domack schrieb:
also ich verstehe deine Argumentation nicht, dass die Preise bei Hannes Wader niedriger sind, weil er vor weniger Publikum spielt und dass sie bei Herbert Grönemeyer niedriger sind, weil er vor mehr spielt. Außerdem bekomme ich bei letztgenanntem schlicht und einfach mehr geboten (spielt 3 Stunden, hat eine Vorgruppe...)
Bei Hannes Wader sind die Preise niedriger, weil er nicht das Publikum hat. Bei Grönemeyer sind sie niedriger, weil er in der Lage ist, seine Kosten auf viel mehr Köpfe zu verteilen
Dies soll aber auch gar nicht der Punkt sein. Ich finde es falsch, sich hier blind und bedingungslos hinter die Künstler zu stellen (auch wenn es sich um den Lieblingskünstler handelt) und aus den Augen zu verlieren, dass man früher für ein Konzertticket niemals 100 DM bezahlt hätte.
Du vielleicht. Man nicht
Ich weiß mindestens von vier Konzerten, die noch zu DM-Zeiten bei mir bezüglich Eintrittspreis die Hunderter-Grenze gesprengt haben. In einem Fall sogar extrem deutlich (195 DM) ... und das, obwohl ich die allesamt nicht zu meinen "Lieblingskünstlern" zählen würde.
Den Künstler hierbei völlig aus der Verantwortung zu nehmen halte ich deshalb für falsch und man sieht ja dass es auch preislich billiger geht, trotz gleich großer Halle und noch größerer Tourneemannschaft (Revolverheld, Wir Sind Helden).
Und was sagt das über die Verantwortung des Künstlers aus?
Bezahlt der Künstler die Tontechniker? Bezahlt der Künstler die Stromrechnung des Veranstaltungsorts? Bezahlt der Künstler das Hotel? Bezahlt der Künstler die Garderobenfrau?
Das mag in Einzelfällen vorkommen, aber in der Regel ist der Veranstalter derjenige, der solche Sachen organisieren darf. Dafür hat man ihn ja
Und dass Reinhard Mey eine sehr sozialkritische Sichtweise in seinen Lieder vertritt, (Der Fischer und der Boss, Selig sind die Verrückten, Ich glaube nicht, Das Narrenschiff.....) ist doch schlicht und einfach nicht abzustreiten.
Och, weißt Du ... Hannes Wader ist seinerzeit mal gefragt worden, wie sich der Besitz einer eigenen Mühle mit seinen Liedinhalten in Einklang bringen läßt. Seine Antwort lautete: "Gar nicht."
Für ca 180 Minuten Musik, die von einem einzigen Mann gemacht wird, sind doch 50 € einfach zu teuer und völlig unverhältnismäßig!
Und warum können die Stones 400 Euro pro Karte verlangen? Und warum rückt Barbra Streisand mit einem 52köpfigen Orchester an, das die Ticketpreise in Deutschland bis zu 557 Euro, in der Schweiz sogar anscheinend bis zu über 1.000 Euro in die Höhe wuchtet?
Die Antwort ist klar: Weil's der Markt hergibt.
Gruß
Skywise