Ich habe meine Bücherregale umgeräumt und dieses köstliche Buch fiel mir wieder in die Hände:
Susanne Schmidt/ Sven Severin, Spaghetti im Rohbau
Kiepenheuer & Witsch
Sven und seine Lebensgfährtin Susanne wollen sich einen Traum erfüllen: Ein Haus in Rom- 16 Kilometer vom Petersdom entfernt! Luftlinie.
Am Anfang war ein Grundstück, dann ein Brunnen, aber keine Baugenehmigung. Aber benötigt man die in Italien wirklich? Haben nicht alle Nachbarn ihre Häuser „abusiv“, also missbräuchlich gebaut?
Susanne und Sven kratzen ihre finanziellen Reserven zusammen, spucken in die Hände und bauen. Dumm, dass die italienische Polizei gerade an den Deutschen ein Exempel statuieren will. Der Abrissbagger steht vor dem Rohbau, sämtliche Nachbarn eilen zur Hilfe, der Polizist hat Tränen in den Augen- und Susanne hält tapfer die Stellung. Ein einziges Zimmer wurde im Rohbau hergerichtet. DerAbriss ist damit erstmal in letzter Sekunde verhindert.
Beide nehmen den Kampf mit der Bürokratie und Herrn Berlusconi auf, lernen eine Menge über Sickergruben, Fundamente und italienische Handwerker. Hausbau ist ja eigentlich gar nicht die Branche der beiden Freiberufler, die als Drehbuchautoren und Regisseure aus der Filmbranche kommen und jetzt manchmal glauben, im falschen Film zu sein.
Es geht chaotisch zu in ihrem Leben und in ihrem Buch. Machmal braucht man ein leckeres Pastagericht zum Durchatmen. Ihre Lieblingsrezepte haben die Beiden zum Glück aufgeschrieben. Ich war vor ein paar Jahren auf einer Lesung- Susanne und Sven haben gekocht. Lecker!
Ich habe den Hausbau mit allen Höhen und Tiefen aus der Ferne quasi live verfolgt. Susannes Mutter war meine Chefin und hielt uns alle über das italienische Drama auf dem Laufenden.
Wir haben sie getröstet und aufgebaut...alles wird gut!
Und es wurde alles gut. Heute kann man in der wunderschönen
"Villa verde" bei Rom Urlaub machen. Individuell und mit Familienanschluss. Ich war noch nicht da- aber ich garantiere euch- ich fahre bald hin!
Nein, dies war nicht der Werbeblock. Dann hätte ich früher in die Schuhe springen müssen. Das Taschenbuch erschien nämlich bereits 2003. Als Italienfan habe ich es gleich noch mal gelesen und wollte es euch nicht vorenthalten.
Liebe Grüße
Annette