In Erinnerung an diesen wunderbaren Künstler und Menschen, der am 28. Februar 2021 75 Jahre alt geworden wäre, sendete Radio BR 2 dieses Gespräch neu geschnitten und bietet es zum Download und Nachhören in der Mediathek an.
In Erinnerung an Ludwig Hirsch
Bei YouTube gibt es dazu tatsächlich auch ein VideoFolker Zitat:...wenn es in die Konzepte der Alben passte, fügte er uneitel auch Fremdes ein, sang ein Stück aus Schuberts „Winterreise“, schrieb das „Hobellied“ von Conradin Kreutzer und Ferdinand Raimund fort oder übersetzte für sein Lied „Der fremde Soldat“ Arthur Rimbauds Gedicht „Le dormeur du val“ („Der Schläfer im Tal“) neu. Letzteres tat er, ohne die Quelle zu nennen. Darauf angesprochen, stutzte er kurz und sagte dann souverän ins Mikrofon: „I hob’s geklaut.“
Rebekka Bakken über ihre Gründe, das Lied zu covern Zitat:falter.at : Auf Ihrem neuen Best-Of-Album überraschen Sie mit einer deutsch gesungenen Ludwig-Hirsch-Coverversion. Wie kam es dazu?
Bakken: Weil mich die Kultur hier so eingeschüchtert hat, wollte ich anfangs erst gar nicht Deutsch lernen, sondern ein möglichst feines Englisch sprechen, um die Leute damit zu vergraulen. Doch dann habe ich ein Video gesehen, in dem ein Mann mit seiner Gitarre sitzt und auf Deutsch ein unglaublich schönes Lied singt, das mich tief berührt und förmlich in den Arm genommen hat. Um den Text zu verstehen, wollte ich die Sprache dann doch lernen – und das war Ludwig Hirschs „Der Schnee draußen schmilzt“. Ich habe mir ein Wörterbuch besorgt, und siehe da, der Text hat perfekt zu meiner damaligen Stimmung gepasst: „Bist traurig? Des macht nix. Setz di afoch hin und horch ma zua.“ Als Ludwig Hirsch dann zu einem meiner Konzerte kam, habe ich dieses Lied für ihn gesungen.
falter.at: Welche Erinnerungen haben Sie an Ludwig Hirsch?
Bakken: Wir liebten einander, ohne uns gut zu kennen. Nach dem Konzert damals sagte er zu mir: „Ich liebe dich“, und ich antwortete: „Ich liebe dich auch“. Mehr ist uns dann allerdings nicht eingefallen. Wir hatten keinen Gesprächsstoff, und das sollte sich auch in der Folge nicht groß ändern – bei aller Wertschätzung für die Arbeit des anderen. Aber Ludwig Hirsch hatte auch ohne viel zu sagen eine starke Wirkung.
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