Todesstrafe ja oder nein??

*DER SINN DER POLITIK IST FREIHEIT
Das Leben ist immer ein Leben mit anderen. Der Mensch ist ein „zoon politikon“, ein „staatsentwickelndes Tier“, wie Aristoteles formulierte. Er bedarf zu seiner Vervollkommnung der Gemeinschaft mit anderen Menschen. Die Frage ist nicht, wie uns heute im Zeitalter des begrenzungslosen Individualismus (und Egoismus) eingehämmert wird: Wie soll ich leben? Sondern: Wie sollen wir leben? - und darüber kann in diesem Forum diskutiert werden!

*Quelle: Webseite Akademischer Verein Kyffhäuser e.V.  | Foto © by Pixabay.com 
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Gast »

Hallo

Ich habe mich in der schule (Politik) mit meinen Mitschülern und dem Lehrer darüber unterhalten Ob sie für oder gegen die Todesstrafe in Deutschland sind
Es waren erstaunlich viele für die Todesstrafe
Deswegen meine frage an euch seit ihr für oder gegen die Todesstrafe???
Wenn ja warum seit ihr der Meinung das es richtig/falsch ist die straffe einzuführen?
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Carsten K
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Carsten K »

Ich bin GEGEN die Todestrafe, und ich bin froh, dass sie hierzulande abgeschafft ist... und hoffentlich auch bleibt!!!
Warum? Weil sie niemandem nützt!!! ... In Ländern, wo es die Todesstrafe gibt, ist die Verbrechensrate nicht niedriger als anderswo, das Argument "Abschreckung" gilt also nicht! ... Opfer werden dadurch nicht wieder lebendig, wenn ihre Mörder auch ermordet werden! ... Angehörige sollten lieber therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen (können - unkompliziert und kostenlos), (durchaus berechtigte) Rachegefühle führen auch nicht zum seelischen Frieden...
Aber was soll die Frage? Willst Du hier wen von der Todesstrafe überzeugen, zetto?
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"Wenn man als junger Mensch aussah wie ein Hippie und sich einigermaßen treu geblieben ist, sieht man als alter Sack halt aus wie ein Penner und nicht wie Joschka Fischer."
Harry Rowohlt (1945-2015)

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Mario
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Mario »

Hallo,
alleine der Begriff stimmt nicht. Wenn in unserer "zivilisierten" Welt jemand mordet, dann ist er wahrscheinlich selbst mit dem Leben nicht im Reinen - also wäre der Tod wahrscheinlich gar keine Strafe, sondern eine Erlösung. Oder anders ausgedrückt, wenn du an Gott glaubst, ist das menschliche Herbeiführen des Todes ein unlauteres Hineinpfuschen in die monopolisierte Arbeit des Schöpfers. Ich gebe allerdinsg zu, dass es Situationen gibt, in denen auch Gottgläubige genau diese Monopolstellung aus moralisch ethischen Gründen anzweifen (Sterbehilfe, Schwangerschaftsabbruch etc), aber in all diesen Fällen ist der Betroffene der letztendlich entscheidende und somit ist das nicht mit einer Strafe=Tod zu vergleichen.
Wenn du nicht an Gott glaubst ist der Tod keine Strafe, sondern vielleicht die natürliche Folge des Gesetzes des Stärkeren - somit auch keine Strafe.
Also, ich bin dagegen.
Mario
P.S. an cARSCHti: ICh glaube nicht, dass zetto jemanden überzeugen will, vielmehr glaube ich, er will für sich oder die Diskussion in der Schule Argumente sammeln.
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12 Töne, 24 Buchstaben, viel Gefühl im Bauch - ein neues Lied ist entstanden

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Rex2005
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Rex2005 »

Hallo

Mario schrieb:
er will für sich oder die Diskussion in der Schule Argumente sammeln.

genau das habe ich auch gedacht! Deshalb hier noch eine Exkursion in die Geschichte der Guillotine
LG
Rex2005
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Gast »

Ich find das kommt ganz aufs Land an.
Aber eins steht fest: Du kannst keinem verbieten zu töten, wenn der Staat es selbst tut. Das ist ein Widerspruch in sich selbst.
Schon alleine deshalb nicht, weil die Bürger selbst den Tod sehen und dass sie im Unterbewusstsein "agressiv macht".
In einem modernen zivilisierten Staat, z.B. Deutschland ist es sinnvoll keine Todesstrafe einzuführen, weil die Leute auch davon überzeugt sind bla. (siehe Einträge vor meinem).
In einem Dritte-Welt-Land kannst du das aber nciht so einfach absetzen. Die Leute kennen diese Todesstrafe schon von vorher, z.B.als Erb-Rache oder sonstwas dieser art. Die Leute kennen keine Alternative. Der Tod hat sich in deren Zivilisation so sehr "vernetzt", dass es sehr schwer ist den da wieder rauszuholen. Erst in einem Prozess von rund 50 Jahren aktive arbeit dagegen wird sich das langsam absetzen.
Macht das für dich Sinn?
:blabla:
Einen letzten Punkt noch: Viele Gefangene brauchen einen Psychotherapeuten, weil ihre "krankheit" schwer lösbar ist. z.B. ein Kinderschänder: Der hat dcoh einen klaren Grund warum er so ist. Es ist sehr schwer solch einer Person seine Triebe abzulegen.
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Christoph
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Christoph »

Geschichte der Guillotine? Mit Fallbeilspielen, oder?
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UweX
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von UweX »

Ich bin auch gegen Todesstrafe und möchte einen Satz aus "Herr der Ringe" zitieren, der es m.E. ziemlich gut auf den Punkt bringt.
Frodo ist ziemlich genervt von der Kreatur Golong und wünschte sich, jemand hätte ihn längst getötet. Darauf erwidert ihm Gandalf der Graue:
"Manche die leben verdienen den Tod
Und manche die sterben verdienen das Leben,
Kannst du es ihnen geben, Frodo?
Dann sei nicht so rasch mit deinem Todesurteil. "
Alles Liebe
UweX.
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Holgi
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Holgi »

An Gandalf´s Satz musste ich auch gleich denken. Einfacher kann man es eigentlich nicht auf den Punkt bringen.
Es sind immer "Menschen", die entscheiden müssen, ob die Todesstrafe ausgeführt wird. Da Menschen sich aber öfter irren, als sie zugeben möchten, sollten sie nicht über Leben und Tod entscheiden. Denn der Irrtum kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Wenn man sich anschaut, wie oft sich alleine in Amerika geirrt wurde (oft auch durch Schlamperei)...
Hier kann man sich ausgiebig über das Für und Wider informieren: Interessant auch das Abstimmungsergebnis auf der Startseite.
www.todesstrafe.de 
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>>Wunderschöne Ketten

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migoe
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von migoe »

Sobald mir jemand einen Vorteil der Todesstrafe aufzeigen kann, bin ich auch dafür - in der Zwischenzeit bin ich dagegen.
migoe
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Liebe Grüße aus Rothenburg
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...
Alles ist vorstellbar! Leider oder zum Glück? ... Es kommt darauf an was DU daraus machst!

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Michael
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Michael »

Hallo,
die Abschaffung der Todesstrafe ist meiner Meinung nach (genauso wie das Folterverbot, wo's aber viel komplizierter wird) das dünne Eis auf dem eine zivilisierte Gesellschaft steht. Und dieses dünne Eis ist die Grenze zwischen Zivilisation und Barbarei.
Weil sich hier ja nur Leute geäußert haben, die gegen die Todesstrafe sind - wie ich auch - will ich mal einen Aspekt einbringen, der einigen vielleicht nicht bekannt ist:
Hessen, wo ich wohne, hat ja wie jedes Bundesland eine eigene Verfassung. In der hessischen von 1946 gibt es neben einigen anderen interessanten Sachen den Artikel 21:
Ist jemand einer strafbaren Handlung für schuldig befunden worden, so können ihm auf Grund der
Strafgesetze durch richterliches Urteil die Freiheit und die bürgerlichen Ehrenrechte entzogen oder
beschränkt werden. Bei besonders schweren Verbrechen kann er zum Tode verurteilt werden.

Weil Hessen Teil der Bundesrepublik ist und das Grundgesetz die Todesstrafe abschafft, hat dieser Artikel keine praktische Bedeutung. Jetzt kommt nur die Frage auf, warum steht er da noch. Alle Parteien wollen ihn abschaffen, weil er ja auch ein bisschen peinlich ist aber damit sind wir bei einer weiteren Besonderheit der hessischen Verfassung: Änderungen können nur durch Volksabstimmungen beschlossen werden, nicht vom Parlament wie zum Beispiel im Bund. Nun müsste also das Volk darüber abstimmen, ob der heikle Satz rausfliegt. Was ist, wenn die Wähler dafür stimmen, den Satz drin zu lassen? Dann würde zwar niemand in Hessen aufgeknüpft, weil ja das Grundgesetz immer noch darüber steht, aber man hat plötzlich eine verdammt unangenehme Diskussion an der Backe. Deshalb bleibt der Satz unangetastet. Es gibt zwar alle paar Jahre den Versuch, den Zwang zur Volksabstimmung abzuschaffen und dabei die Todesstrafe gleich mit (und die Verstaatlichung von Bergbau, Stahlbetrieben und Energie - die steht in Artikel 41 und hat zur Folge, dass hier die Linkspartei der CDU vorwerfen kann, sie sei verfassungsfeindlich, weil sie's nicht durchsetzt - wir sind halt ein putziges Land). Aber darüber müsste ja wieder das Volk und so weiter. Deshalb bleibt die Todesstrafe drin in der Verfassung - besser sie steht da und richtet keinen Schaden an als man muss eine Volksabstimmung über ein Thema durchführen, das Risse in das dünne Eis, das unsere Zivilisation trägt, schlagen könnte.
Und dass in der Schule offenbar viele für die Todesstrafe sind, scheint diese Sorge ja zu belegen.
Michael
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Und vielleicht gibt es morgen ja schon den Crash,
dass die Kurse und Masken fallen.
Also laßt uns freuen und träumen davon,
wie die Racheposaunen erschallen.
Franz Josef Degenhardt

Fotocowboy
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Fotocowboy »

Todesstrafe - nein danke !
Neben all den wirklich negativen "Nebenwirkungen" gibt es doch eine in meinen Augen bessere Alternative.
Für Schwerstkriminelle im Wiederholungsfall wäre ich für die "insel"
Eine in sich abgeschlossene, selbst regulierende Gesellschaft genau dieser Individuen. Ich bin überzeugt, dass sich dort schnell und ohne lange Diskussion eine funktionierendes Miteinander einstelen wird.
Unser Grundgesetz, das den Schutz und die Unverletzlichkeit seiner Bürger garantiert, wäre viel einfacher zu realisieren. Ein entspannteres, besseres Lebensgefühl gibt es gratis dazu!
Auch keine € 300.000 - € 500.000 Kosten pro Gefangenen, denn auf der "Insel" haben die Rückfallschwerstkriminellen das Recht auf Ackerbau, Viehzucht, Ingenieurwesen und ökologische Müllwirtschaft. So kann Selbstversorgung funktionieren.
Es gibt also kein MUSS der Resozialisierung mit all den großen Risiken für unschuldige gesetzestreue Steuerzahler, sondern eine lebenslängliche "Alternative".
Ein idealer Ausweg?
PS: Gern beantworte ich Fragen zu dem vorgeschlagenen Model, dass sich nah an der Praxis der Urgesellschaft orientiert.
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Skywise
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Skywise »


Fotocowboy schrieb:
Für Schwerstkriminelle im Wiederholungsfall wäre ich für die "insel"
Eine in sich abgeschlossene, selbst regulierende Gesellschaft genau dieser Individuen. Ich bin überzeugt, dass sich dort schnell und ohne lange Diskussion eine funktionierendes Miteinander einstelen wird.
Ein "Miteinander" vielleicht. Ein "funktionierendes" wohl eher nicht. Es würde wahrscheinlich zu einer anarchischen Struktur kommen, in der letzten Endes nur die Starken überleben werden. San Quentin als Inselstaat ...? Da könnte man einige Leute auch gleich zum Tode verurteilen, insbesondere die Alten, Kranken und Verletzten ... und wahrscheinlich gäbe es auch einige Frauen, die auch lieber schnell auf dem elektrischen Stuhl gegrillt werden möchten, als auf dieser Insel letzten Endes noch als würdelose Zuchtstute zu enden ... oder als sympathisches kleines Dessert nach dem Hirneintopf aus dem Schädel eines mehrfachen Kinderschänders ...
Unser Grundgesetz, das den Schutz und die Unverletzlichkeit seiner Bürger garantiert, wäre viel einfacher zu realisieren.
... indem man die Leute ausbürgert, die gegen andere Gesetze als das Grundgesetz verstoßen haben. Oder wie soll man den Schutz und die Unverletzlichkeit der Bürger garantieren, die auf jener Insel zusammengerottet werden würden?
Auch keine € 300.000 - € 500.000 Kosten pro Gefangenen, denn auf der "Insel" haben die Rückfallschwerstkriminellen das Recht auf Ackerbau, Viehzucht, Ingenieurwesen und ökologische Müllwirtschaft. So kann Selbstversorgung funktionieren.
Und warum funktioniert das dann bei denselben Vorgaben noch nicht mal in Deutschland, selbst wenn man nicht straffällig geworden ist? Wir haben die Infrastruktur, wir haben den Platz, wir haben das Know-How, wir haben viele Arbeitslose ...
PS: Gern beantworte ich Fragen zu dem vorgeschlagenen Model, dass sich nah an der Praxis der Urgesellschaft orientiert.
Die Urgesellschaft hatte einen prägnanten, entscheidenden Vorteil: sie war klein. Schicke meinetwegen vier oder fünf Mann auf eine Insel - die dürften sich irgendwann zusammenraufen. Schicke hundert oder hundertfünfzig Mann auf eine Insel - die dürften sich irgendwann zusammen raufen.
Gruß
Skywise
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Fotocowboy
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Fotocowboy »

Das sind doch eher einfache Fragen, die mich unterfordern.
;-)
Ein "Miteinander" vielleicht. Ein "funktionierendes" wohl eher nicht. Es würde wahrscheinlich zu einer anarchischen Struktur kommen, in der letzten Endes nur die Starken überleben werden.

Natürlich funktioniert es, weil es gar keine Alternative gibt. Das, was diese Individuen nicht zum Funktionieren bringen, spüren sie recht schnell am eigenen Leib. (Hunger, Krankheit, Kälte usw.)
Wenn sie natürlich "bockig" sind, nichts tun und dann verhungern, dannn ist es allein ihre Entscheidung. Das wird in unserer Gesellschaft auch niemandem verwehrt. Auch hier erfrieren Rentner in ihren Wohnungen oder Obdachlose auf den Strassen.
Warum sollten nur die Starken überleben? Jeder, der dort nützlich auf der Insel ist, wird auch dort dementsprechend geschützt, oder meinst Du, der (vielleicht Einzige) der in der Lage ist, Brot zu backen und Schnaps zu brennen, wird von den Starken abgemurkst? Ganz im Gegenteil. Dasselbe trifft auf die zu, die in der Lage sind, nützliche Produkte herzustellen. Jeder der sich dort nützlich macht, wird auch ganz sicher unterstützt. Das regelt sich. Jeder der sich allerdings gar nicht nützlich macht hat es schwer. So soll es sein.
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Fotocowboy
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Fotocowboy »

Unser Grundgesetz, das den Schutz und die Unverletzlichkeit seiner Bürger garantiert, wäre viel einfacher zu realisieren.
... indem man die Leute ausbürgert, die gegen andere Gesetze als das Grundgesetz verstoßen haben.

Genau - Du sagst es.
Natürlich verlieren Menschen Ihre Grundrechte (zumindest zum Teil) wenn sie andere Menschen wiederholt ermorden, quälen, misshandeln, vergewaltigen. Nur von diesen Individuen reden wir hier.
Für die gilt: So soll es sein. Sie werden ausgebürgert auf die "Insel"
Damit wird die Gesellschaft (unsere) mit all ihren Mitgliedern geschützt, bewahrt und geehrt.
Ich sehe im Übrigen kein einziges Menschenrecht, welches durch das Prinzip der "Insel" verletzt wird. Wenn es solche Dinge auf der Insel gibt, dann tragen die Verantwortung dafür die Individuen, die dort leben und auch diese Regeln übertreten.
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Fotocowboy »

Zum "Zusammenraufen" der Individuen:
Also erstens ist mir das eigentlich völlig egal, wie und ob sie das überhaupt tun. Auf jeden Fall bekommen sie aber die Chance dazu und das ist schon viel mehr, als unsere Gesellschaft den Opfern dieser Straftäter garantieren konnte.
Zweitens sind diese Individuen durchaus intelligente Wesen, so wie wir alle auch. Niemand muss diese ausgewachsenen und durch das Bildungssystem gegangene homo sapiens sapiens bemuttern. Wir reden hier nicht von körperlich oder geistig Behinderten, sondern von Straftätern, die gezielt und mit vollem Bewusstsein anderen Menschen ihre Grundrechte genommen haben. Auf der "Insel" können sie sich nun ihre eigenen Grundrechte erarbeiten, sichern und sich darum sorgen.
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Skywise
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Skywise »


Fotocowboy schrieb:
Warum sollten nur die Starken überleben? Jeder, der dort nützlich auf der Insel ist, wird auch dort dementsprechend geschützt, oder meinst Du, der (vielleicht Einzige) der in der Lage ist, Brot zu backen und Schnaps zu brennen, wird von den Starken abgemurkst?
Wenn's nötig ist.
Wenn draußen ein kalter Winter herrscht und ich einen Mantel trage, während Du frierst, dann wirst Du Dir über kurz oder lang auch überlegen, mich schlicht zu massakrieren, damit Du schnell, günstig und unbürokratisch zu einem dicken Mantel kommst. Da wirst Du nicht denken "Der bastelt mir bestimmt auch irgendwann mal einen Mantel". Da denkst Du "Ich friere. Warum eigentlich? Und wie kann ich das schnell ändern."
Erst das Fressen, dann die Moral. Stelle sicher, daß kein Fressen da ist und Du wirst ein paar kompromißlose Menschen erleben. Und da werden Sätze wie "Ihr habt euer Schicksal doch in der eigenen Hand" wahrscheinlich nichts helfen.
Ganz im Gegenteil. Dasselbe trifft auf die zu, die in der Lage sind, nützliche Produkte herzustellen. Jeder der sich dort nützlich macht, wird auch ganz sicher unterstützt. Das regelt sich. Jeder der sich allerdings gar nicht nützlich macht hat es schwer. So soll es sein.
Jeder, der sich nützlich macht, wird wohl unterstützt werden. Aber nicht um jeden Preis.
Wenn sich eine besoffene Rockerbande, bestehend aus 20 Köpfen inkl. Ketten, Schlagringen und Haarmatte, mit wildester Mordlust im Auge auf einen einzelnen Polizisten stürzt, möchte ich den Menschen sehen, der sich mutig dazwischen wirft und diesen treuen Diener der Gesellschaft verteidigt.
Natürlich verlieren Menschen Ihre Grundrechte (zumindest zum Teil) wenn sie andere Menschen wiederholt ermorden, quälen, misshandeln, vergewaltigen. Nur von diesen Individuen reden wir hier.
Wir entbinden Menschen von ihren Grundrechten, auf daß sie außerhalb unserer Gesellschaft weitermachen können? Was hebt uns dann über sie?
Ich sehe im Übrigen kein einziges Menschenrecht, welches durch das Prinzip der "Insel" verletzt wird. Wenn es solche Dinge auf der Insel gibt, dann tragen die Verantwortung dafür die Individuen, die dort leben und auch diese Regeln übertreten.
... zulasten derjenigen, die sich nicht dagegen wehren können.
Zweitens sind diese Individuen durchaus intelligente Wesen, so wie wir alle auch. Niemand muss diese ausgewachsenen und durch das Bildungssystem gegangene homo sapiens sapiens bemuttern. Wir reden hier nicht von körperlich oder geistig Behinderten, sondern von Straftätern, die gezielt und mit vollem Bewusstsein anderen Menschen ihre Grundrechte genommen haben. Auf der "Insel" können sie sich nun ihre eigenen Grundrechte erarbeiten, sichern und sich darum sorgen.
Die Grundrechte wird man sich wohl nicht erarbeiten, sondern eher erkämpfen. Ein Mörder, der auch nach seinem Schuldspruch von der Richtigkeit seines Handelns überzeugt ist, wird sich in aller Regel nicht auf einer Ebene mit einem Kinderschänder sehen, insbesondere dann nicht, wenn er selbst Familie hat.
Gruß
Skywise
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Fotocowboy »

Lieber Skywise !
Wahrscheinlich muss ich mich bei Dir entschuldigen, weil ich es missverständlich beschrieben habe. Ich versuche es eindeutiger zu machen.
Wenn draußen ein kalter Winter herrscht und ich einen Mantel trage, während Du frierst, dann wirst Du Dir über kurz oder lang auch überlegen, mich schlicht zu massakrieren, damit Du schnell, günstig und unbürokratisch zu einem dicken Mantel kommst.

Natürlich kommt es zu extremen Reaktionen, wenn die Situation erst einmal extrem wird, aber wie schon beschrieben, gibt es keinen Grund die Intelligenz der "Insel" Bewohner zu unterschätzen. Auch die Starken sind keineswegs an einer Extremsituation interessiert, denn dann ist auch für Starke nichts mehr einfach regelbar. Da reicht ein Stein in einer schwachen Hand im richtigen Moment völlig aus um die "Rangordnung" auf den Kopf zu stellen.
Gerade also die Starken werden bemüht sein, Extremsituationen zu vermeiden und nicht aufkommen zu lassen, denn dann kommt jede Rangordnung völlig aus dem Tritt.
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Todesstrafe ja oder nein??

Beitrag von Fotocowboy »

Die Grundrechte wird man sich wohl nicht erarbeiten, sondern eher erkämpfen. Ein Mörder, der auch nach seinem Schuldspruch von der Richtigkeit seines Handelns überzeugt ist, wird sich in aller Regel nicht auf einer Ebene mit einem Kinderschänder sehen, insbesondere dann nicht, wenn er selbst Familie hat.

Also erstens betone ich nocheinmal dass es hier NUR um RÜCKFÄLLIGE Schwerstkriminelle geht. Zweitens ist es sehr ok, dass sich die Individuen alle selber um ihre eigenen Grundrechte kümmern.
Auch da wird ganz sicher gelten: Wer anderen keine Rechte zubilligt, wird sehr große Schwierigkeiten bekommen seine eigenen Rechte abzusichern.
Die "Gerechtigkeit" setzt sich bestimmt sogar sehr viel schneller und direkter durch als derzeit in unserer Gesellschaft. Kann mir nicht vorstellen, dass sich der Allerstärkste auch nur eine einzige Woche als ungerechter Diktator behaupten kann. Da zählen sich bildende Netzwerke, Zusammenschlüsse von sich gegenseitig nützenden Individuen sicher viel mehr.
Aber wie auch immer sich das regelt und ob einige auf der "Insel" keine Grundrechte genießen. Diesen Vorzug, den sie einst hatten, haben sie ja ganz bewusst verspielt.
Nein - Mitleid mit Menschen, die selber nur Leid und Schmerz austeilen, habe ich nicht.
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Beitrag von Fotocowboy »

Wir entbinden Menschen von ihren Grundrechten, auf daß sie außerhalb unserer Gesellschaft weitermachen können? Was hebt uns dann über sie?

Für Deine diesbezügliche Frage skywise habe ich echt kein Verständnis.
Nicht wir erheben uns über sie, sondern sie selbst haben sich aus der Gesellschaft entfernt. Wir nehmen Ihnen sowieso nur EIN Grundrecht. Nämlich das auf freie Wahl Ihres Wohnortes.
Dieses Grundrecht nehmen wir aber noch viel mehr Menschen auf unserer Erde !
Würde nicht ein Kind, welches in Ruanda am Verhungern ist und im Flüchtlingslager täglich Gefahr läuft von Macheten erschlagen zu werden, auch sehr gern in Berlin wohnen?
Sogar diesem unschuldigen Kind verwehren wir das!
Dabei hat es NIEMALS und schon gar nicht MEHRFACH einen anderen Menschen getötet, missbraucht, vergewaltigt oder gefoltert.
Also bitte lass uns im Zusammenhang von der effektiven verwahrung von Schwerstkriminellen nicht über die Einhaltung von Grundrechten und Menschenrechte reden, als ob es für alle Menschen dieser Erde der Standard ist.
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Skywise
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Beitrag von Skywise »


Fotocowboy schrieb:
Natürlich kommt es zu extremen Reaktionen, wenn die Situation erst einmal extrem wird, aber wie schon beschrieben, gibt es keinen Grund die Intelligenz der "Insel" Bewohner zu unterschätzen. Auch die Starken sind keineswegs an einer Extremsituation interessiert, denn dann ist auch für Starke nichts mehr einfach regelbar. Da reicht ein Stein in einer schwachen Hand im richtigen Moment völlig aus um die "Rangordnung" auf den Kopf zu stellen.
Genau. Und deshalb kann ich mir durchaus Situationen vorstellen, in denen Starke daran interessiert sind, Extremsituationen herbeizuführen. Beispielsweise, um von der zweiten in die erste Reihe vorzudringen.
Auch da wird ganz sicher gelten: Wer anderen keine Rechte zubilligt, wird sehr große Schwierigkeiten bekommen seine eigenen Rechte abzusichern.
Warum? Ist doch im Absolutismus jahrhundertelang gut gegangen ...
Kann mir nicht vorstellen, dass sich der Allerstärkste auch nur eine einzige Woche als ungerechter Diktator behaupten kann.
Versprich in einer Krisensituation den Menschen das Blaue vom Himmel und Du wirst viele Anhänger haben. Verbuche große Erfolge und Deine Anhänger werden sich schnell vermehren. Bei kleinen Erfolgen - verkaufe sie entsprechend, damit Dir Deine Anhänger gewogen bleiben. Versuche, Mißerfolge so darzustellen, daß sie positiv klingen. Lasse trotzdem anklingen, daß die Krise noch nicht überwunden ist und die Zeiten schwer und voller Entbehrungen. Es sei jedoch ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen. Wenn Du ganz sicher gehen willst, daß Dir Deine Anhänger nicht abhanden kommen, sorge für ein Feindbild und baue dieses Bild entsprechend auf.
Dieses Schema hat sowohl in der Wirtschaft als auch in der Politik immer wieder funktioniert ... und meist länger als nur eine einzige Woche.
Für Deine diesbezügliche Frage skywise habe ich echt kein Verständnis.
Nicht wir erheben uns über sie, sondern sie selbst haben sich aus der Gesellschaft entfernt. Wir nehmen Ihnen sowieso nur EIN Grundrecht. Nämlich das auf freie Wahl Ihres Wohnortes.
Also erstens bin ich grundsätzlich erst mal ausgesprochen vorsichtig, wenn die Idee der Deportation aufkommt. Wenn ich mich richtig erinnere, hat es vor einigen Jahrzehnten auch erst mal mit dieser Idee angefangen, aber es endete nicht damit. Dasselbe droht den Menschen bei Deiner Idee, denn letzten Endes erklärst Du sie zu Vogelfreien - und das sind Personen, die in Deinem Rechtsstaat auch keinerlei Rechte mehr haben, gewissermaßen zum Abschuß freigegeben sind.
Zweitens weiß ich nicht, was ich von einem Rechtsstaat halten soll, der zwar Spielregeln für das gemeinsame Verhalten aufstellt, sich aber gleichzeitig die Möglichkeit offenhält, sich über sämtliche abgesteckte Rahmen des Spiels hinwegzusetzen und die Leute des Spielfelds in ein abseits gelegenes Niemandsland zu verweisen. Dies gilt vor allem für ein Land wie Deutschland, bei dem es durchaus Unterschiede gibt zwischen Recht haben und Recht bekommen.
Würde nicht ein Kind, welches in Ruanda am Verhungern ist und im Flüchtlingslager täglich Gefahr läuft von Macheten erschlagen zu werden, auch sehr gern in Berlin wohnen?
Sogar diesem unschuldigen Kind verwehren wir das!
Dabei hat es NIEMALS und schon gar nicht MEHRFACH einen anderen Menschen getötet, missbraucht, vergewaltigt oder gefoltert.
Stimmt. Aber es ist ein Unterschied, ob ich einem Menschen die Möglichkeit gebe, in meiner Gesellschaft aufgenommen zu werden, weil dieser unschuldig ist, oder ob ich einem Menschen die Möglichkeit nehme, in meiner Gesellschaft zu bleiben, weil dieser sich bestimmter Verbrechen schuldig gemacht hat. Man muß sich ja auch mal vor Augen halten, daß die Möglichkeit besteht, daß die Gesellschaft selbst eine gewisse Mitschuld an den Verbrechen trägt. Die Erziehung oder eine Prägung anderer Art ist meistens nicht nur die Angelegenheit einer einzelnen Person.
Also bitte lass uns im Zusammenhang von der effektiven verwahrung von Schwerstkriminellen nicht über die Einhaltung von Grundrechten und Menschenrechte reden, als ob es für alle Menschen dieser Erde der Standard ist.
Tu ich nicht, im Gegenteil. Wenn wir einen Zivilisationsstand erreicht haben, der andere Maßnahmen ermöglicht, sollten wir halt nicht auf irgendwelche Strafen von Urvölkern zurückgreifen.
Gruß
Skywise
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"Ist wirklich wahr - ich hab's in meinen Träumen selbst geseh'n ..."
Herman van Veen - "Die Clowns"

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