Reinhard-Mey-Forum ab sofort nur noch für Mitglieder zugänglich
Verfasst: So 6. Apr 2008, 15:24
Meyse schrieb:
Ein solches Verhalten scheint mir erstmal nicht zu einem Reinhard Mey zu passen, der sich ja selbst bekanntlich kein Blatt vor den Mund nimmt.
Wie man's nimmt. Gemessen an anderen Liedermachern ist er wirklich zahm und hat vergleichsweise viele Situationen verstreichen lassen, in denen er sich hätte äußern können. Letztendlich hat er auch größtenteils "nur" zu den Themen deutlich Stellung bezogen, die ohnehin einen Großteil der Bevölkerung bewegt haben.
Nein, das soll keine Kritik an Reinhard Mey sein. Nur ein Zurechtrücken der Aussage

Dass Mey sich selbst wohl bedeckt hält und laut eurer Posts kaum Kontakt zu seinen Fans pflegt, befremdet mich und ich weiß nicht, wie ich das einordnen soll.
Erstens: unterscheide zwischen Mensch und Künstler. Dann geht das schon sehr viel leichter.
Zweitens: Reinhard Mey hat selbst gesagt, daß an der Tür seines Hauses ein Schild hängt mit der Aufschrift "My home is my castle". Respektieren wir das und versuchen besser nicht, dort einzudringen.
Dass es so gut wie keine Fan-Pages gibt, ist mir auch aufgefallen, aber das stelle ich mir allgemein wegen der Urheberrechte schwierig vor, das fängt ja schon bei Fotos an. Ich frage mich eh, wie all die Betreiber von Fan-Sites das machen, das muss ja schon ein Riesenaufwand sein, sich für alles und jedes, was man dort veröffentlichen will, eine Genehmigung zu holen.
Viele holen sich diese Genehmigung gar nicht erst, sondern machen einfach. Viele Be-fan-te halten das grundsätzlich für eine Ehrung ihrer Person und unternehmen erst mal nichts. Aber es gibt auch einige Fälle, bei denen die ganze Geschichte nach einiger Zeit aus dem Ruder lief ... wenn das bei einer "etablierten" Fan-Seite geschieht, hat es der Künstler dann um einiges schwerer, wenn er dort eingreifen will, als wenn er auf kleinen, verstreuten Seiten bereits frühzeitig den Zeigefinger hebt. Wenn er bei den etablierten Seiten dann doch mal kräftiger eingreifen muß, wirkt das meistens etwas ruppig. Das ist bei Rammstein so, das ist bei Prince so, das ist bei Reinhard Mey so ...
Angesichts dieser Debatte kommt es mir in den Sinn, ob das Internet wirklich immer ein Segen für Fans ist oder ob es nicht manchmal besser ist, ganz altmodisch nur die Musik zu hören.
Erneut - wie man's nimmt.
Sagen wir's mal so: bei den meisten Chats und Forendiskussionen, die wir auf offiziellen und Fanseiten im Laufe der Zeit geführt haben, ging es vergleichsweise selten um den Künstler selbst, sondern um einzelne Lieder, Vergleiche mit anderen Stücken, Beziehungen zu anderen Künstlern oder Querverweise, Empfehlungen etc. Viele Leute haben so auch andere Liedermacher entdeckt oder sich mit bestimmten Themen aufgrund der Meinung anderer Menschen noch einmal auseinandergesetzt. Das Internet verbindet mehr Leute, als man sich das eigentlich so vorstellt ... vor allem dann, wenn es sich hierbei nicht um die "breite Masse" handelt; man kann ja nicht gerade sagen, daß es die Liedermacher heutzutage besonders leicht haben, sich auf dem Markt zu behaupten ...
Gruß
Skywise