Stoppok Solo in Köln am 18.11.2005

In diesem Forum findet alles Platz, was mit dem sehr interessanten Liedermacher Stefan Stoppok zu tun hat.
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Agrippina hat dieses Thema gestartet
...hat schon mal ein LT organisiert
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Stoppok Solo in Köln am 18.11.2005

Beitrag von Agrippina »

Seit einer Weile bin ich aus Zeitgründen nur sporadisch im Forum unterwegs. Einen Bericht über das Stoppok-Solo-Konzert am 18.11.2005 in Köln möchte ich Euch aber nicht vorenthalten:
Dieses Mal trat er hier in der Kulturkirche Köln auf. Ich kannte diesen Veranstaltungsort noch nicht und war deshalb ganz gespannt, wie sich so ein Konzert in einer Kirche gestalten würde.
Kaum angekommen, war ich auch schon ganz begeistert von dem Kirchlein (sie ist eigentlich nicht klein, aber allzu groß auch nicht); ein hübscher neogotischer Bau, der etwas ganz Schnuckliges ausstrahlte (wen's interessiert, der kann ja hier einmal nachschauen: Kulturkirche Köln).
Wir kamen - bedingt durch eine endlose Parkplatzsuche (die Kulturkirche ist mitten in einem Wohngebiet gelegen, daran hatte ich nicht gedacht) - erst fast genau um 20:00 Uhr dort an, hatten aber insofern Glück, als daß Stoppok erst ca. eine Viertelstunde später als vorgesehen mit seinem Auftritt begann, und wir somit nichts verpaßten. Die vorderen Plätze waren natürlich alle schon besetzt, so nahmen wir auf der vorletzten Kirchenbank Platz, konnten aber immer noch recht gut sehen.
Eine Besonderheit gab es noch: Eine Biertheke hinter dem Eingangsbereich der Kirche im Vortragsraum, die auch vor und während des Konzerts gut frequentiert war. Und was könnte geeigneter sein, Herrn Stoppok während des Auftritts immer wieder diesbezügliche humorige Bemerkungen zu entlocken? :-D
Mit herzlichem Applaus empfangen, legte er nach einem kurzen Dank an den Sponsor (Bitburger, siehe oben) gleich los:
 Schöne Grüße
Das nächste Stück kündigte er als eines an, das er in dieser Woche erstmals nach 15 Jahren wieder live gespielt habe; für eventuelle Patzer entschuldigte er sich im Vorfeld, denn er sei medikamentös noch nicht richtig eingestellt … So fing er auch gut an, merkte aber nach ein paar Takten, daß er den Bottleneck (liebe Petra, braucht's "Nachilfe"? ;-)) vergessen hatte, zog ihn sich über und begann erneut:
 Schein
Mit "Noch was, was ich nicht gut kann" und dem Hinweis, daß er das Alleinproben haßt, leitete er die nächste Nummer ein, deren Einstieg er auch gleich vergeigte:
 Der Bewährungshelfer
Bevor er zum nächsten Lied kam, ließ er das außerordentlich gutgelaunte und tolle Kölner Auditorium wissen, daß er selbigem ein "Ihr seid ein super Publikum" an diesem Abend nicht attestieren würde, das wäre öde. Stattdessen würde er im Verlauf des Konzerts mal nach einer Alternative überlegen. Also:
 Sei nicht sauer
Das nächste Stück
 Annabelle
verpatzte er gewaltig; erst den Einstieg und dann durch einen heftig falschen Akkord, nach dem er abbrach und fragte, ob er weitersingen solle. Wohlwissend, daß das Publikum nicht lockerlassen würde, bot er an, sich am Ende des Konzerts noch einmal daran zu versuchen.
Es folgten:
 Jede Stunde
 Wie tief kann man sehen
Begeisterten Szenenapplaus gab's mal wieder für das einmalige Gitarrensolo in
 In 25 Jahren
das mich fast wieder vom Hocker haute vor Begeisterung. Unglaublich, was der da auf seinem Instrument wieder veranstaltete; sorgt echt für Frust bei jedem, der sich selbst an der Klampfe versucht.
Das letzte Stück vor der Pause kündigte er als eines an, das er auch lange nicht gespielt habe, und es sei die einzige Cover-Version, die er je gemacht habe, ein alter Evergreen:
 An der Bar
Beim Tonartwechsel vergaß er dann auch prompt den Text …
Nach der Pause meinte er, man sähe es ihm nicht an bzw. er wüßte es zu verbergen, daß er gutgelaunt sei. Und da fiel im auch endlich eine Alternative zu "Ihr seid ein super Publikum" ein: "Mit Euch stimmt die Chemie!", was das Publikum begeistert aufnahm.
Dann setzte er zu einem Block an, den er ohne weitere Zwischenkommentare durchspielte:
 Reise nach Sansibar
 Tanz
 Leise
 Scheiße am Schuh
Mit leichter Irritation über sein Clapton-Stimmgerät (den Gag kann er wohl nicht lassen …) ging's über zu
 Ärger Teil 1
 Viel zu schön
Wie der Ansage zu entnehmen war, ist Willie offensichtlich doch nicht schon wie im Juni angekündigt im Juli auf Bewährung entlassen worden, aber vor Weihnachten solle es denn nun soweit sein (also diejenigen nochmal Obacht, die was mit seiner Frau hatten) …
 Willie & Gerd
Am folgenden Stück kam mir irgendwas "merkwürdig" vor. Ich konnte es zunächst nicht zuordnen, doch hinterher fiel mir auf, was es war: Üblicherweise spielt er
 Zwischen Twentours und Seniorenpaß
auf dem Banjo, diesmal blieb er bei der Gitarre.
Große Begeisterung und viel Gelächter rief auch wieder
 Learning by burning
hervor, ein wahres Meisterstück!
Mit einer weiteren Erklärung, warum er seit einer Weile allein auf der Bühne steht (aktuelle Version: seine Jungs säßen wegen Unterschlagung im Knast, und er müsse nun das Geld für die Kaution zusammenbringen), ging's zu den Zugaben.
Die erste
 Und retour
versemmelte er total ("schwere Harmonien") und brach ab. Er wollte lieber was spielen, was er könne, ließ sich aus dem Publikum etwas zurufen und kam zu
 Du brauchst Personal
Wie zugesagt, versuchte er sich auch noch einmal an
 Annabelle
und diesmal klappte es! Den krönenden Abschluß gab's dann mit
 Wetterprophet
Und wieder einmal wurde er mit begeistertem, langanhaltendem Applaus in den wohlverdienten Feierabend entlassen.
Ich fand's, wie schon bei meinem ersten Stoppok-Konzert im Juni in Köln, superklasse und war auch ganz angetan davon, daß er sein Solo-Programm variiert.
An einigen Ecken "klemmte" es zwar dieses Mal ganz schön (wir hatten den Eindruck, daß Stoppok ein wenig überanstrengt ist, vielleicht hat er ja einfach zuviel zu tun momentan), es war trotzdem wieder ein superschönes Erlebnis, und mit Sicherheit werden wir dem Meister bei nächster Gelegenheit wieder einen Besuch abstatten!
Liebe Grüße
Tina
Dieser Beitrag enthält 971 Wörter
"Beweg Dein Herz zum Hirn ..." (Stoppok in "Tanz")
"Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist."
(Victor Hugo)

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