Hier geht aber ganz schön die Post ab. Es fällt mir ein bisschen schwer mich zu sortieren, nachdem hier so viele Argumente niedergeschrieben, aber auch schon ganz schön ausgeteilt wurde. Habe jede Menge "Gedankenfetzen" im Kopf, die umherschwirren und ans Licht drängen:
Peter schrieb:
"illegale Wirtschaftsflüchtlinge"
Wäre "Armutsflüchtlinge" nicht die bessere Bezeichnung? Und "illegal" - hat dies nicht den Beigeschmack von Straftat und höchster moralischer Verwerflichkeit, obwohl die "Straftat" nur darin besteht, eine willkürlich gezogene Landesgrenze zu überschreiten?
Peter schrieb:
Die Erwartungshaltung die von Schleppern, ja auch von NGO's, gestreut werden sind kriminell und abscheulich - da gehts um verdammt viel Kohle ...
NGOs, die Ertrinkende retten und aus dem Wasser ziehen als
kriminell,
abscheulich und
geldgierig zu bezeichnen, bezeichne ich als abstrus, polemisch und unsachlich.
Peter schrieb:
Da fehlt dir ganz einfach die Empathie um zu verstehen was in Österreich dazu geführt hat, dass die linke Hälfte - Irrtum ist ja nur mehr ein Drittel - sich mehr oder weniger in sich selbst auflöst.
Das Totschlagsargument schlechthin. Wie sagte mir doch ein Russlanddeutscher?: Als Deutscher kann und darf man Putin nicht beurteilen, das können nur Menschen, die aus Russland stammen. Selbiges gilt natürlich für Erdogan (das dürfen nur die Türken – Kurden aber wiederum nicht). Bei Orban gibt es nur das Recht der Beurteilung bei gebürtigen Ungarn und kürzlich hat mir ein Deutschamerikaner, der schon 30 Jahre in den USA lebt, dass Trump ganz toll ist und wir ein ganz falsches Bild von unserer bösen europäischjen Presse geliefert bekommen.
Spinnen wir doch den Faden mal weiter und gehen zurück in die Geschichte: Wer nicht in der Zeit des Nationalsozialismus gelebt hat, hat kein Recht diese Zeit zu beurteilen ... Wer den logischen Fehler findet, der darf ihn behalten.
Westwind schrieb:
Aber es ist aus meiner Sicht nicht nötig, hier im Forum Grenzen und Radikalismus aufkommen zu lassen, weil jemand absolut nicht mit der Meinung eines anderen konform geht.
Denkt doch auch ab und zu bitte daran, was uns hier im Forum verbindet, und warum viele von uns so gerne zum LT kommen. Und für die heutige Nacht zitiere ich mal Hannes: "Lasst, Freunde, uns in dieser Nacht vergessen, was uns trennt". Damit sollen konträre Meinungen nicht abgewürgt werden, aber wie bei so vielen anderen Dingen auch macht der Ton eben die Musik.
Mir scheint, es dient der Klärung und Offenlegung von vorhandenen Positionen und angesichts der harten politischen Diskussionen, die die ganze Gesellschaft ergriffen haben, haben wir hier halt auch die heile Welt verloren und müssen uns auch in unserem Wohnzimmer dieser Auseinandersetzung stellen. Ich denke aber, dass migoe irgendwann dann auch den Schlussstrich ziehen wird, wenn alle Argumente ausgetauscht sind und nur noch wiedergekäut wird.
Peter schrieb:
Klar ist für mich, dass man Flüchtlingen (nach der Genfer Konvention) helfen muss - dass hab ich auch getan, da hab ich selbst nicht wenig Geld in die Hand genommen!!!Ja und wenn dann wieder Friede im Ursprungsland, dann sollen sie wieder zurück um beim Wiederaufbau zu helfen!Wir müssen da auch dabei helfen und Mittel zur Verfügung stellen!
Das hört sich ja an sich vernünftig an. Nur verbreiten AfD und FPÖ solch menschenfeindliche und inhumane Stimmungen gegenüber den Flüchtlingen, so dass ich keinerlei Ansatz erkennen kann, dass die Rechtspopulisten diesen Menschen wirklich helfen wollen. Die wollen doch diese Menschen nur loswerden, die Grenzen dichtmachen und dann sollen die halt schauen wo sie bleiben. Die berühmten Vor Ort-Hilfen in den Heimatländern zieht man durch, wenn man wirklich sozial eingestellt ist. Wären AfD und CSU wirklich christlich geprägt, hätten sie dort einen Ansatzpunkt womit sie sich wirklich positiv profilieren könnten.
Peter schrieb:
Wenn ja empfinde ich das als beleidigend und zutiefst undemokratisch!
Aber das bringt hier sicher nichts, das wurde mir nun klar, weil eine sachliche Diskussion nicht möglich ist, was ich sehr schade finde
Auf die persönlichen Angriffe und Gehässigkeiten möchte ich nicht eingehen ...
ups, da weht ja eine mächtig raue Brise ...
Na ja, wer austeilt, muss auch einstecken können und im Grunde genommen hast Du ja schon mit Deiner Antwort auf migoes Thread-Eröffnung die Weichen gestellt. Wenn ich solche Dinge lese wie „Sozialschmarotzertum“, „bekannt links-populistischeWiener Künstlerszene“, „All jene die da anders denken gefährden den sozialen Frieden“, „entbehrliche Rülpser loslassen“ - und dies alles garniert mit dem inflationären Gebrauch von Ausrufezeichen, dann frage ich mich, warum Du Dich beschwerst. Wer hat denn bisher hier am unsachlichsten argumentiert?
Abgesehen davon hat Dir aber niemand bisher das Maul verboten und natürlich ist es Dein Recht, andere Meinungen zu vertreten, selbst wenn sie hier - zugegebenermaßen - nicht sehr populär sind.
Fille schrieb:
Ich hoffe, nicht auch gleich in die rechte Ecke gestellt zu werden: Es ist auch meine Meinung, dass man einen Unterschied zwischen Flüchtlingen und Migranten machen muss. Ersteren muss geholfen werden, für die zweite Gruppe sollte ein Einwanderungsgesetz am besten nach kanadischen Vorbild geschaffen werden.
Klar, das deutsche Asylrecht ist ein absolut ungeeignetes Instrument, um diesem Problem zu begegnen. Die Väter (gab's da eigentlich auch "Mütter"?

)unserer Verfassung hatten damals keine Armutsflüchtlinge und Bürgerkriegsflüchtlinge im Auge, als dieses Grundrecht etabliert wurde. Heutzutage sind natürlich die wenigsten Menschen wirklich politisch verfolgt, die in Deutschland Schutz suchen, aber alles wird in diesem Verfahren rechtlich erst einmal unter dem Gesichtspunkt der politischen Verfolgung abgearbeitet. Hier ist die "etablierte" Politik noch ziemlich schnarchnasig und träge und den Rechtspopulisten fällt hingegen halt nur Ablehnung und Wut gegen die Flüchtlinge ein (das wird dann als Lösung verkauft).
Und ebenfalls ist für mich klar: Nicht jeder, der nach Europa will, soll hierher kommen können. Das geht nicht gut auf Dauer. Es ist aber immer die Frage, mit welchem Menschenbild eine solche Haltung einhergeht, oder? Schaffen wir es humane Lösungen zu finden oder grenzen wir uns nur brutal ab>?
Im Übrigen sei Dir, Peter, gesagt, dass ich persönlich in der Flüchtlingsfrage eine durchaus dezidierte Meinung vertreten kann, aber überhaupt nicht denke, dass AfD oder die FPÖ kompetent sind, um die bekannten Probleme zu lösen. Das sind Negativparteien, die Gegner bzw. Feinde brauchen und nicht konstruktiv gesellschaftliche Beiträge leisten wollen. Die apellieren an Ängste und spalten die Gesellschaft, sind im Kern destruktiv und sollten daher verschwinden. Abgesehen davon: Wenn wir keine Flüchtlinge mehr im Land hätten, suchen die sich neue Opfer, auf denen sie herumhacken würden.