Da ich nun die Informationen, die du mir gegeben hast, verwende, würd ich noch gern wissen, woher du diese hast. Vielleicht hast du eine Quelle, die ich noch nicht kenne. Zum Beispiel, interessiert es mich, woher du weißt, dass 'Kaspar' bereits in den Sechzigern entstanden ist. im Internet konnte ich diesbezüglich nämlich rein gar nichts finden.
Da das Album "Ankomme Freitag den 13.", auf dem sich dieses Stück befindet, 1969 veröffentlicht wurde, liegt die Vermutung vergleichsweise nahe, daß "Kaspar" auch in den 60ern geschrieben wurde
Dazu weiter unten noch mehr.
Und weißt du noch ungefähr, wann du das Interview mit Reinhard Mey gesehen hast, indem er über die Doku redet, die ihn inspiriert hat?
Da gibt es zwei Quellen, von denen ich allerdings nur eine eine belegen kann:
Ich war 1996 auf der "Leuchtfeuer"-Tournee bei einem seiner Frankfurter Konzerte. In seiner Ansage zu "Kaspar" brachte Reinhard Mey das Fernsehen als Quelle noch einmal zur Sprache und betonte, daß er das Stück nach wie vor für aktuell halte und er es daher noch einmal neu aufgenommen habe. Bedauerlicherweise wurde unter anderem dieses Stück bei Veröffentlichung der Live-CD außen vor gelassen (wenn ich mich richtig erinnere, gab es später auch Online-Diskussionen darüber, ob er auf allen Konzerten dieser Tournee das gleiche gespielt habe, was aber anscheinend nicht der Fall war).
Die andere (belegbare) Quelle ist die Ansage zu "Kaspar", die er am 12. Dezember 1970 in Berlin vom Stapel ließ (sowohl Konzert wie auch Ansage finden sich auf dem Album "Live" von 1971). Ich zitiere:
"Ich muß zugeben, selbst ein ausgesprochene Fernsehtrottel zu sein und ich seh mir also alles an, vom Telebärchen bis zu den Hinweistafeln für das Programm des folgenden Tages. Aber - gelohnt hat es sich, als es ein Fernsehspiel über den Kaspar Hauser gab. Und da ist mir dann ein Lied eingefallen, das heißt 'Kaspar'."
So, und weil mich ebenfalls dieses Fernsehspiel interessiert hat, habe ich ein wenig nachgeforscht. Es gibt nur ganz wenige Verfilmungen von Kaspar Hauser (einige Dokus gibt es, die ich aber nicht als "Fernsehspiel" bezeichnen würde) und noch viel weniger, auf die Reinhard Mey mit dieser Ansage anspielen könnte. Da wäre ein Stummfilm von 1916, auf den sich Mey vermutlich nicht bezieht, aber es gibt auch einen dreiteiligen Fernsehfilm von Robert A. Stemmle, der 1963 erstmalig im ZDF ausgestrahlt wurde ("Der Fall Kaspar Hauser - Verbrechen am Seelenleben eines Menschen") und einen Film von Erwin Rothe von 1965 namens "Der Spielverderber". Höchstwahrscheinlich bezieht sich Mey auf den ausführlicheren Stemmle-Fernsehfilm, aber beschwören will ich's nicht, zumal ich den "Spielverderber" noch nicht gesehen habe ...
Was die Dir als Bayer und Schüler vermutlich fremden Begriffe "Telebärchen" oder "Hinweistafel" in Meys Ansage angeht, hoffe ich in dieser Beziehung auf Deine Fantasie
Sorry, wenn ich es so genau wissen will, aber der Lehrer kennt da keine Gnade :)
Ja, ja, die Lehrkörper ...
Gruß
Skywise