Lieber Reinhard,
welche Freude...
herzlichen Glückwunsch zur Geburt Ihres Enkelkindes, Jurij, Julius Valentin. Wir wünschen dem kleinen neuen Erdenbürger und seiner Familie alles erdenklich Gute,Glück, viel Freude und Spaß aneinander und miteinander.
:blumen: :kleeblatt:
Ganz liebe Grüße von Uta und Hans-Ulrich
von Ruth C. Cohn:
Stummer Monolog am Bett eines neugeborenen Kindes
"Ich bin Dein Vater, Deine Mutter, oder ein anderer, der Dich pflegt. Ich bin wichtig für Dich. Ich bin für Dich da. Du bist mein Kind. Ich beschütze Dich, und ich hab Dich lieb. Du bist ganz neu, ein Erlebnis, eine Liebe, eine Forderung. Du weißt noch nicht, dass Du wichtig bist, weil du atmest, lächelst, spielst - wichtig für Dich, für mich, für andere, für viele. Jeder Mensch strahlt von seinem Zentrum über sich hinaus ins Weite... Noch entscheide ich vieles für Dich - nicht alles. Ich nehme Dich in meine Arme und wiege Dich. Ich gebe Dir zu trinken, zu essen, ich besorge und umsorge Dich. Ich lächele Dich an.
Und manches entscheidest du schon selbst: Ob du isst, trinkst, schreist, lächelst, Dich zuwendest, deine Füße mit deinen Händen suchst. Du schreist oft. Manchmal sagst du Töne. Ich versuche deine Sprache zu verstehen. Wenn ich mich täusche und Dich füttere, wenn Du getragen werden willst, oder ich Dich trage, wenn Du trinken möchtest, bringe ich etwas in Dir in Unordnung. Ich möchte Dich verstehen und deine Ordnung nicht stören. Ich kann es nicht immer; wir sind nicht im Paradies. Du musst weinen - wie ich.
Ich spreche Dich an, Du hörst gut zu. Bald wirst du meine Sprache verstehen, weil ich wichtig für Dich bin; und in Dir sagt etwas, dass du sprechen willst. Du willst hören, ich will sagen. Meine Sprache wird deine Sprache sein, für Deine Gedanken. Dies ist mein Einfluss auf Dich, meine Sprache, mein Lächeln, meine Art Dich zu lieben und Dir manchmal böse zu sein - dies ist Dein Schicksal. Später wirst du lieben, wen Du lieben willst, um Dich und in Dich sehen, tun, was Du tun willst. Und ein wenig von mir wird immer in Dir sein. -"
"Es gibt keinen heute, für den Phantasie nicht genau das finden könnte, was ihn durch und durch beglückt." Theodor W. Adorno (Zitat aus Minima Moralia)
"In der Kraft der Selbstreflexion sind Erkenntnis und Interesse eins."Jürgen Habermas