DonPedro hat geschrieben: ↑Mo 10. Sep 2018, 22:05
Lieder sind fast alle Printmedien in Österreich - so wie sicher auch in Deutschland - politisch eingefärbt.
Da gibt es leider Gottes wenig Objektivität.
1. Wenn Du Magazine o.ä. meinst, dann ist es natürlich klar, dass die eine politische Einfärbung haben. Deshalb werden sie ja sogar gekauft, weil sie bestimmte Dinge unter einem gewissen Blickwinkel betrachten. Selbst Schmonzetten wie das "Goldene Kleeblatt" oder die "Gala" haben Ausrichtungen. [satire]So was bekommt man eigentlich im Gemeinschaftskundeunterricht mit, wenn das Thema Presse und Journalismus behandelt wird [/satire]
2. Im Gegensatz zum Staatsrundfunk, der wirklich eine Pflicht zur möglichst neutralen und umfassenden Berichterstattung hat, gibt es keine staatlichen Printmedien mit Ausnahme von Gesetzesblättern oder Staatsanzeigern. Es gibt für die üblichen Printmedien im keine Pflicht zur "Objektivität" (was immer Du auch unter diesem Begriff verstehen magst), da es sich um privatwirtschaftliche Verlagshäuser handelt. Da existiert eine ganz einfache Regel: Ich mache ein Blatt und wenn es seine Leser findet, dann habe ich Erfolg und wenn es keine Leser findet, geht's wieder ein. Die ganz dreckige Variante lautet: Ich produziere ein Blatt, das auch ganz bewusst Lügen verbreitet, die aber bei Einigen Zustimmung finden, daher vergess ich die Moral und verdrehe auch mal ganz bewusst die Wahrheit, nur um mein Blatt zu verkaufen. Ein typisches aufstrebendes Printmedium dieser Art ist in Deutschland z.B. "Compact" und bedient alle Klischees über böse Flüchtlinge, Sozialschmarotzer, die tolle AfD ...
3. Regionale Tageszeitungen sind in der Regel bemüht, möglichst "neutral" zu bleiben, um keinen Abonnentenschwund zu riskieren. Auch Anzeigenkunden werden eher ungern verprellt, so dass man in den Lokalzeitungen eher wenig heiße Themen findet.
4. Der geneigte Leser hat je nach politischer Einstellung die Möglichkeit z.B. auch extremistisch-populistische Blätter zu lesen. Wenn er allerdings den Eindruck hat, davon gibt es zu wenige, dann liegt es womöglich daran, dass vielleicht einfach nicht so viele Leser so einen Mist lesen wollen und der Markt zu klein ist. So einfach ist das.
5. Politisch interessierte Menschen, die ein Bedürfnis nach nach "objektiver" und umfassender Berichterstattung haben, haben heutzutage keinerlei Schwierigkeit, sich in der Fülle der Medien zu informieren. Dazu gehört allerdings eine Eigenschaft, die sich
Medienkompetenz nennt.
6. Und last but not least ist es oft so, dass im scheinbar seriösen Ruf nach "Objektivität" das Wort "Lügenpresse" deutlich zu vernehmen ist (ein Begriff, den übrigens die Nazis geschaffen haben.) In scheinbar sachlichen Diskussionen ist auch - meist wenig verblümt - die Wut zu spüren, dass nicht alle so denken und schreiben, wie es dem Kritiker gefällt.
Fazit:
Es ist das Merkmal einer freiheitlichen Gesellschaft, dass jeder seine Meinung haben darf und äußern kann, sofern er sich im Einklang mit den bestehenden Gesetzen äußert. Wenn also Printmedien im Rahmen dieser Freiheiten und Gesetze Meinungen publizieren, die den eigenen widersprechen, so ist das halt hinzunehmen. Niemand ist verpflichtet, die Printmedien zu lesen, die einem nicht passen. Und zuletzt: Mach doch Dein eigenes "objektives" Magazin, wenn Du hier eine Marktlücke siehst, Peter