Hallo
also dann! Ich werde versuchen, ein bisschen über das Buch zu erzählen, ohne zuviel vom Inhalt preiszugeben.
Marianne hat schon beschrieben, worum es in diesem Buch geht und auf meinem Buchdeckel steht:
Ein exzellenter Heimatroman. Die zupackende, oft humorvolle Ausdruckskraft bewegt und rührt, ohne Sentimentalität hervorzurufen
(Berliner Morgenpost)
Genauso ist es auch. Die Elsässer werden genau skizziert, die Lothringer scheinen wirklich ein anderer Menschenschlag zu sein
, das Verhältnis zu den "richtigen" Franzosen, zu den Deutschen und der deutschen Kultur. Nebenbei kann man von Lautenbach aus, das ganze Elsass "bereisen" - so viele Orte werden genannt aber auch Orte wie Paris, Buchenwald oder Eisenhüttenstadt. Die Trennung einer Familie im Krieg, wo ein Sohn in die französischen Armee, der andere in eine deutsche Uniform gesteckt wird, die Nachkriegszeit, in der die Söhne nach der getragenen Uniform be- oder verurteilt werden - das alles lässt (zumindest für mich) einige Parallelen zum geteilten und jetzt wieder einig Deutschland zu.
Der Onkel Fuchs ist eine recht interessante Figur. Er ist kein Freund der Deutschen aber ein Kenner und Liebhaber der deutschen Kultur. Ständig rezitiert er Gedichte (von Lenau) oder hört u.a. sehr gerne Wagner.
Ich denke, das dies ein Buch ist, was man gerne mehr als einmal liest.
Hier nur kurz Egens Beschreibung des gemeinen Elsässers und des Lothringers
Der Elsässer wünscht sich eine hundertprozentig französische Seele und drängt also die germanischen Impulse zurück. So sehr er sich davon überzeugen möchte, dass er ein Franzose ist wie alle anderen, es genügt, einen Witz über seinen Namen, seinen Dialekt, seinen Akzent, wenn er französisch spricht, um ihn daran zu erinnern, dass er eben doch anders ist.
"Warum soll man denn in die Fremde wandern", überlegt Onkel Fuchs, "wandern etwa die Bäume in die Ferne? Die Bäume entfalten ihr Wesen dort, wo ihr Samen hinfällt, sie stoßen ihre Wurzeln in den Boden, ihre Äste in den Himmel; wir sollten es ihnen gleichtun, Schangala, ein Elsässer, der in den tonkinesischen Dschungel oder zwischen die Fabrikschlote von Audincourt verpflanzt wird, muss einfach krumm wachsen"
Darin liegt wahrscheinlich auch der Grund, warum es der Lothringer Wolf nicht bis nach Trebur zum LT schafft ?
Rex2005