Piet schrieb:
Demonstranten zu unterstellen, sie wären nur gegen etwas und hätten keine konkreten Vorschläge oder Visionen (darf man ja heute beinahe nicht mehr in den Mund nehmen, so ein Wort), wären nicht für etwas...
Das finde ich vorsichtig ausgedrückt, etwas gewagt

. Das dann aber auch noch mit Kant zu begründen... noch gewagter.
Ooops ... falls das so rüberkommen sollte - nein, um Himmels Willen, so war das nicht gemeint.
Natürlich kann man auch *für* etwas demonstrieren - und das geht auch vollkommen in Ordnung (anderenfalls würde ich ja all diejenigen verurteilen, die vor einigen Jahren mit einem "Wir sind das Volk"-Ruf auf die Straße gegangen sind).
Mir geht es momentan nur um diesen Aufruf, der sich hinter dem oben genannten Link versteckt und der zu einer reinen Gegen-Demonstration aufruft.
In einer sozialen Bewegung, die sich meistens auch mit Demonstrationen zu Wort meldet, gibt es ganz viele verschiedene Vorstellungen für etwas, das fnde ich positiv. Und wenn Menschen sich für etwas, z.B. eine gerechtere Welt einsetzen und das auch auf einer Demonstration tun, dann finde ich das positiv und es stimmt mich, bei allen negativen Erscheinungen, positiv.
Da sind wir einer Meinung.
Allerdings bin ich lieber *für* eine bessere medizinische Versorgung der Menschen der dritten Welt oder *für* die Durchführung eines Hilfstransports auf der Straße als *gegen* Hartz IV, weil ich bei den ersten beiden Punkten weiß, wofür ich mich stark mache, beim dritten dagegen weiß ich nicht, wohin meine Stimme führen könnte.
Im übrigen: nur von etwas zu lassen, weil es (noch) keinem einheitlichen Zweck dient...Ich stelle ja persönlich auch nicht alle meine Aktivitäten ein, wenn ich eine Sinnkrise habe

.
Du erwartest aber dann auch nicht, daß andere Leute gegen Deine Sinnkrise demonstrieren

Gruß
Skywise