Ihr habt richtig gelesen - ich stelle hier die Frage in den Raum, ob es in Deutschland (und auf dem Liedermacher-Forum) in der heutigen Zeit noch möglich ist, frei und offen sein Meinung sagen zu können, ohne gleich gesellschaftlich geächtet zu werden!
Ich höre die Fragen und "Ängste":
-> Was hat das hier auf einem Forum über Liedermacher zu tun?
-> Warum soll ich hier meine Meinung sagen, wo doch eh alle in eine bestimmte Richtung denken?
-> Wenn ich hier schreibe, was ich denke, werde ich sofort zurechtgewiesen oder abgestempelt!
-> Bevor ich hier ärger bekomme, bin ich lieber ruhig!
-> Hier auf dem Forum darf man sowieso nur in eine bestimmte Richtung denken und argumentieren!
-> ...
Gerade deswegen möchte ich hier mit diesem Beitrag einen Anstoß geben für einen offenen Meinungsaustausch und hoffe, es finden sich "gleich Gesinnte", die den Mut und die Bereitschaft haben, sich darauf einzulassen.
Bitte führt diesen Meinungsaustausch respektvoll und im Sinne der Verhaltensregeln dieses Forums!
Einleitung:
Ich bin mir bewusst, dass ich mit diesem Beitrag ein heikles Thema anspreche, will mich aber damit auseinandersetzen und hoffe, es kann sich hieraus ein hilfreicher und fruchtbarer Meinungsaustausch im besten Sinne ergeben. Wenn es in (m)einem Forum nicht mehr möglich ist, sich über unterschiedliche Ansichten und Meinungen auszutauschen, dann bitte wo? Sollte dies wirklich nur noch bei Twitter und Facebook möglich sein?
Auf die Studie gestoßen bin ich durch folgende Artikel:
https://www.zeit.de/kultur/2019-05/meinungsfreiheit-allensbach-institut-umfrage-deutschland
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/umfrage-deutsche-trauen-sich-nicht-offen-stellung-zu-beziehen-65393758.bild.html
https://www.welt.de/politik/article193977845/Deutsche-sehen-Meinungsfreiheit-in-der-Oeffentlichkeit-eingeschraenkt.html
https://www.focus.de/finanzen/news/tid-29319/political-correctness-klappe-zu_aid_911015.html
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/meinungsfreiheit-was-genau-darf-man-nicht-sagen-a-1247995.html
https://stefan-fries.com/2016/01/21/meinungsfreiheit-in-deutschland-warum-man-nicht-sagen-darf-was-man-sagen-will/
https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/netzhass-und-gewalt-was-man-dagegen-tun-kann-lobo-kolumne-a-1048799.html
Hier ist die Studie, um die es mir geht und die im Mai 2019 veröffentlich wurde:
https://www.ifd-allensbach.de/fileadmin/user_upload/FAZ_Mai2019_Meinungsfreiheit.pdf
Das Fazit dieser Studie geht tendenziell in die Richtung, dass es sehr viele Menschen gab, die angaben, sich in der Öffentlichkeit und vor allem im Netz nicht frei und offen zu äußern, weil sie erlebt haben, dass es sehr schnell unangenehm wird, wenn man seine Meinung schreibt.
Die verlinkten Beiträge der verschiedenen Online-Magazine und -Zeitungen nehmen die Ergebnisse der Studie auf und sind entweder als redaktioneller Artikel oder teilweise als persönlicher Kommentar formuliert und verfasst.
Mir ist klar, dass es sich bei den verlinkten Online-Auftritten um allgemein bekannte und seit Jahren etablierte Verlage handelt, die von einige Menschen zu den sogenannten "Mainstream-Medien" gezählt werden. Das sehe ich genauso und genau deshalb führe ich sie auch hier auf. Vielleicht gibt es ja auch Artikel zu diesem Themenkomplex, die außerhalb des Mainstreams verfügbar sind und die jemand hier teilen möchte, selbstverständlich sollten die Inhalte für jeden frei zugänglich sein, ohne einen Registrierungszwang oder so.
Was hat das jetzt mit dem Liedermacher-Forum zu tun?
Vor einiger Zeit wurde ich einmal von einem Besucher des Forums darauf angesprochen, er hätte das Gefühl, hier auf dem Forum würden keine Diskussionen mehr stattfinden, weil es in der Vergangenheit einige Themen gegeben hätte, bei denen die "mutigen" Diskutanten "fertig gemacht" worden wäre, nur weil ihre Meinung nicht dem der Allgemeinheit (Mainstream!?) entsprachen. Es wäre hier auch nicht möglich, mit Aussagen zu provozieren, ohne gleich "zurechtgewiesen" zu werden. Aus diesem Grund würde auch er nicht mehr so viel schreiben oder sogar Beiträge von bestimmten Usern bewusst ignorieren und er wäre sich sicher, dass es auch vielen anderen so gehen würde. Am Ende meinte er auch, es wäre schon ok, er hätte es nicht nötig, sich hier von anderen maßregeln zu lassen und würde halt ab und zu mitlesen, aber sich nicht mehr einbringen.
Seit diesem Gespräch geht mir die Frage nicht mehr aus dem Kopf, ob es sich wirklich so verhält und ob ich das gut oder schlecht finde.
Dazu stelle ich mir (und Euch) noch weitere Fragen, nämlich:
- Was sagt es über das Liedermacher-Forum aus, wenn es hier auch so ist wie bei Facebook oder Twitter und ein Teil der Besucher sich nicht mehr "verstanden" fühlt?
- Was kann/soll geändert werden, damit diese Entwicklung wieder in die andere Richtung geht?
- Braucht es neue "Regeln" oder reicht "mehr Toleranz und Respekt"?
- Wer muss wem gegenüber toleranter und respektvoller sein?
- Wie verhalte ich mich und was muss ich persönlich anders machen?
- Welche Vorurteile habe ich gegenüber bestimmten Personen oder Meinungen/Argumenten?
Bin gespannt, ob es Meinungen dazu gibt!