Ulrike hat geschrieben: ↑Do 9. Mär 2023, 12:27
Wer an mich denken mag, wird es hoffentlich so auch tun und es nicht von einem Grab abhängig machen.
Hallo Ulrike, hallo Martin,
wie unterschiedlich Menschen doch sind. Ich z. B. finde ein Grab sehr tröstend. Man hat noch was,
wo man hingehen kann.
Mein Schwiegervater war der jüngste von meinen Eltern bzw. Schwiegereltern und ist als erster mit
65 Jahren gestorben. Als meine Mutter gestorben ist, war ich 40. Zwei Jahre später mein Vater und
noch ein paar Jahre später meine Schwiegermutter. Laurence Olivier ist einer meiner Lieblingsschauspieler
und er hat in seiner Biografie zum Tode seines Vaters geschrieben:
"Wenn du in der ersten Reihe stehst, bläst dir der Wind hart ins Gesicht." Das beschreibt die
Sache sehr gut.
Wie gesagt, ich persönlich finde es tröstend, an ein Grab gehen zu können. Es mit Blumen zu schmücken
und in Ordnung zu halten. Darum habe ich meine Verstorbenen aber auch im Herzen.
Martin, die Zeile
Ich vermisse dich nicht, denn du bist mir ja nah trifft auf mich besonders zu.
Ich hatte lange Zeit z.B. das Gefühl, dass ich meine Mutter ja nur anrufen muss um mit ihr zu reden.
Ich glaube, ich habe es lange überhaupt nicht realisiert.
Ich bin immer gerne auf Friedhöfe gegangen und tue das heute noch. Ich schaue gerne
die Grabsteine und Inschriften an. Vielleicht ist es ja auch Erbmasse. Mein Urgroßvater war
Bildhauer und Steinmetz. Ein Grab ist für mich ein Denkmal. Und ich bin mir sicher, dass
es im Sinne meiner Eltern, bzw. Schwiegereltern ist, dass es ein Grab gibt. Wir haben jetzt beides
nochmal verlängert, werden es aber dann doch aufgeben. Beide Gräber sind doch weiter weg und
können nicht so oft besucht werden.
Liebe Grüße, Marianne