Christof Stählin
Verfasst: Mi 18. Mai 2022, 11:38
Hallo miteinander, ich schon wieder.
Wer das Lied in der "Original"-Stählin-Bearbeitung nicht kennt, kann es hier https://www.youtube.com/watch?v=2WOUFmqXLv0 digital anhören.
Hannes Wader schreibt übrigens in seiner Autobiographie "Trotz alledem - Mein Leben" auf den Seiten 313f. ein paar Worte zu C.S. (teilweise oben schon zitiert) und geht dort auch speziell auf "Lob des Winters" ein:
Worauf ich außerdem gestoßen bin:
Am 12. Juni gibt es in Mainz einen Stählin-Abend mit einigen tollen Teilnehmern, nämlich Bodo Wartke, Sebastian Krämer, Annett Kuhr, Manfred Maurenbrecher, Linard Bardill (mit Begleitmusikern), Claudia Fink, Uli Zehfuß und Martin Betz -- Alle Details hier .
Vielleicht ja für irgendein Forumsmitglied interessant. Für mich leider zu weit weg; dürften die gern irgendwo im Norden auch noch bringen!
Viele Grüße
Viktor
Das ist toll. Ein abgefahrenes Lied. Laut LP-Begleitblatt wird die steile Grundthese -- "der Winter soll mein Frühling sein" -- nur aus Spaß am Argumentieren durchexerziert, aber ich will doch meinen, dass zumindest Hannes sich mit dem Inhalt irgendwie aufrichtig identifizieren kann (sang er doch auch einst "Über meiner Heimat Frühling", das ebenfalls die Kälte preist).
Wer das Lied in der "Original"-Stählin-Bearbeitung nicht kennt, kann es hier https://www.youtube.com/watch?v=2WOUFmqXLv0 digital anhören.
Hannes Wader schreibt übrigens in seiner Autobiographie "Trotz alledem - Mein Leben" auf den Seiten 313f. ein paar Worte zu C.S. (teilweise oben schon zitiert) und geht dort auch speziell auf "Lob des Winters" ein:
(Die Begegnung Wader/Stählin dürfte Ende der 1960er spielen. Beide haben sich also Zeit gelassen, das Lied aufzunehmen, Hannes eben ein paar Dekaden länger. Ach ja, und die Melodie ist wohl in Wirklichkeit nicht von Bach selbst.)Von Christof erfahre ich etwas über das Leben und den frühen Tod des genialen, zu seiner Zeit vor mehr als 300 Jahren selbstverständlich verkannten Dichters Johann Christian Günther. Dass dieser, als er sich entschließt, von seiner Lyrik zu leben, von seinem Vater verstoßen wird und mit erst 28 Jahren - kaum älter als Christof und ich jetzt - im Jahre 1723 in bitterer Armut an Tuberkulose stirbt, gibt ihm in unseren Augen das tragisch-romantische Flair eines barocken François Villon.
Christof nimmt die Gitarre, spielt und singt eine Melodie von Bach zu einem Gedicht von Günther. Er hat diesem Gedicht einfach die Musik der berühmten Aria »Erbauliche Gedanken eines Tabackrauchers« aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bachs unterlegt und nur den Text ausgetauscht: verblüffend, wie überzeugend schön und richtig das klingt.
[Zitiert dann jeweils die erste Strophe des Tabakraucher- und des Günther-Textes]
Die schöne Übereinstimmung des Güntherschen Textes mit der Melodie der Bachschen Aria erinnert mich an etwas, das ich mal in einer der Schriften des Schönberg-Schülers Hanns Eisler gelesen habe: Nämlich, dass eine neue Musik - die Kunst überhaupt - sich nur in einem (dialektischen) Prozess größter gestalterischer Freiheit innerhalb strenger formaler Regeln entwickeln könne [...].
Worauf ich außerdem gestoßen bin:
Am 12. Juni gibt es in Mainz einen Stählin-Abend mit einigen tollen Teilnehmern, nämlich Bodo Wartke, Sebastian Krämer, Annett Kuhr, Manfred Maurenbrecher, Linard Bardill (mit Begleitmusikern), Claudia Fink, Uli Zehfuß und Martin Betz -- Alle Details hier .
Vielleicht ja für irgendein Forumsmitglied interessant. Für mich leider zu weit weg; dürften die gern irgendwo im Norden auch noch bringen!
Viele Grüße
Viktor