Thomas Quasthoff liest Hanns Dieter Hüsch

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Rex2005 hat dieses Thema gestartet
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Thomas Quasthoff liest Hanns Dieter Hüsch

Beitrag von Rex2005 »

Hallo
gestern Abend habe ich die Gelegenheit genutzt, einen der wirklich großen deutschen Künstler zu sehen und zu hören. Bereits das zweite Mal war Thomas Quasthoff in unserm kleinen Nest, um sein Hüsch-Programm zu lesen (Im letzten Jahr habe ich keine Karten mehr erwischt)
Was soll ich sagen ... vom ersten Augenblick an eine interessante, intelligente, humorvolle und rundum perfekte Unterhaltung! Der Quasthoff kommt auf die Bühne und ist gleich 100% voll da und mittendrin im Programm - in etwa so, als wenn ein Lehrer nach der 5 Minuten Pause wieder in die Klasse kommt und weitermacht. Also sagte er nur kurz, dass es ja Quatsch wäre, wenn er den ganzen Abend Hüsch liest, weil er das ja schon im letzten Jahr gemacht hätte und brachte , weil´s als Auftakt recht gut passe - Ringelnatz Mein Wannenbad. (leider der einzige Titel, den ich mir gemerkt habe) Es war ja eine Lesung angesagt und manchmal sind ja Lesungen etwas trocken und auch nicht jeder Sänger kann vorlesen .... Aber Quasthoff liest nicht, obwohl ich auch nicht glaube, dass er alle Texte auswendig kannte. Er interpretiert auch nicht, es ist eher darstellen, vorspielen des Stoffes. Sooo habe ich auch noch keine Lesungen von Schauspielern oder Autoren erlebt. Quasthoff nimmt ja schon mit seiner Stimme den ganzen Saal ein - übrigens ohne Mikrofon - und irgendwie ist er auf der Bühne so präsent, dass man glaubt, im Theater in einem Schauspiel oder einer Oper zu sein.
Er "las" im ersten Teil außerdem Gedichte und Geschichten seines verstorbenen Bruders Michael, die mir auch durchweg sehr gut gefallen haben. Werde mir sicher mehr Lesestoff von ihm besorgen.
Die Texte waren allesamt passend ausgesucht, so ging´s z.B auch um Fußball - Quasthoff fragte sogar zwischendurch die Zuschauer wie´s denn aktuell stünde ... beim 3:2 der Brasilianer gegen Chile war auch ein schei.... zu hören. Bin mir nicht mehr ganz sicher ob der Text über Liedermacher von seinem Bruder oder von Hüsch war . Da ging´s um die Liedermacher, die mit grad mal 3 Akkorden irgendwelche Lieder aus dem 18. oder 16. Jahrhundert ausgraben und dann halt Lieeeder singen. War sehr amüsant ;-)
Mit Hüsch ging´s nach der Pause los. Mit ihm hatte ich mich bisher nicht beschäftigt, aber was und wie er schreibt, hat schon klasse und Quasthoff ist der i-Punkt obendrauf.
Auf der Programmankündigung steht u.a.
Meisterhaft weiss Quasthoff den Texten Hüschs Leben einzuhauchen: er liest, singt, schreit, spielt, spricht schnell, spielt, singt, spricht schneller, überschlägt sich fast und endet dann weise, geradezu bedächtig. In diesen Momenten scheint er nicht Hanns Dieter Hüsch zu rezitieren, sondern zu sein.

Quasthoff hat die in den Texten vorkommenden Liedzeilen wirklich gesungen und so konnte man auch wenigstens eine ganz kleine Vorstellung von seiner Sangeskunst erahnen - und zu einem Lied hat er sogar Keybord gespielt. Auf der Bühne war außer ihm noch ein Mann - hm, bin mir nicht sicher ob es der Michael Frowin war, der auf Webseiten beim Hüsch-Programm als Mitwirkender angegeben ist - der einige Gedichte von Michael Quasthoff vertonte und zur Gitarre sang. Er überbrückte recht gut die kleinen Pausen, die man einfach auch zwischendurch brauchte, um sich wieder auf die nächsten Texte konzentrieren zu können.
Quasthoff mal einen ganzen Abend lang singend zu hören, egal ob Oper, Lied oder Jazz - das wäre was! Aber selbst wenn er beim nächsten Mal nur das Telefonbuch vorlesen würde ... es wäre garantiert eine sehens- und hörenswerte Veranstaltung. Wie gesagt, ein wirklich großer Künstler!
LG
Rex2005
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