30min arte-Doku: "Warum Konzerttickets immer teurer werden – und immer mehr Touren ausfallen"
Verfasst: Mi 14. Dez 2022, 18:20
Hallo miteinander,
auf folgende von Arte produzierte 30minütige Doku bin ich gestoßen, die ich ganz sehenswert fand:
Zu Gründen für die in letzter Zeit gehäuften Tourneeausfälle habe ich mir selbst schon oft Gedanken gemacht, manches liegt auf der Hand...
Aber die andere Seite der Medaille, diese unfassbar explodierenden Preise bei den Superstars, fand ich hier äußerst spannend beleuchtet. Gewinnmaximierung bis zum Gehtnichtmehr spielt da eine Rolle. Die Ticketing-Riesen haben sich eine Scheibe bei den Schwarzhändlern abgeschnitten, halten z.B. bewusst Kontinente zurück, um sie später für mehrere Hundert Euro Aufschlag anbieten zu können. Solche Sachen eben... Sehr interessant.
Zu Wort kommt auch der Branchenexperte Berthold Seliger, der wohl einige Bücher zu verwandten Themen geschrieben hat (jemand im Forum empfahl mal sein Buch "Das Geschäft mit der Musik", erinnere ich mich) und mir recht sympathisch rüberkommt, weil er die marktwirtschaftlichen Kriterien nicht an oberster Stelle sehen will.
Was aber im Film auch klar gesagt wird: Die großen Stars können bei der Preisgestaltung immer noch mitreden - wenn sie denn wollen.
Ein bisschen froh bin ich ja dementsprechend, dass im von uns geschätzten Genre Liedermacher diese Auswüchse (noch?) nicht so sehr vertreten sind. Man stelle sich vor, Reinhard Mey hätte seine vordersten 5 Reihen bei allen Konzerten für 400€ als Platin-Tickets verkauft oder so...
Die prekäre Lage der kleineren Künstler betrifft aber die Liedermacher-Welt natürlich genau wie alle anderen Musikgattungen auch.
Na ja, so will ich weiter meinen Teil beitragen und immer auch fleißig zu kleinen Konzerten gehen. Muss aber noch ein bisschen an mir arbeiten, was das optimistische Nutzen von Vorverkäufen betrifft, denn da bin ich manchmal recht zögerlich und würde am liebsten wie früher bis zur Abendkasse warten -- natürlich überhaupt keine Planungssicherheit für Veranstalter und Künstler in diesen Zeiten, wenn alle so denken.
Viele Grüße
Viktor
auf folgende von Arte produzierte 30minütige Doku bin ich gestoßen, die ich ganz sehenswert fand:
Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.
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Die zwei Fragestellungen im Titel lauten: "Warum Konzerttickets immer teurer werden – und immer mehr Touren ausfallen"Zu Gründen für die in letzter Zeit gehäuften Tourneeausfälle habe ich mir selbst schon oft Gedanken gemacht, manches liegt auf der Hand...
Aber die andere Seite der Medaille, diese unfassbar explodierenden Preise bei den Superstars, fand ich hier äußerst spannend beleuchtet. Gewinnmaximierung bis zum Gehtnichtmehr spielt da eine Rolle. Die Ticketing-Riesen haben sich eine Scheibe bei den Schwarzhändlern abgeschnitten, halten z.B. bewusst Kontinente zurück, um sie später für mehrere Hundert Euro Aufschlag anbieten zu können. Solche Sachen eben... Sehr interessant.
Zu Wort kommt auch der Branchenexperte Berthold Seliger, der wohl einige Bücher zu verwandten Themen geschrieben hat (jemand im Forum empfahl mal sein Buch "Das Geschäft mit der Musik", erinnere ich mich) und mir recht sympathisch rüberkommt, weil er die marktwirtschaftlichen Kriterien nicht an oberster Stelle sehen will.
Was aber im Film auch klar gesagt wird: Die großen Stars können bei der Preisgestaltung immer noch mitreden - wenn sie denn wollen.
Ein bisschen froh bin ich ja dementsprechend, dass im von uns geschätzten Genre Liedermacher diese Auswüchse (noch?) nicht so sehr vertreten sind. Man stelle sich vor, Reinhard Mey hätte seine vordersten 5 Reihen bei allen Konzerten für 400€ als Platin-Tickets verkauft oder so...
Die prekäre Lage der kleineren Künstler betrifft aber die Liedermacher-Welt natürlich genau wie alle anderen Musikgattungen auch.
Na ja, so will ich weiter meinen Teil beitragen und immer auch fleißig zu kleinen Konzerten gehen. Muss aber noch ein bisschen an mir arbeiten, was das optimistische Nutzen von Vorverkäufen betrifft, denn da bin ich manchmal recht zögerlich und würde am liebsten wie früher bis zur Abendkasse warten -- natürlich überhaupt keine Planungssicherheit für Veranstalter und Künstler in diesen Zeiten, wenn alle so denken.
Viele Grüße
Viktor