Hallo miteinander,
Marc, deine Gedanken zum Nach-Haus-Motiv hast du toll geschrieben!
An "Alle Soldaten" und an den "Viertel vor Sieben"-Refrain musste ich beim Lesen des Albumtitels auch sofort denken. Super Idee, wie du nun noch weiteren Liedzeilen aus dem ganzen Werk auf die Spur gingst...
Das könnte man sicherlich noch erweitern; ich konnts nicht lassen, selbst nochmal einzutauchen... Sieh an, auch der Bergmann macht sich auf den Weg nach Haus:
"Müd spuckt der Förderkorb ihn aus, durchs Tor, der Bahn entlang, nach Haus" (Im Berg); ebenso sagt der Gastarbeiter:
"Ich will nach Haus, ich hab genug, ich bin schon viel zu lange hier" (Aus meinem Tagebuch).
Das Zeugnis, mit dem man besser nicht nach Haus kommt, hast du schon angesprochen. Dieses geknickte Nachhauskommen nach der Schule begegnet ja auch häufiger in Reinhards Texten:
"Hab ich nicht eben noch ganz sacht wieder ne Fünf nach Haus gebracht?" (50! Was, jetzt schon?);
"Du kommst aus der Schule nach Haus. Und ganz genauso sah ich aus, wenn ich ganz schlechte Karten hatte" (Und nun fängt alles das noch mal von vorne an).
Und wie konnte ich es vergessen, eines meiner Lieblingslieder hat eigentlich auch die Nachhauskomm-Sehnsucht als Aufhänger: Ausufernde Welten tun sich auf, denn
"ich wollte nach Haus und dann fand ich heraus: Gegen Mitternacht ging noch ein Zug" (Die Eisenbahnballade).
Die Vorfreude und Neugier auf das Album ist auch bei mir jedenfalls groß.
Aber ob wir im Mai 2024 noch ein Forum haben werden, um unsere Eindrücke zu den Liedern zu teilen? Ach, das nur am Rande...
Viele Grüße
Viktor
PS: Marc, vielen Dank auch für deine morgentliche Nachricht auf anderen Wegen!
PPS: Ich will noch ein paar Ankündigungstexte hier zitieren, so aus Archivierungsgründen...
Offizieller Ankündigungstext
► Text anzeigen
Offizieller Ankündigungstext Zitat:Vier Jahre sind seit der Veröffentlichung des letzten Albums von Reinhard Mey vergangen. Vier Jahre, die unsere Welt gründlich verändert haben. Gewissheiten wanken, Idole taumeln, Glaubenssätze werden zu Waffen im Meinungsstreit. Mey bleibt auch auf seinem 29. Album sein eigener Biograph und schreibt konsequent das Buch fort, dass er mit seinem ersten Album 1967 zu schreiben begann. Nicht weil er sich für so wahnsinnig wichtig hält, sondern weil er nur aus Selbsterlebtem glaubwürdig berichten kann. Persönliche Erinnerungen sind der rote Faden, der sich durch sein Werk zieht. Immer wieder auch zu Themen, zu denen kein Zweiter Lieder zu schreiben im Stande wäre wie er. Wenn er sich auf dem neuen Album auch wieder mehr als auf den Alben der letzten Jahre zu gesellschaftlichen Themen äußert, dann nicht, weil er es für seine Reputation als erfolgreichster Liedermacher im deutschen Sprachraum braucht. Das sind Kategorien in denen er nicht denkt, und mit 81 Jahren muss er auch niemandem mehr noch irgendwas beweisen. Es wird zu Liedern, was sich in seiner Seele bewegt. Wer also sollte sich äußern, wenn nicht er?
Am 3. Mai 2024 erscheint „Nach Haus“, das neue Album von Reinhard Mey. Sein 29. Studioalbum und sein insgesamt 60., wenn man alle auch fremdsprachigen und Live-Alben zusammenzählt. Was für ein Werk!
„Nach Haus“ CD, Doppel-Vinyl & digital und Sonder-Edition, CD mit Fotobuch. Vorbestellbar ab 8. Dezember 2023.
Quellen:
Universal-Newsletter u.
sali-konzert.de am 1. Dez. 2023.
Mensch, für die Fans, die gern was "zum Anfassen" haben, sind das ja auch tolle Neuigkeiten... Doppelvinyl, Fotobuch - sehr schön.
Reinhards Chronik-Eintrag zur Fertigstellung der Studioarbeit
► Text anzeigen
Reinhards Chronik-Eintrag zum Ende der Studiozeit Zitat:
Nach Haus
Die Studiozeit ist vorbei. Ein paar Tage Stille, Abstand, Innehalten. Die Natur macht es mir grade vor, die ihre Pläne geborgen unter einer dichten Schneedecke bewahrt. Zeit zum Besinnen, um dann mit einem letzten Schnitt das Werk zu vollenden. Ich habe 15 Lieder gesungen, 13 aus meiner Feder, eines davon zusammen mit meinem lieben Weggefährten Hannes. Als Zugabe „Black and White 1945“ zusammen mit Matthew, eine ergreifende Ballade von Mike Silver. Und mit großem Sinfonieorchester „Schlendern“ als Hommage an Konstantin.
In einer Woche gehen die Bänder, wie man früher sagte, zu Universal, und „Tausend fleiß’ge Hände regen, helfen sich in munterm Bund, und in feurigem Bewegen werden alle Kräfte kund“, damit die Lieder im Frühjahr ihren Weg finden. Und um noch einmal Schillers Lied von der Glocke zu zitieren „Friede sei ihr erst Geläute“
Quelle:
reinhard-mey.de am 2. Dez. 2023.
Hintergründe zu den Zugaben:
-- Das originale
"Black and White 1945" findet man auf dem 2008er Album "How Many Rivers" von Mike Silver - geschrieben ist das Lied aber von einem Ross Brown, von dem ich nicht weiß, ob er es jemals veröffentlich hat.
Anhören bei YouTube
-- Das original
"Schlendern" findet man auf dem 2005er Album "Am Flußufer" von Konstantin Wecker.
Anhören bei YouTube .
Mitmusiker Jens Kommnick bei Facebook
► Text anzeigen
Jens Kommnick Zitat:Am 3. Mai wird das neue Album „Nach Haus“ des für mich größten deutschsprachigen Liedermachers Reinhard Mey erscheinen, auf dem insgesamt 15 Schätze zu hören sind, mit denen er uns alle wieder einmal beschenkt. Ich bin glücklich, dass Reinhard mein Freund ist und dass ich 7 dieser Lieder mit Gitarren und Flöten begleiten durfte. Danke Reinhard, Dank an den großartigen Produzenten und Freund Manfred Leuchter, Dank an die wunderbaren Mitmusiker/innen
Quelle:
Jens Kommnick bei Facebook am 2. Dez. 2023.
Ich freue mich, dass Jens wieder dabei ist; sein Sound hat mir noch jedes Mal gefallen!
...