Urheberrecht

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Sebbo89 hat dieses Thema gestartet
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Urheberrecht

Beitrag von Sebbo89 »

Hi, ich habe mal eine Frage
ich bin gerade dabei, ein Lied zu schreiben. In diesem Lied gibt es eine Spur, wo sich 4 Töne ständig wiederholen. Diese Tonfolge gibt es auch bei einem anderen Lied.
Ist dies nun gegen das Urheberrecht?
LG

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Skywise
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Beitrag von Skywise »


Sebbo89 schrieb:
ich bin gerade dabei, ein Lied zu schreiben. In diesem Lied gibt es eine Spur, wo sich 4 Töne ständig wiederholen. Diese Tonfolge gibt es auch bei einem anderen Lied.
Ist dies nun gegen das Urheberrecht?
Kommt drauf an. Es gibt keine festen Regeln, ab wievielen Tönen, ab wievielen Takten, ab wievielen Sekunden etc. das Urheberrecht greift. Ich sage mal: sobald man individuelle Wesenszüge des Originalwerks übernimmt, fangen die Probleme an. Im Fall von vier Tönen wäre das etwa wie folgt:
Fünfte von Beethoven, Eröffnungstakt: Da da da dumm.
Das ist ein so individuelles Stück Musik, mit dem man automatisch Beethoven in Verbindung bringt, daß hier das Urheberrecht greift, wenn es auch gleich wieder durch einen der Paragraphen wieder ausgehebelt wird (Urheber >70 Jahre tot).
Mort Shuman, Titelmelodie von "Dragnet" oder "Stahlnetz": Daaa-dada-da. Das ist markant, das ist individuell, dafür gilt dasselbe wie für Beethoven, nur mit dem Unterschied, daß dieses Stück noch urheberrechtlich geschützt ist.
Umgekehrt: zerlegst Du in der Baßlinie einen handelsüblichen Akkord, was weiß ich - nehmen wir C-Dur, und spielst dann fleißig C-E-G-E, C-E-G-E etc., dann ist das nicht schützenswert, auf den billigen Einfall sind bestimmt tausende von Musikern vor Dir gekommen, entsprechend haben ihn auch tausende von Musikern vor Dir bereits verwendet - wegen so was zerrt Dich keiner vor den Kadi. Ebenso auch bei vielen Stücken, die auf ganz bestimmten Schemata beruhen (Blues z. B.).
Gruß
Skywise
"Ist wirklich wahr - ich hab's in meinen Träumen selbst geseh'n ..."
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Reino
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Beitrag von Reino »

Interessant ist vielleicht noch, daß die GEMA bei Bearbeitungen von freien Stücken unterschiedliche Ausschüttungen vornimmt. Ich hab mal angegeben, daß ich bei einem Stück die Bouree von Bach zu 25% verwendet habe. Daraufhin hab ich in einem Bereich (weiß nicht mehr welcher, ist 30 Jahre her) nur den halben Satz bekommen. Also z.B. auf Platte 50%, im Radio gespielt 100% oder andersrum. Oder es betraf vielleicht auch die Live-Aufführungen.

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