er eine ... Rotweinflasche unter dem Arm hat - nicht eine 0,7-Liter Flasche, wie das bei uns wäre, sondern eine 1,0-Liter Flasche muss das sein ... und in der Hand hat er - und das erklärt nun wieder die Anwesenheit des Stangenweisbrots - diesen kräuter- und knoblauchhaltigen Weichkäse ... soweit der Franzose männlichen Geschlechts! Die Französin ... haben wir selbst hierzulande charakterisiert und messerscharf durchschaut ... dank des Werbefernsehens ... wissen wir nun, dass die Französinnen ... sich das Bier nicht so wie wir trinken ... sondern sie schütten es sich in den Bauchnabel ... Ja ... weil es dort so schön prickele ... aber abgesehen von diesen Eigenheiten ... ganz normale Leute ... Leute so wie Du und Ich ... sie leben in einem gastfreundlichen Land

Douce France war auf dem Forum auch schon Thema, nämlich...
- Douce France - die Meinung (zum Album)
- Information von Marianne über die Bedeutung: Unholdes Frankreich
- Im Mai 2004 gab es einen längeren Austausch aufgrund Veröffentlichung von Nanga Parbat, bei der etliche Diskuttanten auch ihre Meinung zu Douce France schrieben: Nanga Parbat - erste Eindrücke
Anlässlich des 75.Geburtstags von Reinhard Mey erschien am 17.12.2017 auf faz.net ein bemerkenswerter Artikel von Volker Zastrow unter dem Titel "Begegnung - Recontre" und in Anspielung auf das gleichnamige Lied Meys (siehe YouTube Video...), in dem er sich auch ausführlicher mit der Zeit Meys in Frankreich auseinandersetzt. Natürlich wird hier auch der in einem anderen Lied besungene Etienne erwähnt und insbesondere die Einflüsse von Georges Brassens hervorgehoben. Außerdem geht es in dem Artikel auch um die Geschichte, wie und warum Reinhard Mey auf Hannes Wader aufmerksam wurde. Aktuell ist der Artikel auf der Webseite des Verlages noch uneingeschränkt abrufbar!
Auszug aus dem Artikel, Abschnitt "Douce France" Zitat:Reinhard hatte seinen Eltern zunächst sehr übelgenommen, dass sie ihn in Berlin ins französische Gymnasium steckten. Aber bald war er ihnen dankbar, und das sein Leben lang. Schon vor seiner Geburt hatten die Eltern französische Freunde, mit denen sie gemeinsam verreisten, Ski-Urlaub machten – dann war der Krieg gekommen und hatte die Freunde getrennt. Aber sie hatten einander versprochen: Wenn der Wahnsinn vorüber ist, wollen wir uns wieder treffen. Und wenn wir Kinder haben, dann sollen die es ebenso machen. Dann sollen sie dafür sorgen, dass Deutschland und Frankreich einander Freund sind statt Feind. An diesen Plan hielten sie sich. Reinhard wurde in den Sommerferien in die Ardèche geschickt, zu der dort inzwischen siebenköpfigen Familie, wo er sich mit dem wenig jüngeren Étienne befreundete. Bald waren sie unzertrennlich. Das half natürlich sehr beim Französischlernen.
Außerdem übte Étiennes Vater, ein Deutschlehrer, mit den beiden Jungs Diktat. Jeden Morgen um zehn. „L’île au trésor“, die Schatzinsel. Für Reinhard der Höhepunkt des Tages, er kam nie auch nur eine Minute zu spät. Das Größte war, wenn er nicht mehr Fehler gemacht hatte als Étienne. Aber auch zu Hause übte er weiter Französisch – mit dem eigenen Vater. Den hielt es in Übung, und dem Sohn machte es Spaß. Wenn es in der Schule auch sonst nicht gut klappte, in Französisch war Reinhard richtig gut. Weil ihn die Eltern früh „hineingetunkt“ hatten, wurde es ihm zur zweiten Muttersprache. In den französischen Ferien, als Kind unter Kindern und Jugendlichen, konnte er sie aufsaugen.
In der Gruppe in der Ardèche hatte ein Junge namens André den Ton angegeben. Der besaß schon den Führerschein. Er fuhr und sang dabei, sang überhaupt bei allen Ausflügen. Lieder, die dem elf, zwölf Jahre alten Reinhard sehr imponierten. Überraschend, witzig und mit gewissen Ferkeleien. „Brave Margot“: Über ein Mädchen, das einem armen, halbverhungerten Kätzchen die Brust gibt. Bald kommen alle Männer aus dem Dorf, um das Kätzchen zu sehen. Danach die Frauen, die es umbringen. Oder „P . . . de toi“, wobei das P für „Putain“ steht. Sehr freundlich übersetzt heißt das Lied also „Du Schlampe“. Wieder kommt ein Kätzchen darin vor. Aber es ist ungewiss, ob das Kätzchen, das dem Sänger zugelaufen ist, wirklich eines ist. Denn wenig später springt es für ein Schnitzel ins Bett des Metzgers.
Wir schreiben das Jahr 1954. Prüde Zeiten. Wenn Étiennes liebenswürdige, aber gestrenge Eltern gewusst hätten, was ihr Feriengast da bei ihrer fröhlich mitsingenden Brut lernte, hätte es Stubenarrest gesetzt. Doch für einen Jungen am unteren Pubertätsrand waren solche Lieder die denkbar spannendste Art, Französisch zu lernen. Lieder von Georges Brassens. Die Kinder sangen ohne Gitarre. Manchmal nahmen sie zum Picknick ein Grammophon mit, eins zum Aufziehen, und auch eine Schallplatte von Brassens. „Les Sabots d’Hélène“ vielleicht, Helenes Holzschuhe.
Als Reinhard wieder in Berlin war, geriet Brassens aber allmählich in Vergessenheit. Wie auch nicht? In Deutschland war er nicht zu hören. Bis Reinhard ihn plötzlich zu sehen bekam, im Kino. Seine Eltern, immer bestrebt, ihn mit französischer Kultur zu befruchten, hatten ihn mit in „Die Mausefalle“ genommen. In diesem Film, Porte des lilas, spielt Brassens einen Kleinganoven, aber einen ehrenwerten. Und er singt zur Gitarre seine Lieder. Au bois de mon cœur, Le Vin. Reinhard fand den Mann mit der Pfeife wunderbar. Seine Lieder waren so ganz anders als die Schlager der Nachkriegszeit und der Rock’n’Roll.
Reinhard hatte zu dieser Zeit selbst schon mit der Gitarre begonnen. Die nächsten Sommerferien verbrachte er bei einer anderen Gastfamilie, nun in Paris. Er war inzwischen fünfzehn, und tagsüber durfte er tun, was er wollte. So klapperte er die Cafés auf dem Boulevard du Montparnasse ab, stets auf der Suche nach Liedern von Brassens. Es hatte ihn gepackt. Sein ganzes Taschengeld landete in den Jukeboxes. Er versuchte dann, die Chansons nachzuspielen. Aber die Harmonien sind komplexer, als es scheint. Man braucht schon mehr als nur drei Akkorde. Brassens selbst komponierte zunächst am Klavier und arrangierte erst hinterher für Gitarre.
Reinhard besorgte sich die Noten auf Papier – Melodie und Akkorde und nicht zu vergessen die Texte. Denn Brassens Sprache, so schlicht, klar und deutlich sie auch daherkommen mag, ist nicht gerade einfach zu verstehen. So viel Spiel ist darin, so viele Anspielungen, oft auch Neuerfindungen. Außerdem schöpft Brassens nicht nur aus Alltagssprache und Dichtung, sondern auch aus dem Argot, dem Jargon der Ausgestoßenen. Der steht nicht im Vokabelheft. Die Lieder, die Mey nun kennenlernte, lebten aber längst nicht mehr von jenen kleinen Anzüglichkeiten, bei denen ein Junge in der Pubertät die Ohren spitzt. Nein, nun ging es um Liebe und Menschlichkeit. Brassens sang über eine Welt, wie sie sich dieser idealistische Junge aus Berlin wünschte, Brassens sang über Freundschaft und Wärme, Offenheit und Verständnis.
Es war die „Chanson-Offenbarung“, schwärmt Mey noch Jahrzehnte später. „Das, womit ich den Begriff Chanson überhaupt verbinde. Es hat alles gestimmt: die Texte, die Melodien, die Gitarrenbegleitung – und der Eindruck, den ich von der Person Georges Brassens hatte.“ Er wollte auch so etwas tun. Und bei ihm daheim, im bürgerlichen Ambiente, machte sich niemand durch Lektüre verdächtig. Die Eltern unterstützten ihn, versorgten ihn mit deutscher und französischer Dichtung, brachten ihn mit François Villon und Otto Reutter in Berührung, schenkten ihm Ludwig Reiners’ Gedichtsammlung „Der ewige Brunnen“ oder „Die Lieder des Georg von der Vring“. Als Mey 1965 das erste Mal auf der Waldeck auftrat, wo die deutsche Liedermacher-Szene das Licht der Welt erblickte, hatte er noch keine eigenen Texte, sondern stattdessen einige dieser Gedichte vertont.
Und eines Abends trat da ein hochgeschossener Typ auf. Mit Baskenmütze, so ging es schon mal los. Er sang zur Gitarre, minimalistisch. „Ich ging mit meinem kleinen Strauß / ins Haus der Schönen / ins Haus der Schönen.“ Schönster, reinster Brassens. Schon die Wiederholung, typisch. Und die Art, wie das Lied seine Geschichte erzählt. Und die Geschichte selbst. Reinhard Mey dachte: Hier ist jemand, das ist der deutsche Brassens. Ein Juwel.
Oh weh, der Artikel ist nicht mehr online verfügbar! Was soll ich nur machen? ...
Die Geschichte wird über 5 Strophen erzählt, die Strophen 1, 2,3 und 5 haben jeweils 11 Verse, wobei der letzt Vers lediglich aus dem Titel "Douce France" besteht und 3x wiederholt wird. Die 4.Strophe besteht nur aus 9 Versen. Das Versmaß in diesem Lied ist ungebunden, es wird kein Versfuß verwendet, das Reimschema ist durchgängig als Paarreim umgesetzt also aabbccddee-f
Die musikalische Untermalung auf dem Studioalbum ist sehr stimmig und passt zum Text und zum Thema. Mit wenigen Instrumenten wird eine eingängige Melodie vorgestellt und durch den dezenten aber tragenden Einsatz von Piano und Akkordeon (Manfred Leuchter), Kontrabaß (Manni Hilgers) und Saxophon (Heribert Leuchter) bauen sich beim Hören Paris, die Freiheitsstatue und die großen französichen Avenues vor dem geistigen Auge auf.Beispiel für das Reimschema - hier die 4.Strophe Zitat:a - Hab' die Frauen in der Rue du Faubourg St. Denis geseh'n,
a - Die ihre Schönheit verkaufen und ich konnt' es nicht versteh'n,
b - Dass sie sich für jeden Drecksack hinlegen, für jeden Wicht,
b - Wenn er nur die Kohle hinlegt – ich versteh' es heut' noch nicht!
c - Ich sah Pflastersteine fliegen, sah die Fratze der Gewalt,
c - Sah die Klugheit unterliegen, sah die Hand zur Faust geballt,
d - Sah sie offen ausgestreckt und zur Versöhnung schon bereit,
d - Lebte Freiheit, fühlte Gleichheit und ich fand Brüderlichkeit.
e - Douce France! (wird 3x wiederholt)
Meine Meinung zum Lied des Tages
Meine Wertung:

Das Lied Douce France wurde auf dem 23. deutschsprachigen Studioalbum Nanga Parbat im Jahr 2004 veröffentlicht. Außerdem wurde das Lied ebenfalls auf dem 2005 veröffentlichten letzten französischsprachigen Album mit dem Titel Frédérik Mey, Vol. 7 – Douce france veröffentlicht. Anders, als bei die anderen Liedern auf dem Album, wurde Douce France nicht in einer französischen Version auf das Album gepackt sondern im Original belassen, was noch einmal unterstreicht, wie wichtig Mey diese ganz persönliche Liebesbotschaft an seine zweite Heimat Frankreich ist.
Bei der Veröffentlichung des Albums im Jahr 2005 wurde es auf der Verkaufsseite von Amazon.de wie folgt angepriesen:
Der Onlinehändler JPC.de beschreibt das Album Nanga Parbat mit den Worten:Beschreibungstext auf der Verkaufsseite von Amazon.de zum Album "Frédérik Mey Vol.7 -- Douce France" Zitat:Dreiundzwanzig Jahre nach seinem letzten französischen Album läßt REINHARD MEY sein gallisches alter Ego FRÉDÉRIK wieder zu Wort kommen. Der hatte sich 1982 nach der Geburt seines zweiten Sohnes offiziell mit "Frédérik Mey, Vol. 6" von seinem französischen Publikum verabschiedet, um für die nächsten zwei Jahrzehnte ganz für seine Kinder da sein zu können und sich auf seine Karriere in Deutschland zu konzentrieren. Zu diesem Zeitpunkt konnte er auf eine einzigartige 15-jährige Doppelkarriere dies- und jenseits des Rheins zurückblicken. Nun sind die Kinder aber aus dem Haus und MEY hat sich seiner Zweisprachigkeit und seines Versprechens erinnert, "später mal wieder" französisch zu schreiben und zu singen und nach 23 Jahren seinem französischen Werk die Nummer 7 hinzugefügt. "Frédérik Mey Vol. 7" heißt das Album konsequenterweise. Dreizehn seiner deutschen Lieder aus den Jahren 1990 bis 2004 hat er sich vorgenommen, dreizehn, die ihm schon im Original am französischsten erscheinen. Aber es sind keine Übersetzungen, keine Nachdichtungen, es wurden neue Lieder. Manfred Leuchter, der die Lieder arrangiert und produziert hat, bekam noch einmal die Chance, neu zu arrangieren und mit den Werkzeugen und technischen Mitteln nach heutigem Stand der Kunst, neu zu mischen.
Neben den dreizehn französischen Chansons enthält das Album auch als Epilog ein vierzehntes, mit Bedacht in deutscher Sprache gesungen, in dem er erzählt, wie es zu dieser deutsch-französischen Lebensgeschichte kam, ein Lied, das den Germanisten in Frankreich Unterrichtsstoff und dem Album den Untertitel gibt: "Douce France".
Es enthält insgesamt 13 Lieder mit einer Gesamtspiellänge von 62:38 Minuten. Produziert wurde das Album von Manfred Leuchter, der auch die Arrangements übernommen hat. Die Aufnahmen entstanden im Axtrak Musiclab und Chroma-Tonstudio, Aachen.Worte von der Beschreibung des Albums auf der Verkaufsseite Zitat:Der Titel einer Ballade, die Reinhold Messners Kampf um den schwersten Gipfel der Welt, den Nanga Parbat (Der Nackte Berg), schildert ... gibt Reinhard Meys 23. Studioalbum den Namen ... mit dem Einverständnis des legendären Bergsteigers geschrieben ... dem Andenken seines Bruders gewidmet ... Liebe, Freundschaft, Kameradschaft, Mut, Aufopferung, Triumph und Scheitern, Trost und Menschlichkeit sind die Elemente dieser ... Erzählung, die sich wie Leitmotive auch durch die 12 anderen neuen Lieder dieses Albums ziehen ... Reinhard Mey hat noch nie heikle Themen gescheut ... Berliner Liedermacher {hat sich} präzise Beobachtungsgabe, verbalen Biss und vor allem Zivilcourage bewahrt – Charakterstärken, mit denen er immer wieder aufs Neue beeindruckt ...
Auf dem Album finden sich besonders viele Lieder mit Bezug auf den Tod und Vergänglichkeit bzw. religiös/philosophische Themen, was sicher auch mit dem Lebensalter des Künstler erklärbar ist. 2003, als er die Texte für Nanga Parbat schrieb, feierte er seinen 61.Geburtstag.
Das Album widmet er seinen Kindern und seiner Frau Hella, wie er im sehr liebevoll und den Liedern angepasst gestalteten Booklet schreibt.
Mit dieser Produktion fand das Duo Mey/Leuchter zu ihrem besonderen Stil und der Erfolg gab ihnen recht, denn Nanga Parbat stieg im Mai 2004 sofort auf Platz 2 der deutschen Albencharts auf und hielt sich 17 Wochen lang in den Top100. Dafür gab es 2005 eine goldene Schallplatte für mehr als 100.000 verkaufte Alben. Für die damaligen Verhältnisse waren diese Verkaufszahlen zwar auch sehr gut - heute wären solche Zahlen eine Sensation, denn Musik wird heute anders konsumiert wie vor 15 Jahren...aber das haben wir schon im Thema Warum werden Konzerttickets immer teurer? besprochen...
Diese und weiter Informationen zum Album habe ich auf discogs.com, in der Wikipedia und auf offiziellecharts.de gefunden.
Titelliste und Cover des Albums "Nanga Parbat"
- Alles O.K. in Guantánamo Bay – 3:41
- Douce France – 7:06
- Ich kann! – 3:56
- Spider Man – 3:05
- Friedhof– 4:03
- Sven – 4:10
- Hundgebet – 4:42
- Die Waffen nieder! – 4:26
- Ich glaube nicht – 4:31
- Ich liege bei Dir – 5:46
- Kennst du die kleinen, nicht wirklich nützlichen Gegenstände? – 3:56
- Nanga Parbat – 9:19
- Sommerende – 3:57