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Saitenwaise

Verfasst: Do 28. Jan 2010, 10:08
von Chrizz
Hallo Fachleute!
Obwohl schon einige Jahre auf der Bühne, bin ich leider kein Fachmann in Sachen Saiten.
Ich hätte da einige Fragen an die Profis unter euch. :gitarre2:

Erstmal, was dürfen "gute Saiten" kosten? Gibt es welche, die ihr empfehlen würdet? Können Saiten auch "zu alt" werden? Ich hätte da welche, die schon ein paar Monate als kompletter Satz "rumliegen".
Gibt es spezielle "Aufzieh-Tricks" (so wie: Tiefe immer zuerst, o.ä.)?
Gemeint sind natürlich Konzertgitarren-Saiten, klar!!! :-)
Wer kann mir diese bohrenden Fragen der Liedermacherei beantworten? Und vielleicht noch welche, die ich im Moment noch gar nicht habe... :-D

Viele Grüsse

Chrizz :wink:

Saitenwaise

Verfasst: Do 28. Jan 2010, 10:29
von Mario
Hallo Chrizz,
da machst du ein Fass auf....
Über dieses Thema haben schon unsere Urgroßeltern wochenlang diskutiert :-).
Also Saiten dürfen soviel kosten, wie du bereit bist auszugeben. Sie müssen so gut sein, wie du es erwartest (dich also in ihrem Klang wiederfindest). Saiten können auch in nicht aufgezogenem Zustand überaltern, bei Kunststoffsaiten ist dies etwas weniger der Fall (aber auch möglich), bei Metallsaiten, je nachdem wie diese mit Sauerstoff und Feuchtigkeit in verbindung kommen, teilweise recht schnell.
Eine bestimmte Reihenfolge des Aufziehens kenne ich nicht, aber du solltest bei einem einfachen Saitenwechsel nicht alle Saiten gleichzeitig runtermachen und danach neue drauf, sondern immer schön eine nach der anderen.
Bei Wartungsarbeiten (Griffbrettreinigung, Bund polieren), also wenn alle Saiten runter müssen, ziehe ich die neuen Saiten immer paarweise auf e6-g4, d3-e1 und a4-h2
Einfädeltechnik ist auch eine Philosophiefrage, aber ich halte es so, dass ich die Saite unter sich selbst durchziehe, damit sie von sich selbst festgeklemmt wird.
Sehr viel über solche Philosophien nachlesene kanns du im Forum www.fingerpicker.de 
Gruß
Mario
P.S. ich habe schon viele Saiten ausprobiert (bis zu 35 Euro der Satz), bin aber immer wieder auf das für mich beste Klang/ Leistung/ Preis Verhältnis der Darco Saiten zurückgekommen (Satz etwa 3,--€) - sowohl für Stahl-, als auch Nylon Gitarre. Habe aber auch gehört, dass gerade für Konzertgitarre die Hannabach sehr gut sein sollen aber wie gesagt, dass musst du auf deiner Gitarre ausprobieren.

Saitenwaise

Verfasst: Do 28. Jan 2010, 11:10
von Chrizz
Hallo Mario,
klasse!!!
Vielen Dank! Das hilft mir doch schon mal sehr viel weiter und hat mit Sicherheit den einen oder anderen zukünftigen Fehler vermieden... :-D
Gruss :gitarre:
Chrizz :wink:

Saitenwaise

Verfasst: Fr 29. Jan 2010, 02:47
von Gast
Hallo Chrizz,
da machst du in der Tat ein Fass auf :-)
Im Wesentlichen mach ich den Saitenwechsel ähnlich wie Mario: immer
schön drauf achten, dass das Instrument unter Spannung bleibt.
Damit der Saitenwechsel schneller und gelenkschonender vonstatten geht,
benutze ich eine Saitenkurbel, die einfach auf die Stimmwirbel aufgesetzt wird.
Gibts für kleines Geld im Musikladen deines Vertrauens.
Was die Saiten angeht, wechsle ich öfter mal die Fabrikate und auch die Spannungen
- man wundert sich, wie unterschiedlich Saiten klingen können...
Deshalb mein Tipp: kauf immer mal wieder verschiedene Marken,
dann lernst du dein Instrument von ganz anderen Saiten kennen :-)
Die von Mario empfohlenen Martin-Darco-Saiten benutze ich auch gerade auf der Westerngitarre
– wirklich ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Für die Konzertgitarre nehme ich gerne die Augustine-Saiten, die kosten je nach Spannung
zwischen 5 und 10 Euro im Set und klingen für meinen Geschmack sehr gut.
Viel Spaß beim Forschen und liebe Grüße
*Dirk*