Liebe Diana,
na, da kann ich ja wohl nicht anders als auch etwas schreiben?
Ja, ich war da. Und ich kann den Artikel zumindest in der Frage des Wasserglases beantworten. Es war wirklich immer haarscharf davor, zu Boden zu gehen. Ich habe mich köstlich darüber amüsiert.
Das Konzert war wunderschön. Ich bin mit meiner Mutter hingefahren und sie hat KH noch nie live erlebt. Es war also ein wenig spannend, wie sie reagieren würde.
Hoffmann war aufgeräumt wie immer. Allerdings enpuppte sich das Publikum in Paderborn in der Tat als etwas spröde. Das Mitsingen, zu dem Klaus Hoffmann immer wieder anregte, artete eher in ein grausiges und ungemein leises Gebrumm aus. Mit der Zeit wurde es etwas mutiger. Aber so richtig??? Nun ja.
Klaus Hoffmanns Musiker gaben ihr bestes und das wurde vom Publikum wunderbar honoriert. Aber so richtig euphorisch wurden die Hörer dann doch erst, als Klaus Hoffmann Reinhard Mey als seinen Gast ankündigte. Ab da warteten alle darauf, daß er auch auf die Bühne kletterte. Aber das war erst im letzten Viertel der Fall.
Ich saß hinter drei "Mädels", die richtige "Hofffrauen" waren und immer wieder mitjohlten und bei jeder sich bietenden Gelegenheit "Zaubermann!!!!" gröhlten. Es war sehr ansteckend und ich war verwundert, als meine - immerhin 68 jährige - Mutter ein Gitarrensolo von Micha Brandt mit frrenetischem Klatschen und lautstarkem "Huhuhuhuhuhu" quittierte.
Mey kam dann ganz zum Schluß auf die Bühne und wieder ist mir aufgefallen, wie verloren er ohne seine Gitarre wirkt. Aber es war herrlich zu sehen, wie die beiden sich durch den Orpheus lavierten und ganz souverän "Schenk mir diese Nacht" sangen. Da war viel Funke zu sehen.
Wie bei schon mehreren Liedern, versuchte Hoffmann auch bei den Zugaben das Publikum zum Mitsingen zu bewegen.
Er hatten mein Gekicher schon vorher kommentiert: Wirst Du den ganzen Abend so lachen? Nur, damit ich mich schon mal drauf einstellen kann! und bei der nächsten Gelegenheit: Schön, daß Du auch noch da bist!
Und dann kam "Jedes Kind braucht einen Engel". Das Lied ist nun wirklich was besonderes und er kletterte von der Bühne herunter und wanderte durch die Reihen, begrüßte hier und da jemanden und steuerte irgendwann auf mich zu. Als er sah, daß ich nicht aufhörte zu singen, hielt er mir irgendwann das Mikro unter die Nase (PEINLICH!!) und kam mir dann immer näher und näher!! Klopf, klopf, dem Herzkaschper nahe, sang ich tapfer weiter. Sein Gesicht war nur Millimeter von meinem entfernt. Als dann das absehbare geschah, hielten es die Mädels hinter mir kaum noch aus. Es war köstlich!
Danach setzte er sich vor mich auf einen der viel zu vielen leeren Plätze und fragte die Frau neben sich nach ihrem Namen: Maria. Warum sie hier sei, fragte er und als sie antwortete: "Das ist Zufall, die Frau eines Arbeitskollegen ist krank geworden ...... " gröhlte die Paderhalle!!!
Danach war eigentlich Schluß, die unverkennbare "Rauswurfmusik" lief schon. Aber das Publikum hatte Blut geleckt und rang Hoffmann noch zwei weitere Zugaben ab.
Es war ein wundervolles Konzert. Ich habe es als Hoch-zeit in meinem Kalender vermerkt. Und ich freue mich für alle, die dieses Konzert noch erleben dürfen.
Meine Mutter war total begeistert und hat es genossen. Sie fand die Musik zwar etwas laut, hat aber den Vorteil genutzt, den das Tragen von Hörgerätten in dem Fall zu bieten hat
So, jetzt habe ich nichts über die Musik erzählt, die er gespielt hat. Aber ich könnte auch nicht mal sagen, welche Lieder er gesungen hat. Es waren viele alte Stücke dabei, aber auch vieles, was ich noch nicht kannte. Das kann ich ja jetzt nachholen, wenn ich mir die CD, die meine Mutter mir geschenkt hat, anhöre. Und dann werde ich mich wieder in schöne Erinnerungen verkriechen und mich auf das nächste Konzert freuen.
War das in etwa das, Diana, was Du lesen wolltest???? *grins*
Maren, die noch sicherlich zwei Wochen von dem Konzert zehren wird