derBarde schrieb:
Wer hört schon Internetradio? Inzwischen viele
Woher weist Du das?
Ich geh einfach von mir aus, und behaupte, dass ich einen relativ hohen Prozentsatz repräsentiere:
Ich bin zwischen 10 und 12 Stunden auf Arbeit bzw. auf dem Weg dorthin, schlafe etwa 7 Stunden und verbringe Zeit mit meiner Familie. Da bleibt nicht viel Zeit übrig, mich auf die Couch zu setzen und Radio zu hören. Deswegen tu ich das vorwiegend als "Berieselung" im Auto. Hör ich dabei was interessantes - was sehr selten

der Fall ist - kann es sein, dass ich mir davon eine CD kaufe bzw. auf Konzerte gehe.
Vielleicht hast Du auch recht, und es gibt Menschen, die zum Kochen oder auf der Arbeit sich via Internetradio berieseln lassen, ich weiß es nicht.
Hallo,
ich will hier weder den Oberlehrer spielen, irgend jemanden anklagen oder sonstwie mich beschweren. Mein Beitrag sollte eigentlich eine andere Anregung/ Bedingung in den Mittelpunkt stellen. Nicht die Diskussion von Nebensächlichkeiten, sondern die Konzentration auf Notwendiges wollte ich in den Vordergrund stellen.
Ich versuche es noch einmal. Wenn die Idee eines Liedermacher-Internetradios Erfolg haben soll, dann muss zuerst mal ein Geschäftsmodell aufgestellt werden (bevor falsche Interpretationen kommen - Geschäftsmodell heißt nicht, dass irgendjemand damit Geld verdienen möchte, aber erstens sollten sich keine Verluste einstellen, zweitens hat es sich gezeigt, dass da wo keine Verdienste sind auch keine Arbeit dauerhaft geleistet wird (nicht einmal im ehrenamtlichen Bereich) und drittens muss jede Aktion ein Ziel haben und eine Geschäftsmodell muss den Weg beschreiben dieses Ziel ausreichend sicher bzw. mit tragbarem Risiko zu erreichen).
So, und wenn wir hier schon anfangen über die Nutzung von Internetradio zu mutmaßen, dann brauchen wir nicht weiter zu machen. Es ist so leicht Informationen zu bekommen - schwerer ist es dann diese Informationen in den richtigen Zusammenhang zu bringen. Sky hat dies mit den AGB des vorgeschlagenen Senders in einem Punkt versucht. Ich werde es ansatzweise mal für den Punkt der Nutzung und der Nutzungsprognose tun:
Lukas, du beschreibst deine Situation und an der ist auch nichts zu deuteln - nur gilt dies nicht nur für Internetradio, sondern - wie du selber schreibst - fürs Radio hören. Also nutzt es auch nichts, in Funkbroadcastsendern gespielt zu werden - oder?
Auch das Radiohören im Auto wird mit einer großen Wahrscheinlichkeit in absehbarer Zukunft mindestens parallel über das Internet erfolgen. Mit zunehmenden UMTS, HDSAP und Edge Mobilfunk, ist ein mobiler Internetempfang gesichert, also auch der Empfang von Bayern 800096 (vielleicht der Lokalsender von Tuntenhausen

). Hinweise z.B. hier oder hier. Die DABT Schiene (digital audio broadcasting, also die "Mitnahme" von Sendern übers ganze Bundesgebiet) hat sich merkwürdigerweise nicht durchgesetzt. Die Chips werden einfach nicht in normale Autoradios eingebaut (Fakten u.a. hier Das handy kann aber ein normales Autoradio inzwischen schon ersetzen (genauso wie das Abspielen von mp3 über handy und senden an das Autoradio verbreitet ist) - vorausgesetzt man hört Internetradio.
Wie weit ist das Internetradio verbreitet? Wie viele hören es?
"Webradioangebote snd in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen: Im April 2009 gab es bereits 1.914 Webradios. Bis Ende 2009 wird sich die Zahl auf rund 2.200 erhöhen"
"Ende 2008 hatten deutsche Webradios nach eigenen Angaben hochgerechnet bereits rund 7,5 Millionen Nutzer täglich"
"Besonders erfolgreiche Internet-Only-Angebote kommen sogar auf tägliche Zugriffszahlen von bis zu 500.000 gestarteten Streams"
"Webradios werden nach Angaben der Anbieter heute durchschnittlich 73 Minuten pro Tag gehört. Die Simulcast-Streams der UKW-Sender verfügen mit 91 Minuten über eine deutlich längere Nutzungsdauer als die Internet-Only-Sender mit 64 Minuten. Bis 2012 erwarten die in der Studie befragten Webradio-Anbieter eine durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer von 147 Minuten"
Quelle für alle Zitate:
http://www.portel.de/nc/nachricht/artikel/39421-goldmedia-anzahl-der-webradios-steigt-rapide/
Genaueres kann man aus der in dem Artikel zitierten Studie "Webradio Monitor 2009" entnehmen. Ich habe sie, sie kann auch über die Goldmedia kostenlos bestellt werden.
Und entschuldige Lukas - weder du noch ich sind mit unserem bereits gut ausgefülltem Arbeitstag die Richtigen eine erfolgreiche Konzertreihe oder ein Webradio auf die Beine zu stellen. Sicher geht es, wenn mehrere zusammenarbeiten, aber da sind wir wieder bei der Benefit Diskussion. Solange nicht klar ist, was jeder davon haben will und was er dann tatsächlich davon hat, bleiben es gutgemeinte und sicherlich sehr notwendige Kleinstangebote, deren Nutzung selbst in den eigenen Reihen nicht wirklich ernst genommen wird (siehe mein Beitrag die Künstler bleiben einfach weg).
Und die Diskussion hier ist interessant, aber sicher nicht der richtige Ort, um eine Geschäftsmodell zu entwickeln (deshalb meine Meinung zu Kommentaren auf deinen Aufruf)
Ich hoffe der Beitrag ist nicht als Pessimissmus verstanden oder gar als Abwiegeln guter Ideen. Gemeint ist er als Diskussionesbeitrag notwendiger Voraussetzungen.
Liebe Grüße
Mario