Ihr Lieben,
ich bin schockverliebt!
Nicht nur in die wunderschönen Passagen Leipzigs und in eine der schönsten Buchhandlungen, der Connewitzer Verlagsbuchhandlung,
sondern in ein Buch, das dort, in einem (auf dem ersten Blick) bescheidenen tiefschwarzen Umschlag gekleidet, auf dem Tisch zwischen all den bunten Büchern des modernen Antiquariats lag.
Da wird man natürlich neugierig, welcher Inhalt zwischen den Buchdeckeln sich ein solches Understatement leisten kann.
Ich wurde nicht enttäuscht.
Der Titel:
Leonard Cohen, Die Flamme
Kiepenheuer&Witsch
Ich mag Leonard Cohen sehr, bin aber kein Kenner seines Gesamtwerkes. Deshalb kann ich mir eine inhaltliche Rezension sparen, die findet man ausführlich und besser, als ich es könnte, im Netz. Ich habe dieses Buch nur ein paar Sekunden durchgeblättert, bin in den Laden und habe es gekauft. Nicht typisch für mich, aber es war magic!
Wieder zuhause, habe ich mich in Ruhe mit diesem Schatz befasst.
Kiepenheuer&Witsch gab 2018 diese zweisprachige Ausgabe von 'The Flame' heraus. Ich zitiere den Verlag:
"Leonard Cohens Vermächtnis. »Die Flamme« ist Leonard Cohens sprachmächtiger Abgesang, eine Abschiedsrede, bestehend aus Songtexten, Gedichten, Notizbucheinträgen und Illustrationen".
Zwölf Übersetzer seiner Lyrik waren hier am Start. Wie gut oder wie schlecht die Übertragungen gelungen sind, kann ich nicht beurteilen. Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen.
Aber! Leute! Ich habe in meinem (Arbeits)leben viele schön gestaltete Bücher in den Händen gehalten. Diese Ausgabe hat mich wirklich in Gedanken niederknien lassen.
Hier stimmt einfach alles:
Der schwarze dezente Einband, der flammend orangerote Schnitt und das gleichfarbige Vorsatzpapier und Lesebändchen, der Druck, der Satzspiegel, die Typo, das Kunstdruckpapier - kurz, das komplette Layout ist ein Traum für alle, die liebevoll gestaltete bibliophile Kunstwerke zu schätzen wissen.
Hier würdigt die Aufmachung den Inhalt, den Cohen Liebhaber wiederum anerkennend schätzen werden.
"Das Schreiben war seine Flamme, meint Sohn Adam, sie ist niemals erloschen“.
Liebe Grüße