Das Restrisiko ist ein Paradoxon, "weil es einerseits als unvermeidbares Risiko angesehen wird, das trotz aller Vorsichtsmaßnahmen oder Sicherheitsvorkehrungen bestehen bleibt, andererseits aber auch als Risiko, das durch zusätzliche Anstrengungen und Maßnahmen reduziert werden kann" ...hier zitiere ich chatGPT
Welche konkreten Folgen die falsche Abschätzung eines Restrisikos haben kann, arbeitet Wolfgang Buck in seinem gleichnamigen Lied sehr überzeugend heraus. Dieses Lied mag ich, seit ich es zum ersten Mal hörte und denke oft darüber nach, wenn man wieder jemand was davon sagt, dass "ein gewisses Restrisiko halt zum Leben dazu gehört"...

Die Auswirkungen der Katastrophe von Fukushima sind vor Ort auch über 10 Jahre nach dem Ereignis noch immer spürbar und werden noch viele Jahrzehnte anhalten. Die Spätfolgen lassen sich sehr genau voraussagen bzw. wurden bereits klar festgestellt, selbst wenn es auch heute noch Parteien und Politiker gibt, die das leugnen und kleinreden.
Obwohl keine unmittelbaren Todesfälle aufgrund von Strahlung gemeldet wurden, sind die gesundheitlichen Auswirkungen gut formuliert und es gibt Berichte über erhöhte Raten von Schilddrüsenkrebs bei Kindern in der Umgebung des Kraftwerks. Auch gibt es Bedenken hinsichtlich anderer gesundheitlicher Auswirkungen von Strahlung, die sich erst in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten zeigen werden.
Die Auswirkungen auf die Umwelt werden manchmal nicht als großes Problem angesehen, obwohl es sich dabei aus meiner Sicht um DAS Problem überhaupt handelt. Die Freisetzung von radioaktivem Material hat zur Verseuchung von Böden, Gewässern und Luft geführt, was Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt hat. Einige Gebiete in der Nähe des Kraftwerks sind immer noch evakuiert und können nicht bewohnt werden. Somit ist die Lebensgrundlage für Mensch und Tier für Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte zerstört.
Die Katastrophe in Fukushima hat zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten geführt, insbesondere in der Region Fukushima. Viele Unternehmen mussten Konkurs anmelden und der Tourismus ist stark zurückgegangen. Die Regierung Japans hat als Reaktion auf die Katastrophe auch ihre Energiepolitik überarbeitet und begann mit dem Ausbau erneuerbarer Energien sowie eine Reduktion der Abhängigkeit von Atomkraft. Seit 2012 wurden nur wenige Atomkraftwerke in Japan wieder in Betrieb genommen und es gibt große Widerstände in der Bevölkerung gegen Atomkraft. Vor diesem Ereignis war das anders und es ist bitter für das Land, dass es scheinbar erst diese Katastrophe brauche, um in Japan die Bedeutung des unscheinbaren Begriffs Restrisiko erst richtig greifbar zu machen.
Der Unfall in Fukushima hatte weltweit Auswirkungen auf die Kernenergieindustrie. Viele Länder haben ihre Sicherheitsstandards überprüft und verschärft, und es gab eine erhöhte Skepsis gegenüber der Sicherheit von Kernkraftwerken. Einige Länder, wie Deutschland und die Schweiz, haben beschlossen, ihre Atomkraftwerke abzuschalten und verstärkt auf erneuerbare Energien zu setzen. Ich kann keinen Politiker ernst nehmen, der heute nach einer Verlängerung der AKW Laufzeiten oder sogar den Bau neuer AKW fordert.
Diejenigen, die am lautesten von einem bevorstehenden Blackout schwafeln und das mit der Abschaltung der letzten verbleibenden 3 AKW in Deutschland begründen, sind meist auch dieselben, die den notwendigen konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien systematisch und wieder besseren Wissens manipuliert und verhindert haben. Hier bei uns in Bayern sind das vor allem die Parteien CSU und FDP. Die Freien Wähler regieren aktuell (noch) mit der CSU und beteiligen sich auch lautstark am AKW-Bullshit-Bingo. Ich setze auf die Landtagswahl im Herbst und hoffe, dass die jahrzehntedauernde Ära dieser Partei(en) endlich zu Ende geht.
Am 31.03.2023 werden die letzten 3 verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz gehen. Der Rückbau der Anlagen wird über einen Zeitraum von ca. 30 Jahren andauern. Die Lagerung des angefallenen Atommülls muss für Zeiträume zwischen 50 und 1 Millionen Jahre organisiert werden.


Der Begriff Restrisiko (in Franken: "Resdrisiko" -> der Laut te existiert hier nicht und wird de gesprochen) bezieht sich auf das verbleibende Risiko eines schwerwiegenden Unfalls oder einer Katastrophe, das auch nach dem Einsatz aller verfügbaren Sicherheitsmaßnahmen besteht. Restrisiken können niemals vollständig beseitigt werden, da es immer Unwägbarkeiten und unvorhergesehene Ereignisse geben kann.
"Die Entscheidung, welches Restrisiko akzeptabel ist und welches nicht, ist oft von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren abhängig und kann kontrovers diskutiert werden". ...hier zitiere ich noch einmal die "künstliche Intelligenz" chatGPT
Es gibt aber auch sehr persönliche "Restrisiken" im Leben, wie Wolfgang Buck in der ersten Strophe seines Songs singt. Mir fallen da auch noch so Sachen ein wie "Ich geb mir jedes Wochenende die Kante - es wird schon gut gehn!" oder auch "Mit 250 km/h über die Autobahn? Ja klar, was soll schon passieren?..."
Es ist schon okay, Risiken im Leben einzugehen. Das ist Teil der "Challenge", aber das sogenannte Restrisiko ist halt unter Umständen das Risiko, welches man sich am wenigsten vorstellen kann, das aber die allerliebsten Konsequenzen haben kann. Das bringt Buck hier wirklich sehr treffend zum Punkt.