Fortsetzung 02
Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran
es war das erste Buch dieses Autors, welches ich las. Seither steht eine der vielen Weisheiten, welche es birgt, unter jeder Nachricht, die ich hier einstelle.
Der elf Jahre alte jüdische Moses lebt allein mit seinem Vater in einer kleinen Wohnung in der Rue Bleue in Paris. Er muss sich um den Haushalt kümmern und kochen. Zum Einkaufen geht er in den Laden von Monsieur Ibrahim - zum Araber.
Eines Abends findet er einen Abschiedsbrief seines Vaters vor: "... es tut mir Leid, ich bin weg. Ich kann einfach kein richtiger Vater sein ..."
Monsieur Ibrahim adoptiert den Jungen, den er Momo nennt .
Gemeinsam nehmen sie uns mit auf eine Reise zu den Wurzeln.
Eine Parabel die für Tolerenz in einer multikulturellen Gesellschaft wirbt .
Das Kind von Noah
Wie in den beiden vorangegangenen Geschichten geht es natürlich nicht um die eine oder andere Religion, sondern um das mögliche Miteinander. Wieder steht ein Kind im Mittelpunkt, welchem seine Eltern genommen sind.
Joseph ist sieben, als seine Eltern, Herr und Frau Bernstein, ihren Sohn bei den de Sullys abgeben. Mit einem gefälschten Pass findet er Unterschlupf bei dem katholischen Pater Bims. Vom dem erfährt Joseph, er sei ein Kind von Noah: ein jüdischer Junge, aber Brüssel ist unter deutscher Besatzung...
folgende Aussage fand ich in einem Interview:
Eric-Emmanuel Schmitt: "Ich schreibe, um Frieden zu schaffen. Ich schreibe für Verständigung und Brüderlichkeit. Es gibt zwei Wege, Frieden zu schaffen: Das anzuklagen, was schief läuft oder von dem erzählen, was gut läuft. Beides hat seine Berechtigung. Weil ich versuche, Begegnungen zu schaffen – ich würde sogar sagen – Liebe, schreibe ich Geschichten über Begegnungen und Liebe."
Milarepa
Die vierte Erzählung befasst sich mit der uns wohl am meisten fremd erscheinenden Religion. Sie ist auch ganz anders angelegt. Es beginnt alles mit einem Traum. Dank dieser Traumwelt verliert sich der Erzähler in zwei Identitäten - jener des Mittdreißigers Simon und der Swastikas, welcher seit Jahrhunderten dem Kreis der Wiedergeburt zu entkommen sucht.
Schmitt erzählt hier die Legende des tibetischen Mönchs Milarepa. Dieser lebte von 1052 bis 1135, nach anderen Quellen von 1040 - 1123 und ist der wohl berühmteste Heilige Tibets. Sein Weg ist der von der Rache zur Versöhnung. Und da reiht sich dann doch die Geschichte ein.
Zugegeben, die uns fernen Gedanken an Wiedergeburt oder ein Nirwana erfordern Offenheit für eine Annäherung. Aber nicht nur der Erbrechtsstreit, welcher Ausgangspunkt der Legende ist, hat sehr aktuellen Bezug.
Für heute soll es genügen. Einen Beitrag werde ich noch folgen lassen. Dann aber ohne jeden Bezug zu Religion - versprochen .
Ein Krimi vom Feinsten "Kleine Eheverbrechen"...
Seid lieb gegrüßt von Clemens
...gebt mir einen Pass, wo „Erdenbewohner“ drin steht. Einfach nur „Erdenbewohner“ ... (Dota Kehr)
Was Du verschenkst, Momo, bleibt immer Dein Eigen; was du behältst, ist für immer verloren! (Eric-Emmanuel Schmitt)