noway schrieb:
Ich mag den Frauen "korrekte" Berufsbezeichnungen etc. gönnen, aber für mich persönlich ist eine LiedermacherIN nicht emanzipierter als ein weiblicher Liedermacher (dasselbe gilt für Kauffrau/mann). Ja, ich behaupte sogar stinkfrech, das ganze Thema mit den weiblichen Endungen hat überhaupt nichts mit Emanzipation zu tun.
also mir persönlich ist eine liedermacherin deutlich lieber als ein weiblicher liedermacher.
die endung IN mit der formulierung kauffrau/kaufmann auf eine stufe zu stellen, finde ich absurd. ob liedermacher/innen ne sinnvolle berufsbezeichnung ist, darüber läßt sich ja noch streiten (was in dem ursprungsthread ja auch getan wurde), aber daß eine kauffrau kein kaufmann ist, finde ich zumindest selbstverständlich. früher wurden frauen automatisch mit männlichen berufsbezeichungnen bezeichnet. das ist heute nicht mehr üblich. solche dinge sind auch gewohnheit. und gewohnheiten lassen sich ändern.
mit der behauptung, die weiblichen endungen hätten nix mit emanzipation zu tun, kann ich nichts anfangen. ich sehs genau andersrum: wenn es tatsächliche gleichberechtigung zwischen männern und frauen geben würde, würde die sprachliche frage wahrscheinlich nicht mehr so wichtig sein. aber so lange es immer noch vorwiegend männer sind, die eingeladen werden, wenns ums liedermachen geht, so lange hat auch die debatte um sprache ihre berechtigung. aber eine geänderte sprache ist noch keine gleichberechtigung an sich.
dabei geht es auch gar nicht darum, wie emanzipiert einzelne liedermacherinnen sind, sondern darum ob frauen sprachlich sichtbar sind oder unsichtbar gemacht werden mit der begründung, sie seien ja in dem begriff liedermacher mit enthalten. das ist übrigens sprachlich schlicht falsch: das wort liedermacher ist in dem wort liedermacherinnen enthalten. nicht umgekehrt

und zum schluß die haltung einer kollegin zu diesem thema:
mir ist egal, ob ich journalistin oder journalist bin, ich möchte wieder arbeit haben. wobei es ja kein zufall ist, daß im osten nach 1990 vor allem frauen zuerst entlassen wurden. aber das ist nun wirklich ein anderes thema ...
viele grüße
nils
noch ein scherz zum schluß:
Was bestellt eine Feministin bei McDonalds?
Eine Cola und eine Hamburgerin.