Konzerte Frühjahr 2011 & Tournee "Old friends in concert" mit Allan Taylor

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Skywise
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Konzerte Frühjahr 2011 & Tournee "Old friends in concert" mit Allan Taylor

Beitrag von Skywise »


carlini schrieb:
Die Wader Taylor Konzerte werden allesamt mitgeschnitten. Im Herbst soll eine entsprechende Live-CD erscheinen.
Klingt interessant. Gibt's da schon Angaben über ein Label? pläne scheint ja wohl leider mittlerweile Geschichte zu sein, und bei Sturm & Klang kann ich mir Hannes Wader nur bedingt vorstellen *schulterzuck*
Gruß
Skywise
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Konzerte Frühjahr 2011 & Tournee "Old friends in concert" mit Allan Taylor

Beitrag von Benutzer 76 gelöscht »

Hallo zusammen,

carlini schrieb:
Die Wader Taylor Konzerte werden allesamt mitgeschnitten. Im Herbst soll eine entsprechende Live-CD erscheinen.

Das sind tolle Neuigkeiten!

carlini schrieb:
Bei den Wecker Wader Konzerten (zumindest die Auftaktkonzerte in Stuttgart) wurden Filmaufnahmen gemacht. Aus diesem Material....... und vorhandenem älterem....... soll eine filmische "Biographie" der beiden Künstler entstehen welche in Kinos (!!) gezeigt werden soll. Später soll dieser Film dann auch auf DVD erhältlich sein.

Darüber habe ich hier im Liedermacher-Forum schon berichtet. Der Dokumentarfilm soll den Titel "Wader/Wecker - Vater Land" tragen. Genaue Infos gibt es hier: www.waderweckerfilm.de 

Skywise schrieb:
Gibt's da schon Angaben über ein Label? pläne scheint ja wohl leider mittlerweile Geschichte zu sein, und bei Sturm & Klang kann ich mir Hannes Wader nur bedingt vorstellen

Stimmt... gute Frage! Ich werd Hannes mal in Hameln fragen... ;-)
Viele Grüße,
Marc
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Skywise
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Beitrag von Skywise »


Marc schrieb:

Skywise schrieb:
Gibt's da schon Angaben über ein Label? pläne scheint ja wohl leider mittlerweile Geschichte zu sein, und bei Sturm & Klang kann ich mir Hannes Wader nur bedingt vorstellen

Stimmt... gute Frage! Ich werd Hannes mal in Hameln fragen... ;-)
Wenn Du die Gelegenheit hast - au ja, wäre nett :-)
Gruß
Skywise
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Petra
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Beitrag von Petra »

Gestern war ich beim Konzert der 'old friends' in Wadern - ein wirklich gelungener Abend. :gitarre: :gitarre2:
Die Herbert-Klein-Halle ist eine astreine, große Sporthalle, die keine Gemütlichkeit aufkommen lässt. Hinter mir machte jemand eine bissige Bemerkung über den (nicht vorhandenen) Charme der Halle, die man nicht einmal verdunkeln kann. An einer Schmalseite war eine Bühne aufgebaut, auf die sechs Scheinwerfer gerichtet waren. Lt. Internet kann da für 1.100 Leute bestuhlt werden. Entsprechend verloren sahen die ca. 300 Stühle aus, die in dem riesigen Raum standen. Leider blieben ein paar der letzten Reihen sehr spärlich besetzt, sodass es nicht einmal 250 Gäste gewesen sein mögen. Der Altersdurchschnitt war deutlich niedriger als neulich bei Hannes' Solokonzert in Pforzheim. Ganz junge Leute waren wieder kaum da, aber doch eine ganze Menge unter 50 oder gar unter 40.
Hannes Wader kam mir sofort ziemlich entspannt vor, freute sich wie immer, hier sein zu dürfen, und betonte, wie leicht ihm der Ortsname 'Wadern' über die Zunge kam. Ich fand eigentlich nicht, dass Allan Taylor stimmlich sehr stark gegen ihn abfiel. Seine Stimme ist halt ganz anders, viel weicher und deshalb nicht so laut. Sicherlich hat auch der Tonmeister Einfluss darauf, wie die Stimmen auf das Publikum wirken. Als Taylor allerdings einmal wieder auf die Bühne kam, nachdem Wader zwei Soli gesungen hatte (Mädchen in den Schänken und Weile an dieser Quelle), sagte er anerkennend: "What a voice! Fantastic!" Hannes hatte sich wirklich sehr ins Zeug gelegt. Mir gefielen aber auch Allan Taylors Gesang, sein Gitarrenspiel sowieso und seine Lieder. In der Pause wurde er im Foyer gesichtet, ein sehr netter Mann.
Nach der Pause ging ein Gewitter mit Blitzen und Donnerschlägen nieder, aber die beiden Sänger ließen sich nicht irritieren. Bei vielen Liedern sangen sie die Strophen jeweils in deutsch und englisch, wodurch sie natürlich doppelt so lang wurden. Vielleicht kam deshalb das Konzertende erst weit nach 22 Uhr. Es gab standing ovations und viel Jubel. Die beiden ließen sich noch zwei Mal herausklatschen und gaben insgesamt drei Zugaben. Beim letzten Lied war beim englischen Refrain Mitsingen erwünscht. Hannes Wader meinte: "Das könnt Ihr, das habe sogar ich gelernt." Viertel vor elf gingen dann die Lichter an und ein schöner Abend war zu Ende. Man hatte fast vergessen, dass der Halle aber auch jegliches Flair fehlte.
Wer schon Karten für eines der weiteren Konzerte hat, kann sich freuen, wer nicht, sollte schauen, ob sich da nicht noch was machen lässt.
Viele Grüße von Petra

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Beitrag von Benutzer 76 gelöscht »

Ihr Lieben,
am 12. Mai spielten die "old friends" im gemütlichen Theater in Hameln. Etwa 400 Zuschauer waren gekommen. Ein paar mehr hätten es ruhig sein können, aber Gertrud, Klaus, Traute und ich haben’s rausgehauen! :knuddel:
Was für ein Konzert! Die Stimmen und Gitarren der beiden haben fantastisch miteinander harmoniert. Meine Befürchtung, dass Allans sanfte Stimme von Hannes' kräftiger Stimme überfahren werden könnte, war völlig unbegründet. Die beiden haben sich wunderbar aufeinander abgestimmt.
Schon der vertraute Auftakt war ein Genuss: Im Wechsel sangen sie "Heute hier, morgen dort" und "Day to day", auch zweistimmig. In den Gitarrenriffs gab es immer wieder Überraschungen und tolle Einfälle, so zum Beispiel im Zwischenspiel von Allans "Banjoman". Die Interaktion der beiden auf der Bühne stand ganz im Zeichen des Tourmottos: "Old friends in concert". Allan spornte Hannes an: "Hannes, you have to tell your Story..." und Hannes bat Allan an anderer Stelle: "Sing your song for us...". Die Sympathie der beiden füreinander war deutlich zu spüren. Vor über 30 Jahren haben sie sich beim Tonder-Festival in Dänemark kennengelernt.
In der Pause mischte sich Allan unters Publikum ins Foyer, plauderte mit alten Freunden und signierte geduldig CDs und Poster. "Hannes not, he get's to nervous", scherzte Allan. Die zweite Konzerthälfte begann mit dem Klassiker "It's good to see you", der aus der Feder von Allan stammt. "Oh, you translated a Hannes Wader song", habe Allan schon oft gehört – das Lied "Gut wieder hier zu sein" ist zum Klassiker beider geworden.
Massiv gestört wurde die zweite Konzerthälfte durch einen Betrunkenen, der selbst bei leisen Liedern wie "Dat du min leevste büst" laut und im falschen Takt mitklatschte. Traute und ich ärgerten uns dermaßen, dass wir einigen Liedern kaum noch folgen konnten. Selbst böse Blicke von Hannes in seine Richtung hemmten ihn nicht – aber das bekam er in seinem Rausch wohl schon gar nicht mehr mit. Am Ende des Konzerts gab es stehende Ovationen und immer wieder Begeisterungstürme.
Hier die komplette Setlist für alle, die bei der Tour nicht dabei konnten:
1. Konzerthälfte
01. Heute hier, morgen dort / Day to day
02. Los Companeros
03. Unterwegs nach Süden
04. Kleine Stadt / The town, i loved so well
05. Running on dreams
06. Tagtraum
07. Es ist an der Zeit / Green fields of France
08. The beat hotel
09. Banjoman
2. Konzerthälfte
01. Gut wieder hier zu sein / It's good to see you
02. Schwestern, Brüder / What's the life
03. Kerouac's dream
04. Frenchtown
05. Die Mädchen in den Schänken
06. Weile an dieser Quelle
07. Leaving at dawn
08. Schon so lang / I've been on the road
Zugaben
01. Dat du min leevste büst / Night visiting song
02. I'm going home
03. Sag mir, wo die Blumen sind / Where have all the flowers gone

Und - ach ja! Zum Trost für alle, die nicht dabei sein konnten: Es wird eine Live-CD geben, die bei Stockfisch erscheinen wird, dem Label von Allan.
Viele Grüße,
Marc
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Skywise
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Beitrag von Skywise »


Marc schrieb:
Und - ach ja! Zum Trost für alle, die nicht dabei sein konnten: Es wird eine Live-CD geben, die bei Stockfisch erscheinen wird, dem Label von Allan.
Danke für die Info :-)
Gruß
Skywise
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Petra
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Konzerte Frühjahr 2011 & Tournee "Old friends in concert" mit Allan Taylor

Beitrag von Petra »

Hallo Marc,

Zugaben
01. Dat du min leevste büst
02. I'm going home
03. Sag mir, wo die Blumen sind / Where have all the flowers gone

das Hauptprogramm dürfte identisch gewesen sein, wenn ich mich recht erinnere. Überraschend fand ich Tagtraum, dessen Melodie man von dem Choral Oh, Haupt voll Blut und Wunden kennt, das hatte ich noch nie gehört. Bei den Zugaben gab es Dat du min leevste büst auch in Englisch, an I'm going home kann ich mich nicht mehr erinnern (war es evtl. unsere dritte Zugabe?) und Sag mir, wo die Blumen sind war in Wadern ganz bestimmt nicht dabei. Wir hatten da ein englisches Lied, bei dem wir den Refrain mitsingen sollten.
Was mich noch interessieren würde: Beim ersten Lied gab Hannes die 'Regieanweisung' an Allan, sein eigenes(!) Lied, a little bit faster zu spielen. Ich könnte mir vorstellen, dass das zum Programm gehörte, weil sich eine der kleinen Geschichten daran anschloss. Deshalb meine Frage: War das in Hameln auch so?
Viele Grüße von Petra
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Beitrag von Benutzer 76 gelöscht »

Hallo Petra,

Petra schrieb:
Überraschend fand ich Tagtraum, dessen Melodie man von dem Choral Oh, Haupt voll Blut und Wunden kennt, das hatte ich noch nie gehört.

Das Lied ist auf der CD "10 Lieder" (1995) erschienen.
Bei den Zugaben gab es Dat du min leevste büst auch in Englisch

Ja, das war in Hameln auch so - Allan hat einige Strophen des Liedes in Englisch gesungen.
Beim ersten Lied gab Hannes die 'Regieanweisung' an Allan, sein eigenes (!) Lied, a little bit faster zu spielen. Ich könnte mir vorstellen, dass das zum Programm gehörte, weil sich eine der kleinen Geschichten daran anschloss. Deshalb meine Frage: War das in Hameln auch so?

Nein, die Anweisung kam in Hameln nicht.
Liebe Grüße,
Marc
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song-spotter
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Beitrag von song-spotter »

Hier einige Fotos vom Konzert in der Empore in Buchholz/Nordheide am 14.5.2011. Fast ausverkauft, die Empore war ein würdiger Rahmen für ein hervorragendes Konzert. Im ersten Set musste Hannes Wader seine Martin-Gitarre immer mal wieder nachstimmen("Kleine Stadt / The town, i loved so well" wurde dafür sogar unterbrochen und noch einmal begonnen), trotzdem waren beide Musiker gut gelaunt, ebenso wie das Publikum.
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Beitrag von Benutzer 76 gelöscht »

Hallo Song-Spotter,
danke für die tollen Fotos! Ich traue mich in Konzerten nie zu fotografieren, weil das Klicken meines Fotoapparats lauter wäre als manches Lied! ;-)
Das Nachstimmen seiner Gitarre ist eine liebgewordene Marotte von Hannes. Obwohl sein Gehör nicht mehr das Beste ist, ist er, was die genaue Stimmung seiner Gitarren angeht, doch immer noch sehr hartnäckig...
Viele Grüße,
Marc
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Viktor
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Beitrag von Viktor »

Liebe Liederfreunde,
solange ich nicht selbst bei einem Konzert der Tour gewesen war, verkniff ich mir, in diesem Thema zu lesen, um mir den Überraschungseffekt nicht zu verderben. Denn ich ahnte schon, dass es ein ganz besonderes Programm werden würde. Und wurde ja auch nicht enttäuscht.
Mittlerweile habe ich also auch eure Berichte gelesen. Vielen Dank an euch.
Marc, die Sache mit dem betrunkenen Klatscher ist natürlich sehr ärgerlich. Ich selbst kenne das auch aus leidvoller Erfahrung, dass das Publikum, und seien es auch nur Einzelpersonen, durchaus auch eine gewisse Auswirkung darauf haben kann, wie gut gestimmt man selbst das Konzert erlebt.
Beim Abend in Buchholz hatte ich in Bezug darauf auf jeden Fall Glück. Im Veranstaltungsort Empore waren wir ein aufmerksames und begeisterungsfähiges Publikum, das auch gut plattdeutsch mitsingen konnte ;-). Ich denke, song-spotter wird das bestätigen können.
---
Vieles habt ihr schon im Allgemeinen und Speziellen zur Tour gesagt; dennoch möchte ich noch ein paar eigene Eindrücke loswerden; vielleicht liest es ja der eine oder die andere ganz gern.
Für mich war es das erste Mal, dass ich Allan Taylor live erleben konnte (von dem ich zuvor nur 2 Alben kannte) und ich weiß nicht, das wievielte Mal bei einem Auftritt von Hannes, aber gut im zweistelligen Bereich :)
Besonders interessant waren für mich natürlich Songs, die die beiden zusammen gespielt haben. Und das war ja die überwiegende Mehrheit.
Angefangen bei "Heute hier, morgen dort / Day to day", das wesentlich langsamer daherkam, als man es gewohnt ist.
Diesen Eindruck habe ich im Blick auf den ganzen Abend ohnehin gewonnen: Hannes hat sich ein bisschen Allans Stil angepasst, würde ich sagen; oder vielleicht die beiden einander... Denn wie zunächst "Heute hier, morgen dort" verlangsamt war, so zeigte sich auch die restliche Songauswahl von Hannes tendenziell eher ruhig. Das meine ich nicht als etwas Negatives, sondern es ist eine Seite, die mir an seinem Werk sehr gefällt. Fiel mir nur auf: Sein markantes schnelles Picking kam nicht unbedingt zum Einsatz. Als er die Geschichte von der Unterkunft in Oregon erzählte, die zum "Hotel zur langen Dämmerung" wurde, dachten wohl viele, dass dieses Lied käme, aber nein: Und ich hätte mich zwar gefreut, aber letztlich hätte es vom Stil wohl gar nicht zum Abend gepasst.
Von den gemeinsamen Songs, haben mir besonders gut gefallen: Zum einen "Es ist an der Zeit/ Green fields of France", wo der gemeinsame Gesang der beiden so kraftvoll war, dass ich fast eine Gänstehaut bekam; und zum anderen "It's good to see you/ Gut, wieder hier zu sein", das die Verbindung der beiden so schön auf den Punkt brachte und den tollen zweisprachigen Acapella-Teil hatte.
Allan wirkte auf mich vom Auftreten her äußerst sympathisch. Ich kannte ihn nur von Bildern und fand, er sähe irgendwie etwas "böse" aus, hehe :D, aber so in Bewegung (und vielleicht lag's an der Brille), strahlte er eine unheimliche Sympathie aus.
Von seiner Musik her war er sowieso super. Wie schon angedeutet, hat er mit seiner Stimme und Spielweise wohl zur etwas ruhigeren Seite des Abends beigetragen. Sehr schön. Und es war toll, Hannes mal die zweite Gitarre und zweite Stimme singen und spielen zu hören. Ich war schwer beeindruckt.
Allans Ansagen waren ebenfalls großartig. Mit seinen Geschichten und teilweise nur mit Gestik und Mimik konnte er sich viele Schmunzler einholen. Besonders toll fand ich, wie er von der "Gut, wieder hier zu sein" von der englischen Strophe in der Cover-Version der "Höhner" sagte, sie sei in sehr schlechtem Englisch "which is odd - since I wrote it in very good English". Aufrichtig dankbar dafür, dass er in seiner Muttersprache mit uns reden durfte, war er auf jeden Fall. Das finde ich eine gute Einstellung, denn es gibt viele Leute aus dem englischsprachigen Raum, die es viel zu selbstverständlich finden, dass alle anderen sich ihnen anpassen.
Das Hin und Her, wenn beide auf der Bühne waren, hat Hannes' Showmanship (mir fehlt gerade ein gutes deutsches Wort dafür...?), wie ich finde, bereichert. Er ist ja, wie wir alle wissen, nicht der große Redner und seine assoziative in sich gekehrte Art, zu erzählen, kann man lieben oder nicht. Aber es war auf jeden Fall toll, ihn einen Abend lang mal wieder mehr aus sich heraus kommend zu erleben: Das war sicherlich auch dem geschuldet, dass er wirklich mit einem "old friend" gemeinsam auf der Bühne stand. Dann musste Hannes natürlich auch manchmal englisch sprechen, was ich auf irgendeiner Ebene besonders unterhaltsam fand.
Als seine liebgewordene, fast vergessene Marotte des ausgiebigen Gitarrestimmens wieder ans Licht kam, erklärte er Allan: "I used to tune my guitar... never under 20 minutes!" - Und als Allan dann an seiner eigenen rumfummelte, bemerkte er scherzhaft: "I've only been with him for 6 days and now he's got ME doing it!".
Was Auftritte von Hannes angeht, bin ich persönlich so ein Typ, der gerne etwas Abwechslung zwischen den Touren hat. Oft ist es ja so, dass sich das Frühjahres- und Herbstprogramm kaum unterscheiden. Dann ist es zwar immer noch schön, wenn man mal wieder beim Konzert war, aber man hatte eine gewisse Berechenbarkeit.
Da dies dieses mal gänzlich anders war, war ich natürlich ganz ausm Häuschen! Neben den vielen Songs, die durch die Zwei-Mann-Version in einem neuen Gewand daherkamen, hatte ich viele Songs zuvor noch nie live gehört ("Es ist an der Zeit", "Tagtraum", "Unterwegs nach Süden", "Weile an dieser Quelle"). Ich habe nachgedacht: Lediglich "Mädchen in den Schenken" hatte ich im Februar in Kiel in genau dieser Solo-Version schonmal gehört - alles andere war für mich in irgendeiner Weise neu! Wow!
Dass in seiner Songauswahl mal wieder sehr viele Songs waren, die (nicht ganz) von ihm stammen, kommentierte Hannes mit der Bemerkung "They should put it on my tomb stone: 'I wish I'd written that song'" an Allan. Wie ich in meinem Bericht zum Kieler Konzert schon sagte: Es ist toll, dass er sich viele Songs aneignet, auf die er einfach Lust hat.
----
So, ich habe bestimmt einiges vergessen und zahlreiche Tippfehler eingebaut, aber erstmal muss ich meinen Beitrag jetzt abschicken und etwas für die Uni tun.
Viele Grüße
Viktor
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Beitrag von clabauter »

Ihr Lieben,
gerade empfahl mir die Startseite von YouTube folgende Videos, die mich interessieren könnten (Wie die das nur schon wieder rausbekommen haben?):
It's good to see you / Gut, wieder hier zu sein
Been on the road so long / Schon so lang

Die technische Qualität ist, wenn überhaupt, bescheiden, aber vielleicht wird ja irgendwer trotzdem glücklich damit ...
Grüße vom
clabauter
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Beitrag von Benutzer 76 gelöscht »

Moin Viktor!
Mensch, klasse - toller Bericht! Vielen Dank! Ich kann Deine Begeisterung sehr gut nachempfinden...!

Viktor schrieb:
Marc, die Sache mit dem betrunkenen Klatscher ist natürlich sehr ärgerlich. Ich selbst kenne das auch aus leidvoller Erfahrung, dass das Publikum, und seien es auch nur Einzelpersonen, durchaus auch eine gewisse Auswirkung darauf haben kann, wie gut gestimmt man selbst das Konzert erlebt.

Ich höre den Kerl jetzt noch klatschen... während des Konzerts überlegte ich, wie man den Mann zur Raison bringen könnte. Im Nachhinein ist mir klar geworden, dass nur das Theaterpersonal hätte handeln können. Bei Konzerten größeren Ausmaßes - etwa bei Reinhard Mey - ist das Personal zum Glück immer sehr aufmerksam...
Für mich war es das erste Mal, dass ich Allan Taylor live erleben konnte (von dem ich zuvor nur 2 Alben kannte)

Ich glaube, dass ich so ziemlich alles von Allan Taylor im CD-Regal haben müsste. Live und solo habe ich ihn vier, fünf Mal gesehen. Ich habe das Glück, dass ich nie weit fahren muss, um ihn zu sehen, da er oft im südlichen Niedersachsen unterwegs ist (nicht zuletzt, weil hier sein Label Stockfisch ansässig ist). Meistens spielt Allan in hübschen Cafés oder Bars vor 100 bis 150 Leuten. Die Säle sind immer rappelvoll. Die Konzerte haben eine ganz besondere Atmosphäre, geradezu familiär, was auch an Allans Art liegt...
Angefangen bei "Heute hier, morgen dort / Day to day", das wesentlich langsamer daherkam, als man es gewohnt ist. Diesen Eindruck habe ich im Blick auf den ganzen Abend ohnehin gewonnen: Hannes hat sich ein bisschen Allans Stil angepasst, würde ich sagen;

Ja, das würde ich auch sagen. Hannes hat einige seiner Stücke langsamer gespielt, aber auch wesentlich tiefer ("Heute hier, morgen dort" spielt er normalerweise mit Capo im 4. Bund, diesmal im 2. Bund).
Das Hin und Her, wenn beide auf der Bühne waren, hat Hannes' Showmanship (mir fehlt gerade ein gutes deutsches Wort dafür...?), wie ich finde, bereichert. Er ist ja, wie wir alle wissen, nicht der große Redner und seine assoziative in sich gekehrte Art, zu erzählen, kann man lieben oder nicht. Aber es war auf jeden Fall toll, ihn einen Abend lang mal wieder mehr aus sich heraus kommend zu erleben.

Ja! :-)
Viele Grüße,
Marc
P.s.: Viktor, wir müssen uns noch mal kontaktieren... Du weißt schon, weswegen! ;-)
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Klajokas
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Beitrag von Klajokas »


Marc schrieb:
Massiv gestört wurde die zweite Konzerthälfte durch einen Betrunkenen, der selbst bei leisen Liedern wie "Dat du min leevste büst" laut und im falschen Takt mitklatschte. Traute und ich ärgerten uns dermaßen, dass wir einigen Liedern kaum noch folgen konnten. Selbst böse Blicke von Hannes in seine Richtung hemmten ihn nicht – aber das bekam er in seinem Rausch wohl schon gar nicht mehr mit. Am Ende des Konzerts gab es stehende Ovationen und immer wieder Begeisterungstürme.

Besonders hat dieser Nervenzwerg gestört, da ich mich bei manchem Lied in mich selber zurückgezogen hatte ( Nein, ich habe nicht geschlafen, genau so wenig wie Trautie )
Für uns hat sich der weite Weg nach Hameln inklusive Übernachtung auf jeden Fall gelohnt.
Zwei "Altmeister" die in sich so verschieden ihren Gitarren Töne entlocken und ihre verschiedene Arten des Singens haben überzeugt.
Zeit zum Träumen und "Schweben " in den Melodien.
Ich warte gespannt auf die Konserve.
Klaus
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Unbequem zu sein bedeutet oftmals, sich Hindernisse aufzubauen, die man dann selber aus dem Weg räumen muss, ohne bequem zu werden.

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carlini
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Beitrag von carlini »

Ach Mensch.....das ist wirklich schade wenn so EIN EINZIGER unbeherrschter Konzertbesucher allen anderen Zuhörern den Spaß verdirbt.
Im Übrigen.........wenn ich zurückdenke an die frühen 70er Jahre.....da wäre Hannes mit ziemlicher Sicherheit von der Bühne gesprungen und hätte den Störenfried eigenhändig aus dem Saal entfernt. Damals durfte man sich in den ersten Reihen nichtmal die Nase putzen wenn Hannes seine Gitarre stimmte........ohne sich einen bösen Rüffel von ihm einzuhandeln. Das waren noch Zeiten...........ich sage Euch........
Habe auch einige Bilder gemacht......bei Interesse lade ich diese gerne für Euch hoch...wenngleich ich nicht weiß mit welchen Programm ich diese auf die hier erlaubte Größe zurückrechnen kann. Vielleicht möchte ja jemand posten wie dies geht.
Viele Grüße: Karl
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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Hallo Karl!
Du hast eine PN wegen des Reduzierens der Bildgröße...
Herzlich Clemens :-)
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Beitrag von Benutzer 63 gelöscht »

Ich war bei einigen yt Videos, die von diesen Auftritten auftauchten, nicht gar so begeistert. Neue Lieder wären mir lieber als ein neuer Begleiter, dachte ich mir so ;o)
Aber das hier, wow http://www.youtube.com/watch?v=WtWhFUFtz3o 
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Beitrag von Benutzer 76 gelöscht »

Hallo Jürgen!

JuergenF schrieb:
Ich war bei einigen yt Videos, die von diesen Auftritten auftauchten, nicht gar so begeistert. Neue Lieder wären mir lieber als ein neuer Begleiter, dachte ich mir so

Denkst Du an neue Lieder von Allan oder von Hannes? Und siehst Du Allan Taylor als "neuen Begleiter" von Hannes...? Damit wärst Du Allan im Rahmen der Tournee nicht gerecht geworden. Klassiker von Hannes wie "Heute hier, morgen dort", "Schon so lang" oder auch "Kleine Stadt" sangen die beiden in teilweise völlig neuen Gewändern, insofern hörte ich viele vertraute Lieder ganz "neu".
Du merkst, Jürgen, ich bin immer noch begeistert! ;-)
Liebe Grüße,
Marc
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