Liebe Leute,
da ich ein neugieriger Mensch bin, habe ich mir von Zodiak seine CD "Schlachtfeld Liebe" schicken lassen, nachdem mich die Beispiele im Hörsaal neugierig gemacht haben.
Und nachdem ich die gehört hatte, war ich noch neugieriger.
Seine Texte haben für mich einen ganz besonderen Reiz. Sie sind voller Bilder, die sich von seiner Musik getragen in meinem Kopf breit machen.
Nachdem ich ihn gefragt habe, ob es da noch mehr gibt, hat er mir von einem interessanten Konzept erzählt, das ich Euch hier mal vorstellen möchte.
Dirk Schulte hat ein Abo für alle Interessenten eingerichtet.
Wer Lust hat, kann sich eintragen lassen und erhält dann für eine Gebühr von 30 Euronen im Jahr drei CD's mit seinen "Werkspuren". Da stöbert er in seinem umfangreichen Fundus, belebt Stücke ganz neu und streut hier und da auch einiges aus seiner Lyrik ein. Es ist also eine interessante Mischung aus Neuem und Altem.
Wer mehr wissen will, sollte sich direkt an Dirk wenden unter
mail@dirk-schulte.net
Hier habe ich mal seine neueste CD rezensiert. Ich freue mich jetzt schon auf mehr.
Maren
Werkspuren 1/2005
Wolken zählen
Diese neue CD von Dirk Schulte wartet erneut mit kleinen Schätzen aus seinem Fundus auf.
Da finden sich neben Live-Versionen - unter anderem vom „Phantom“ - auch neue Dinge wie die Vertonung des Gedichtes „Herbstlied“ von Friedrich Rückert, in dem es wunderbar gelungen ist, die Stimmung des düsteren Herbstes in ein hoffendes „Darüberhinaus“ münden zu lassen. Auch wenn Rückerts Text melancholisch scheint, macht Melani Beckers Pianobegleitung es doch zu einem Kabinettstückchen in Dirk Schultes Repertoire.
Die Vertonung des Gedichtes „Der Graben“ von Kurt Tucholsky, die Dirk Schulte 1997 im Belgischen Rundfunk gespielt hat, zeigt deutlich, wie es ihm gelingt, Stimmungen in Musik umzusetzen. Tucholskys Anliegen, das Schulte damit auch zu seinem Anliegen macht, transportiert er nicht ohne Pathos aber ohne Schnörkel.
Schnörkel, allerdings der wohltuenden Art, finden sich dafür in den Liedern „Da gibt’s einen Ort“, „Das schönste Zimmer“ und „Und wieder blüht der Holunder“ die allesamt aus Dirk Schultes eigener Feder stammen und von den kleinen Sehnsüchten der Menschen erzählen. Sei es der Ort zum Zurückziehen, der Wunsch auch über Entfernung die Gefühle zu erhalten oder diese im Alltag immer wieder neu zu beleben – all das erzählt Dirk Schulte seinen Zuhörern mit einer fast schon intimen Nähe.
Überhaupt legen die Werkspuren gekonnt das Schaffen von Dirk Schulte bloß. Seine „Fanfare von Hunger und Durst“, die er einem Flämischen Lied entlehnt hat, kommt zwar ein wenig schleppend daher, zeigt aber damit nicht weniger deutlich, welche Erfahrungen Dirk als Straßenmusikant gewonnen hat und – ähnlich wie in seinem Lied „Das andere Floß“ – der Abschied davon ihn geprägt hat.
Insgesamt gibt es auf der „Werkspuren“ viel zu entdecken und nachzudenken. Unter anderem auch im Hidden Track, der aus seinem Lyrikband stammt und nicht leicht ins Ohr geht.
Leider sind die Live-Stücke in der Qualität recht dumpf und bleiben hinter den Studio-Aufnahmen zurück. Sie zeigen aber deutlich, daß Dirk Schulte seine Musik im Dialog mit seinem Publikum gestaltet. Auf mehr kann man nur gespannt sein.