Roland Hefter ist Liedermacher. Gleichzeitig sitzt er für die SPD im Münchener Stadtrat. Wie ich in der SZ gerade gelesen habe, hat er sich mit einem neuen Lied an das Thema "gendern" gewagt.
Mit einem Grinsen grüßt
Helmut
auf Deinen Beitrag bin ich gespannt und würde mich gerne damit auseinandersetzen. Gerne auch ironisch. Gerne auch über PN, wenn Du Interesse an einem Austausch hast.Barde Zitat: ↑Fr 10. Feb 2023, 01:14Ich könnte jetzt Einiges zu deinem Kommentar schreiben, migoe. Übrigens wäre es diesmal ausnahmsweise nichts Spöttelndes oder Ironisches gewesen, doch ich lasse es bewusst bleiben. Lieber stelle ich hier die Frage in den Raum, wie sich die Atmosphäre des Forums auf Dauer wohl weiterentwickelt?
So ist es. Ich nenne keinen Namen, aber ich kenne ein Mitglied des Forums, das meint, Gendern wäre alleine schon ein Grund, um sich hier abzumelden...
Ein alte weiße FRAU zu sein, hat Vorteile. Man darf vielleicht noch ein bisschen mehr sagenSexist, Rassist, Reaktionär, hoffnungslos Hängengebliebener, alter weißer Mann
Ich konnte es eigentlich nicht glauben (manchmal gibt es ja Dinge, die von gewissen Gruppen aus dem Kontext gerissen werden oder gar "Fake" sind), aber beim Recherchieren fand ich diese Geschichte bestätigt.
Gerade die letzte Zeile finde ich schwach (neben allen anderen, die man so oder so ähnlich schon woanders gelesen oder gehört hat). Weil es sich „so beschissen“ anhört, lehnt Roland Hefter das Gendern ab? Das ist alles? Im Ernst? Das ist keine Satire, das ist platt. Statt „Ich“ singt Roland Hefter „I“, statt „heißt“ etwas wie „hoaßt“ und statt „alles“ etwas wie „ois“ - also, ich weiß ja nicht, ob ein Bayer Sprache allein danach beurteilen sollte, wie sie klingt!Hefter ist nicht dafür bekannt, geistig hochtrabende Texte zu schreiben. Doch die letzten beiden Zeilen des Liedes („Wer mich kennt, der weiß, ich bin für Gleichberechtigung, für Inklusion, Diversität und Spracherneuerung“ und „doch das Gendern, das Pause-innen hört sich hat so beschissen an“) sollte man nicht außer Acht lassen.
Und ebenso wie Michael in seinem Beitrag, habe ich bisher immer nur von sogenannten Gendergegnern von Sprachverboten gehört.
Ich bin ehrlich gesagt bisher noch nicht oft mit Argumenten konfrontiert wurden, die für mich überzeugend genug waren, ebenfalls auf die Verwendung von Binnen-Is oder Sternchen bei bestimmten Worten zu verzichten. Ich persönlich hatte bisher noch nie Probleme den Inhalt eines Textes zu erfassen, wenn darin gegendert wurde. Texte, die keine Genderworte enthalten, sind mir auch nicht wichtiger als andere. Es gibt für mich keinen Grund, eine weitere Diskussion zu unterbinden und Frage mich, wie Du auf diesen Gedanken kommst?Barde Zitat: ↑Sa 11. Feb 2023, 15:091. Wäre es dir am Liebsten, wenn diese Diskussionen über das Gendern auf Dauer nicht mehr hier stattfinden? Würdest du es gar endgültig abstellen wollen, so nach dem Motto "Es ist genügend diskutiert worden, alle Argumente sind hier ausgetauscht. Eine Lösung gibt es eh nicht, der Thread wird geschlossen
Mich persönlich interessiert es ehrlich gesagt nicht, ob jemand gendert oder nicht, aber wenn eine "Kritik" darin besteht, dass es sich "beschissen anhört" oder es jemandem schlicht und einfach nicht gefällt UND dazu schwachsinnige Beispiele genannt werden, die vollkommen erfunden sind, dann kommt es vor, dass ich mich dazu äußere.
Meinst Du diese Frage ernst?
Zu den beiden letzten Fragen kann ich eigentlich mit einem kurzen Satz antworten: "Ich sehe keine Notwendigkeit dafür und kenne persönlich keine Webseiten, bei denen ich diese Notwendigkeit sähe." Welche Webseiten sind das, die Du nur mit entsprechendem Tools lesen kannst? Gibt es dazu URLs?Barde Zitat: ↑Sa 11. Feb 2023, 15:09Bitte fasse nun die nächsten zwei Fragen nicht als Provokation auf. Speziell diese Fragen musst du nicht beantworten, wenn du es für nicht nützlich hältst.
Es gibt technische Hilfsmittel (Addons), mit denen Genderausdrücke im Browser ziemlich gründlich wieder zurückverwandelt werden können. Ich benutze diese Addons, da ich sonst nicht in der Lage bin, bestimmte Seiten noch zu lesen. Sonst würde ich diese nicht mehr aufsuchen wollen. Mir kam ernsthaft der Gedanke, ob dies nicht (zumindest im Internet eine gute Lösung sein kann)
Das Argument "...weil wir das schon immer so machen" ist in keinem Betrieb valide und war es auch noch nie! "Nur weil DU es Jahrzehnte lang versäumt hast, Dich weiterzubilden... - ne, war nur Spaß" -> ist übrigens meiner Meinung nach auch KEIN schlüssiges Argument! Du hast zwar Marc persönlich angesprochen, aber weil Du das ja öffentlich machst, fühle ich mich auch dazu berufen, meinen Senf beizutragen.
Witzig, weil ich denke, hier liegt ein Missverständnis vor, welches ich so interpretiere, dass es ja einerseits seltsam ist, wenn sich jemand, der sich in Mundart (boarisch) über sprachlich kreative Auswüchse (gendern) bei anderen beschwert, selbst aber auch kein "korrektes Deutsch" nutzt und dass zwar ein bisschen Augenzwinkern dabei ist, gleichzeitig er es aber "todernst" meint mit seiner "Kritik". Und dann kommst Du mit Hannes Wader, der ja hier überhaupt keine Rolle spielt, und vermischt die Sachebene mit der persönlichen Ebene. Statt zB auf das ernsthafte Argument in Marcs Beitrag einzugehen und zu erläutern, ob Du es auch - wie er - als eine linguistische Frage betrachtest, oder vielmehr als "Glaubensgrundsatz", was ja zumindest ein Standpunkt wäre.
Ausnahmsweise eine inhaltliche Sache noch dazu: Vielleicht bin ich hier falsch informiert, aber ich dachte, es geht gar nicht vorrangig um Frauen, sondern um das Bewusstsein und Gesehenwerden anderer, dritter Geschlechter und um Leute, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen.
...denn nein, "Bürgerinnen und Bürger" (so weit waren wir ja vor Jahrzehnten schon) denkt nicht an non-binäre Personen. Man halte davon, was man will, mir ging es erst einmal nur ums Lied.
Ja, es gibt durchaus welche voller Selbstgerechtigkeit und Bekehrungsauftrag, aber das ist, glaube ich, eine kleine Minderheit.
das stimmt natürlich und war nur ein Beispiel "aus der Hüfte geschossen", je nach Kontext könnten auch andere Begriffe wie Stimmberechtigte oder Anwesende oder Angehörige oder Teilnehmende oder...oder...oder genutzt werden. Das Schöne an unserer Sprache ist ja, dass es sehr viel Spielraum gibt für Kreativität, aber eben auch, um damit anzuecken
Das glaube ich eigentlich nicht. Du hast ja schon an anderer Stelle geschrieben, wie ernst es dir ist. Dann schreibst du, jeder soll schreiben und reden können, wie er will. Na gut.
Ich schließe mich dem an und möchte dies jetzt als meinen letzten Beitrag zu diesem Thema betrachtet sehen.
Dem kann ich mich ebenfalls anschließen. Die Diskussion war für mich auch absolut gewinnbringend.
Mir ist im Netz noch nirgends bei konkreten Einwohnerzahlen gendern ausgefallen, so dass es kaum an fehlender Weiterbildung liegen kann. Wir haben schon vor 55 Jahren bei „Mitglieder“ gegendert, da hat es den Begriff Gendern noch gar nicht gegeben."Nur weil DU es Jahrzehnte lang versäumt hast, Dich weiterzubilden […] ist übrigens meiner Meinung nach auch KEIN schlüssiges Argument!
Wie stellst du dir das vor? Wie soll man die Größe von Städten vergleichen können, wenn alle vernunftbegabten Personen ohne Seele (wie beispielsweise ich) herausgerechnet werden und nur noch Leute wie du übrig bleiben? <such dir an der Stelle ein passendes Smilie heraus> Ich hab übrigens Erdkunde und nicht Religion unterrichtet.die schlägt als Synonym für Einwohner z.B. Seelen vor, was mir auch gut gefällt.