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Ein Lieblingsbuch

Verfasst: So 30. Dez 2012, 20:35
von Rex2005
Hallo
habe vor 2 Tagen mehr oder weniger spontan im hiesigen Buchladen ins Regal gegriffen, um noch im alten Jahr ein Buch zu lesen - Silvester bietet ja immer genug Zeit, wenn man nicht zu der feucht-fröhlich reinfeiernden Fraktion gehört. Genommen hab ich das Buch, weil´s auf dem Buchrücken von der Heidenreich "positiv bewertet" wurde und dazu noch klein und handlich ist. Viel Auswahl war auch nicht wirklich mehr vorhanden.
Jetzt liegt´s neben mir und vorsichtig wie ich nun mal bin, kam mir doch die Idee erstmal hier im Literaturforum zu kramen ob das Buch hier schon mal erwähnt wurde und ob sich das Lesen lohnt - und siehe da, ich scheine ja ins Schwarze getroffen zu haben. Werde mich jetzt also einschließen und gucken was passiert ....
LG
Rex2005

Ein Lieblingsbuch

Verfasst: So 3. Mär 2013, 09:35
von fille
Hallo liebe Leseratten,
ich habe inzwischen den Film gesehen. Sonst noch wer?
Er hat mir gut gefallen, wenn auch einiges gefehlt hat. Z. B. hat man mit der Zeit die Wand richtig vergessen. Es hat mich irgendwie gestört, dass der Ausblick ins Tal, auf die Straße und Häuser, immer gleich ausgesehen hat. Im Buch wird ja beschrieben, dass es ziemlich schnell zuwächst.
Dass die Straße an einem See lag, fand ich auch nicht so gut. Denn wo bleibt die Wand im See?
Sehr gut war die Darstellung durch Martina Gedeck. Sie ist eine erstklassige Schauspielerin. Und man braucht eine solche für diese Rolle. Ein Film mit (fast)nur einer Person und überhaupt nicht langweilig.
Schönen Sonntag, Marianne

Ein Lieblingsbuch

Verfasst: So 3. Mär 2013, 22:10
von Rex2005
Hallo Marianne
ich will mir den Film auf jeden Fall angucken, aber bis jetzt hat´s sich noch nicht ergeben. Der Film selbst hat wohl nicht so gute Kritiken, aber Filme kommen ja meistens nicht an die Bücher ran. Ich kenne nur die paar Ausschnitte von youtube.
Denn wo bleibt die Wand im See?
Im Buch war´s ein Fluß oder Bachlauf - schon da hat sich mir diese Frage gestellt, denn "gebuddelt" hat sie ja auch nicht, um irgendwo durchzukommen. Im Gegensatz zu Robinson, der ständig auf der Suche nach einem Freitag war, hat sie sich auch recht schnell mit ihrer Einsamkeit abgefunden ohne eigentlich das Ausmaß der Wand zu erkunden oder eventuell doch ein Loch zu entdecken, worüber man trefflich philosophieren könnte, warum und wieso. Andersrum ist am Schluss recht seltsam, dass der Mann erst so spät auftaucht, denn bei sonst absoluter Stille müssten die Schüsse von der Jagd weithin zu hören gewesen sein. Ob der arme Kerl nun aus Hunger, Verwahrlosung oder aus purer Gewalt ihre Kuh und den Hund umgebracht hat ... egal - ohne irgendwelche Kommunikation knallt sie den einzigen Menschen ab, der ihr seit Jahren begegnet ist - ohne jegliches Interesse, woher er kommt, weshalb er die Kuh getötet hat etc - die fehlende Kommunikation und ihre Auswirkungen - sind denke ich, das worüber die Autorin "philosophiert". Es gipfelt (für mich) in der Art der "Entsorgung" des Mannes. ´
Die Wand kann man sicherlich nicht als real existierend ansehen, sonst hätte sie mit der Zeit auch mal das Glas putzen müssen ;-) Das Buch lässt ja viele, wenn nicht alle Fragen zur Wand offen. Insofern kann´s jeder auf seine Art interpretieren und das macht´s ja letztendlich auch so interessant.
LG
Rex2005