Das Forum braucht einen neuen Chef Liebe Forumsgemeinschaft,

ich wende mich heute mit wichtigen Neuigkeiten an euch als Betreiber dieses Forums. Es fällt mir nicht leicht, diese Worte zu schreiben, aber aus persönlichen Gründe werde ich die Plattform zukünftig nicht mehr weiterführen können. Es ist mir ein Anliegen, euch darüber zu informieren und gleichzeitig nach einer Lösung zu suchen, damit das Forum weiterhin existieren kann. Spekulationen über die genauen Gründe sind unnötig, es hat überhaupt gar nichts mit dem Forum zu tun. Mehr Dementi wird es nicht geben.
Was sind die Gründe?
In den vergangenen Jahren wurde es für mich zunehmend schwierig, mich ausreichend um das Forum zu kümmern. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, dass meine eigenen Beiträge immer seltener geworden sind. Obwohl ich die Arbeit an diesem Forum und den Kontakt zu all unseren Besuchern stets als angenehme Erfahrung empfunden habe, sehe ich mich nun mit der Realität konfrontiert, dass ich die aktuelle Verantwortung nicht mehr tragen kann.
Wer macht weiter?
Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass dies nicht das Ende unseres geschätzten Forums sein muss. Daher wende ich mich nun an euch alle und frage in die Runde, ob jemand bereit wäre, die Domain und das gesamte Forum zu übernehmen. Die technische Administration kann ich leider ebenfalls nicht länger gewährleisten, daher suche ich nicht nur nach einem neuen Eigentümer, sondern auch nach jemandem, der die Aufgabe der Serveradministration übernimmt.
Zeitplan und organisatorische Fragen
Mein Zeitplan sieht vor, den "Betrieb" so schnell wie möglich an einen geeigneten Nachfolger zu übergeben. Sollte sich bis zu diesem Zeitpunkt niemand finden, und falls ich keine andere Möglichkeit zur Fortführung des Forums finde, müsste ich die Abmeldung des Dienstes und der Domain wahrscheinlich im April oder Mai 2024 durchführen. Diese Entscheidung würde damit zusammenhängen, dass zu diesem Zeitpunkt die jährlich gebuchten Dienste wie Server, SSL, Domain usw. verlängert werden müssten.

Bis zu diesem möglichen Übergabetermin werde ich selbstverständlich weiterhin die laufenden Kosten (ca. 150 €/Jahr) tragen und mich darum kümmern, dass der Nachfolger sich in das Forensystem, die Dateistruktur auf dem Server sowie die Administration des Servers einarbeiten kann. Meine volle Unterstützung und Erfahrung stehen demjenigen zur Verfügung, der bereit ist, dieses Forum in die Zukunft zu führen.
Bitte meldet euch bei mir, falls ihr Interesse an einer Übernahme habt oder weitere Fragen habt. Lasst uns gemeinsam nach einer Lösung suchen, dass diese Gemeinschaft auch in Zukunft bestehen bleibt.

Ich habe HIEReinen Forenbeitrag eröffnet, der auch für Replys offen ist...

Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Fragen, Berichte und sonstige Beiträge, die den deutschen Liedermacher Hannes Wader betreffen haben hier ihren Platz
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Marc hat dieses Thema gestartet
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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von Marc »

Hallo zusammen,
in den News habe ich vor einiger Zeit auf das neue Album von Hannes Wader aufmerksam gemacht: "Und es wechseln die Zeiten" erscheint zeitgleich mit dem Hörbuch "Wein auf Lebenszeit" am 4. Oktober!
Mittlerweile gibt es zu dem neuen Studioalbum allerhand Infos, zum Beispiel kann man bei Pläne Records unter "Neuerscheinungen" in drei Lieder reinhören. Wer von euch bereits die Möglichkeit hatte, auf eines der Konzerte von Hannes Wader in der letzten Zeit zu gehen, wird die Lieder "Stellungnahme" und "Krieg ist Krieg" bereits kennen. Als Live-Version findet sich auf dem neuen Album das Lied "Ade nun zur guten Nacht", welches Wader meist am Ende seiner Konzerte singt (und zum Mitsingen anregt...). Gespannt bin ich persönlich besonders auf die französische Version des Liedes "Kleine Stadt" vom Album Wünsche, "Petite ville".

Hier die komplette Titelliste:
01. Paris 1974 [3:51]
02. Milliadäre [6:41]
03. Griechisches Lied [5:11]
04. Vanitas! Vanitatum Vanitas! [4:17]
05. Stellungnahme [6:26]
06. Wandern lieb ich für mein Leben [4:06]
07. O käm das Morgenrot herauf [3:25]
08. Vergänglichkeit der Schönheit [3:53]
09. Vereinsamt [4:49]
10. Petite ville [5:24]
11. Krieg ist Krieg [4:11]
12. Ade nun zur guten Nacht [4:10]
Pläne-Records schreibt über das neue Album:
Nach dem großen Erfolg der Live CD „Das Konzert“ mit Reinhard Mey und Konstantin Wecker anlässlich seines 60. Geburtstages hat sich Hannes Wader Zeit gelassen. Zeit, um in Ruhe ein neues „reines“ Wader Album entstehen zu lassen.
Aufgenommen wurde in den Tonstudios ‚Blue Noise’ in Hamburg, und dem speziell bei Gitarrenaufnahmen renommierten Studio ‚Pauler Acoustic’, das in dem 1000 Jahre alten Gewölbekeller des Klosters St. Blasien akustisch brillante Aufnahmen ermöglichte.
Acht hervorragenden Musiker, die Hannes Wader für die Aufnahmen um sich versammelt hat, geben seinen Stücken die jeweils erforderliche Tiefe, Weite, Beschwingtheit und Eleganz. Sie tragen auf ihre Weise dazu bei, den inneren Zusammenhang der zwölf Lieder zu unterstreichen.
Mit seiner neuen CD fordert Hannes Wader uns auf, vergangene und gegenwärtige Zeiten, indem er sie an uns vorüberziehen lässt, mitfühlend zu betrachten; wie auch immer das Ergebnis unserer Betrachtungen ausfallen mag – Hannes Wader ist sich treu geblieben, auch in wechselnden Zeiten!

Bei Hannes Wader liest man über "Und es wechseln die Zeiten":
Auf der neuen CD gibt es zwölf Lieder, der überwiegende Teil im Studio aufgenommen.
Ein breites Spektrum an Liedern: neue, eigene Songs, Volkslieder, Wader-Vertonungen von Gryphius, Nietzsche und Eichendorff, und Übertragungen ins Deutsche (wie immer: sehr frei – diesmal aus dem Griechischen und dem Amerikanischen).
Es scheint zunächst schwer, diese Lieder zusammen zu denken, so unterschiedlich sind sie in Herkunft und Anmutung: bissige, politische Lieder, schlichte Volkslieder von Liebe und Sehnsucht, Lieder, die sich melancholisch mit Tod und Einsamkeit, mit Freundschaft und Verlust auseinandersetzen und zwischendrin der typische Wader-Humor, mal ganz sachte, mal zynisch und böse. Die Klammer, die dies alles mühelos zusammenhält, liegt am Ende in der Person Hannes Wader. "Ich versuche, eine möglichst große Vielfalt an Empfindungen auszudrücken, Liebe, Hass, Neid, Lebensfreude, Sehnsucht, Melancholie (die mir seit einiger Zeit die liebste Stimmung ist, solange ich nicht drin ertrinke)." (Wader, 2001)
So lässt uns der Künstler an seiner persönlichen Entwicklung teilhaben; wer die CD hört, bekommt eine Ahnung davon, wo dieser Mensch gerade steht und in welcher Weise die gesellschaftlichen Umbrüche auf ihn wirken. Am wirksamsten als verbindende Kraft der so unterschiedlichen Lieder ist vielleicht eine gewisse Einfachheit, dieses Ich-singe-das-jetzt, das sich selbst genügt.
Überhaupt scheint bei Hannes Wader im Beiläufigen oft die Essenz zu stecken: beiläufig liefert er in "Milliardäre" neben der grotesken Zuspitzung in der Darstellung sozialer Ungleichheiten die äußerst gelungene Parodie einer sog. lebensnahen Schulstunde, beiläufig erscheinen Naivität und Leichtigkeit, mit denen er in "Oh, käm das Morgenrot" den Ton von reiner Liebe und reinem Schmerz trifft, beiläufig nimmt er in Eichendorffs "Wandern lieb ich für mein Leben" seinen eigenen Impuls von vor 30 Jahren ("Heute hier, morgen dort") wieder auf und führt ihn fort. Und fast lakonisch wirkt es, wie er – bei allem Sentiment – in seinem "Griechischen Lied" die Sehnsucht der Deutschen nach dem "Prinzip Griechenland" an ihr Ziel bringt.
Mit ebendieser Selbstverständlichkeit greift er auch nach den alten Meistern und versichert sich ihrer Nähe und Verwandtschaft. Die Art, wie er Texte u.a. von Nietzsche und Gryphius hier vertont hat und singt, beeindruckt als Aneignung und Verbeugung in einem.

Die hervorragenden Musiker, die Hannes Wader für die Aufnahmen um sich versammelt hat, geben seinen Stücken die jeweils erforderliche Tiefe, Weite, Beschwingtheit und Eleganz. Sie tragen auf ihre Weise dazu bei, den inneren Zusammenhang der zwölf Lieder zu unterstreichen.
Mit seiner neuen CD fordert Hannes Wader uns auf, vergangene und gegenwärtige Zeiten, indem er sie an uns vorüberziehen lässt, mitfühlend zu betrachten; wie auch immer das Ergebnis unserer Betrachtungen ausfallen mag – Hannes Wader ist sich treu geblieben, auch in wechselnden Zeiten!

Neben dem neuen Album erscheint zeitgleich auch das erste Hörbuch von Wader: "Hannes Wader liest Kurt Kusenberg - Wein auf Lebenszeit".

Die Titelliste:
01. Wein auf Lebenszeit [13:29]
02. So groß ist der Unterschied nicht [14:43]
03. Zwist unter Zauberern [18:02]
04. Nihilit [4:38]
05. Drei Männer im Park [10:30]
06. Ein schönes Hochzeitsfest [15:18]
Bei Pläne-Recors liest man über das Hörbuch:
Viele Lieder von Hannes Wader sind eigentlich Erzählungen, Geschichten, die davon handeln, wie einer die Welt mit allem Schönen und allem Abstoßenden und auch dem Unverstehbaren erlebt und zu ergründen sucht, wie er dabei stolpert, zuweilen scheitert und manches Mal doch ankommt und vorübergehenden Frieden findet. So ausführlich und genau diese Erzählungen oftmals im Detail sind, so lakonisch erscheinen sie in ihren Schlussfolgerungen.
In dieser Genauigkeit im Detail, in dem feinen Humor, in den Seitenblicken ins Absurde und in der relativen Zeitlosigkeit seiner Betrachtungen liegen verbindende Elemente zu den Geschichten von Kurt Kusenberg. Eine Auswahl dieser Geschichten, die lange vergriffen waren, ist jetzt anlässlich Kurt Kusenbergs hunderstem Geburtstag im Rowohlt Verlag als Neuauflage erschienen.
„Die Geschichten von Kurt Kusenberg begleiten mich seit über 30 Jahren. Viele seiner Gestalten haben eine merkwürdig einprägsame Kraft; sie standen und stehen mir zur Seite, wenn ich gerade wieder mal die Kurve nicht kriege...” (Wader). Auf der vorliegenden CD stellt Hannes Wader uns als Sprecher seine persönlichen Lieblingsgeschichten von Kurt Kusenberg vor.

Wader-Fans können sich also tierisch freuen...
Gruß, Marc
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Hannes Wader

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Marc hat dieses Thema gestartet
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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von Marc »

Hallo zusammen,
da die beiden neuen Alben von Hannes Wader hier im Forum auf ein so großes Interesse stoßen :hammer: , füge ich an dieser Stelle noch die Kommentare Waders zu den einzelnen Liedern aus "...Und es wechseln die Zeiten" an:
1) Paris 1794
Im Sommer 1997 übernahm ich in Dantons Tod von Büchner, aufgeführt im Freilichttheater Bad Hersfeld, eine kleine – im Originaltext nicht enthaltene – Rolle als fahrender Sänger und Chronist. Im Auftrag der Regie schrieb ich dieses Lied und vergaß es dann nach Ende der Spielzeit. Zum Glück hat mir mein alter Freund Patrick Graf Saurma, der über ein beachtliches Archiv an Wader-Raritäten verfügt, neulich eine alte Kassette aus seinem Besitz vorgespielt, auf der dieses Lied zu hören ist. Ich konnte mich kaum noch daran erinnern, es geschrieben zu haben. 1794, fünf Jahre nach dem Sturm auf die Bastille erreicht in Paris die Schreckensherrschaft – le Terreur –, errichtet zur Überwindung großer nachrevolutionärer Krisen und des Hungers ihren Höhepunkt, als Robespierre seinen ehemaligen Mitstreiter Danton und viele seiner Anhänger guillotinieren lässt, um wenige Monate später entmachtet, selbst unter dem Fallbeil zu enden.
2) Milliardäre
Wenn man nur Leute kennt, die wie ich selbst, nie mehr als ein paar lumpige Tausender auf einem Haufen gesehen haben, wie soll man sich da so eine gewaltige Summe von mehr als 100 Milliarden Dollar vorstellen können? Passen die in einen oder mehrere Sattelschlepper mit einem oder mehreren Anhängern? Keine Ahnung. Einer Glosse in der sozialistischen (was sonst) Wochenzeitung UZ habe ich die nachfolgende Rechnung entnommen. Ob sie so stimmt, weiß ich nicht. Ich kann nicht gut rechnen. Immerhin veranschaulicht sie das, was – jenseits der ein oder anderen Lotto-Million (die ich auch gerne hätte) – wirklicher Super-Reichtum ist: monströs und obszön.
3) Griechisches Lied
Im Jahre 1951 fuhr mein alter Freund Oss Kröher mit dem Motorrad von Pirmasens – via Griechenland – nach Indien, um von Bombay aus per Schiff über Rotterdam mit diesem Lied, 8 Elefanten und zwei Leoparden (im Gepäck) wieder nach Deutschland zurückzukehren. Als ich das in bündischen Kreisen (denen ich leider nie angehört habe, obwohl ich es mir als Junge gewünscht habe) oft gesungene Lied, in den 60er Jahren zum ersten Mal hörte, wusste ich, ich würde es irgendwann ins Deutsche übertragen und singen, spätestens nach meiner ersten Griechenland-Reise. Nach fast 40 Jahren bin ich endlich dazu gekommen – ich meine, das Lied zu übertragen. In Griechenland bin ich immer noch nicht gewesen.
4) Vanitas Vanitatum Vanitas
Beim Blättern in einem alten Gedichtband habe ich diese mir bereits bekannten Verse von Andreas Gryphius wieder mit neuem Interesse gelesen. Vielleicht sprechen sie mich deshalb so an, weil ich älter geworden bin und mich hin und wieder schon mal mit den Fragen der Endlichkeit – vor allem der eigenen – befasse und dem auch Ausdruck geben möchte. Was ja auch das mindeste ist, was man von einem Künstler in reiferen Jahren verlangen kann. Diese Verse, vor dem Hintergrund der Gräuel des 30jährigen Krieges entstanden, entsprechen den allgemeinen Anschauungen und einem poetischen Muster jener Zeit. Alles ist eitel. Alles auf das Diesseits gerichtete Streben vergebens. Das letzte Hemd hat keine Taschen usw. Nur auf Gott und das Jenseits ist Verlass. - Die frommen Schlusszeilen dieses Gedichtes: "Verlache Welt und Ehre / Furcht, Hoffen, Gunst und Lehre / Und fleuch den Herren an ...", unterschlage ich in meinem Vortrag. Als nicht gläubiger Mensch kann ich damit nichts anfangen.
5) Stellungnahme
Nach einem Konzert im Theaterhaus Stuttgart, ich saß mit ein paar Freunden beim Essen, näherte sich uns ein mir bis dahin unbekannter Mann, legte mit der Bemerkung, mich auch mal mit seiner Kunst erfreuen zu wollen, eine CD vor mich auf den Tisch, um dann eiligst wieder zu verschwinden. Es handelte sich um die CD eines Nazi-Sängers auf der er unter anderem das Lied "Es ist an der Zeit" interpretiert. Die Advokaten meiner Plattenfirma sehen keine Möglichkeit, Rechtsmittel dagegen einzulegen. Übrigens singen noch andere Neo-Faschist/innen meine Lieder. – Selbstverständlich höre ich mir so etwas nicht an und verzichte hier auf die Nennung ihrer Namen, um das Papier nicht zu verunreinigen. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.
6) Wandern lieb ich für mein Leben
War es Gabriele Wohmann, die gesagt hat: Man liebt nur das, was einen rührt? - Goethe bewundere ich, Hölderlin begreife ich nicht, Rilke bestaune ich, Heine stimme ich zu, Brecht schüchtert mich ein. Nur Eichendorff, der deutscheste aller Poeten, schon zu seiner Zeit von Kollegen und Publikum als hoffnungslos altmodisch belächelt, rührt mich. Er ist mir der Liebste von allen. –
"Mensch, Joseph von ...", möchte ich ihm zurufen, "... ich bin auch altmodisch aber hoffnungsvoll, gehen wir einen trinken!"
7) O käm’ das Morgenrot herauf
Aus Litauen sei das Lied nach Ostpreußen gekommen, heißt es in dem schönen, von Hein und Oss Kröher herausgegebenen Liederbuch “Das sind unsere Lieder“. – Ich habe es zum ersten Mal im Hunsrück auf der Weitscheidt gehört, unweit der Burg Waldeck, gesungen von Joachim Müller und seiner Schwester Helga.
Ach was sich junge Liebende doch so gegenseitig antun können. Sie aus Übermut, er aus gekränktem Stolz, oder auch umgekehrt. Froh, aus dem Alter endlich raus zu sein (hoffe ich jedenfalls), singe ich dieses Lied mit doppeltem Vergnügen.
8) Vergänglichkeit der Schönheit
Da haben wir es wieder, das Thema Endlichkeit. Christian Hofmann von Hofmannswaldau, ein Zeitgenosse Andreas Gryphius beklagt hier den Verfall weiblicher Schönheit. Ich meine allerdings aus dieser Klage einen schadenfrohen Unterton heraushören zu können, als wolle er einer bestimmten Dame indirekt mitteilen: "Damals hast du mich nicht an die Wäsche gelassen, jetzt hast du den Salat, du alte Schabracke, jetzt will ich nicht mehr." Das ist unschön, für mich aber nachvollziehbar; über wie viele Zurückweisungen habe ich mich doch in meiner Jugend grämen müssen. Die Frauen sind mir wahrlich nicht in den Schoß gefallen und ich daher nicht in ihren. Na, ja, ich will nicht jammern, später lief es dann ja auch besser.
9) Vereinsamt
Zu diesem Nietzsche-Gedicht kann ich nichts weiter sagen als dass es mir gefällt und dass ich Lust hatte, es zu vertonen.
10) Petite Ville
Dieses Lied über Weißenburg (Wissembourg) im Elsass, bereits als Kleine Stadt auf der CD Wünsche veröffentlicht, ist momentan mein Lieblingslied (das ändert sich immer mal). Ich hatte daher das Bedürfnis, es ins Französische zu übersetzen, auch um einen Grund zu haben, es noch mal aufzunehmen. Ich danke an dieser Stelle meiner langjährigen Freundin Lydie Auvray, die dem Text den unerlässlichen letzten Schliff gegeben hat.
11) Krieg ist Krieg
Nicht ohne Absicht habe ich diesem Text, den ich anlässlich des Irak-Krieges geschrieben habe, die Melodie dieses schönen amerikanischen Liedes "Will the circle be unbroken" unterlegt. Ist doch anzunehmen, dass Washington auch in Zukunft ähnliche Kriege zu führen gedenkt und hoffentlich mehr und mehr Amerikaner nicht damit einverstanden sein werden.
12) Ade nun zur guten Nacht
Dass ich unsere alten Volkslieder liebe und gern singe, habe ich bei vielen Gelegenheiten geäußert. Ade nun zur guten Nacht scheint mir für diese CD ein passendes Schlusslied zu sein.

Quelle: www.hanneswader.de 
Gruß, Marc
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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von Petra »

Hallo Marc,
Du kennst das Sprichwort: 'Steter Tropfen höhlt den Stein.' ;-)
Diese Kommentare erinnern mich so sehr an das Wader-Konzert, dass ich bald nicht mehr anders kann, als dieses Album zu kaufen. Kannst Du das Loch in meinem Geldbeutel verantworten?
Liebe Grüße von Petra
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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von fille »

Ich bin auch total neugierig auf die CD und muß sie mir wohl besorgen. Meine letzte CD von Hannes Wader ist "10 Lieder" die ich nach einem unvergesslichen Konzert in München von ihm gekauft habe.
Unvergesslich deshalb, weil er nach ein paar Zwischenrufen seitens des Publikums eine Zornesröte im Gesicht hatte und sagte: "Wißt ihr was? Leckt mich am...." :-)
Es war trotzdem ein schönes Konzert, auch wenn wir zuerst befürchteten, daß er das Konzert abbricht. Ja, ja die Künstler...
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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von fille »

Hat jetzt schon jemand die CD? Ist es lohnenswert sie zu kaufen. Vorgehabt hab' ich es, aber bei Amazon ist eine nicht ganz so gute Kritik....
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Gast
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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von Gast »

Hallo :wink:
ich habe die CD auch seit Montag, und mir geht
es genauso wie bei der CD "Wünsche":
Sie gefiel mir zuerst nicht!
Werde sie also noch so 8-10x hören. Wenn´s mir
dann genau so geht wie bei "Wünsche", wird sie
meine Lieblings CD :-)
Gruß, Wolf

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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von kinski »

und es wechseln die Zeiten...
das neue Wader-album...zweischneidige Sache das ganze...schön natürlich neues zu hören und "Paris" und "Stellungnahme"...guter Typischer Wader,aber warum stammt kaum noch etwas aus komplett seiner Feder und warum muss mann "Kleine Stadt"(das sicher beste stück der"Wünsche")gleich noch mal in schlechtem französisch bringen?....
Keine Ideen mehr?
Ein bisschen zusammengewürfelt wirkt das ganze schon auf mich... :-(
nein ,nein..ich bin nicht entäuscht..doch begeistert bin ich nicht....
egal...für mich bleibt er der beste..da wo andere wie R.
Mey dem Kommerz hofieren, bleibt Wader unbequem...schön!
gruss
ChristianWader`s neue

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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von fille »

Da ich nun doch sehr unschlüssig geworden bin, werde ich erstmal mit dem Erwerb der CD warten.
Allerdings habe sowieso noch lange nicht alles von Hannes Wader. Vielleicht bestelle ich mir erst etwas älteres von ihm.
Heute Nachmittag habe ich mal wieder "10 Lieder" gehört.
Ich LIEBE seine Stimme!!!!! :-)
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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von Gast »

habe ich sie, die neue CD, und sie ist wunderbar, wie alle von Ihm.
jemand der seine Stimme liebt, kauft jede CD und hört alle Lieder und hört sie immer wieder neu.
"TROTZ ALLEDEM" .Ich LIEBE seine Stimme auch. Seit nunmehr 25 Jahren bestimmt. Und es wird sich auch nicht ändern. :kiss:
fille schrieb:
Da ich nun doch sehr unschlüssig geworden bin, werde ich erstmal mit dem Erwerb der CD warten.
Allerdings habe sowieso noch lange nicht alles von Hannes Wader. Vielleicht bestelle ich mir erst etwas älteres von ihm.
Heute Nachmittag habe ich mal wieder "10 Lieder" gehört.
Ich LIEBE seine Stimme!!!!! :-)

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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von fille »

Hallo Charon,
ich würde ja gerne alle CD's von ihm kaufen. Aber ich habe ein Budget für solche Dinge und das ist leider immer schnell erschöpft ;-).
Tja, jetzt muß ich wieder nachdenken.....
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Maren
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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von Maren »

Hallo und zunächst mal herzlich willkommen, Charon.
Ich habe mir die neue von Hannes Wader gekauft (im Gegensatz zu fast allen Vorgängern seit dem kleinen Testament ;-) Ich bekenne, daß ich mich eher zu den Meylingen zähle) und bin fasziniert von seiner Stimme. ALLERDINGS!!
An manchen Stellen erinnert er mich mit allzuviel Tremolo doch an den in die Jahre gekommenen Kirchenchor.
Da ich keine Vergleiche habe (wenn man von dem Geburtstagskonzert mit Mey und Wecker mal absieht) kann ich nicht sagen, ob sich seine Stimme in den letzten Jahren so entwickelt hat. Aber eines ist sicher: angenehm ist seine Singstimme allemal und mit erheblich mehr Facetten und Volumen als die meines Lieblingsbarden!!!!
Zum Inhalt kann ich bisher nur sagen, daß mich "Milliadäre" beeindruckt hat. Ich gehöre auch zu denjenigen, die sich eine derartige Perversion nicht bildlich vorstellen können und nun noch entgeisterter sind als vordem schon!!!
Auch die Umsetzung des Nitzsche-Gedichtes hat mir gut gefallen. Ob Herr Wader nun ein gutes Französisch singt oder nicht, mag ich nicht beurteilen. Ich höre die Sprache immer wieder gerne, beherrsche sie aber selber nicht und kann es drum nicht beurteilen. Drum fallen mir die Unterschiede nicht so auf.
Was mir noch gut gefällt auf der CD ist die spitzbüsche Art von Hannes Wader. Und, daß er sein Publikum an seiner Freude an der Musik beteiligen kann *seufz* da könnte manch einer etwas lernen!! ;-)

Jetzt wünsche ich allen noch einen wunderschönen Sonntag! Auf bald
Maren
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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von fille »

Hallo Maren,
ich wollte nur noch kurz sagen: Mey ist mein Favorit, deutsch und auch französisch! :-D
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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von Gast »

und muss erst mal klarkommen.
Das alles hat mit dem Kleinen Testament überhaupt nichts mehr zu tun, wenn du Wader und Mey gerne hörst, dann kauf dir doch mal die CD
Liebe, Schnaps, Tod
Hannes Wader, Reinhard Mey und Klaus hoffmann alle auf einer CD
diese CD MUSST du einfach haben. Wader singt kein gutes französisch, Lydie Auvray hats ihm beigebracht Phonetisch, sagt er selber, aber seine stimme ist bessr geworden über die jahre, viel besser, tiefer, einfach wunderbar, Dass er die Lieder von Früher weniger singt ist klar, er hat sich ja auch verändert und ist Älter geworden. Obwohl seine gesinnung glaube ich zu wissen immer noch die gleiche ist.
Am schönsten sind halt seine Kampflieder. :wink:

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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von Gast »

geh mal auf amazon punkt de im internet
und such nach Waders CDs, kannst sie auch evtl schon gebraucht kriegen
oder geh mal in EBAY vielleicht kannst du was ersteigern.
Aber die CD
Liebe, Schnaps, Tod solltest du unbedingt haben wenn du gerne was schönes hörst.
gruss von mir. Amazon hat alles. :wink:

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fille
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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von fille »

Hallo Charon,
Liebe, Schnaps, Tod HABE ich schon. Kennst du die CD "Volkssänger". Die würde mich auch interessieren. Ich glaube aber, dass teilweise gleiche Stücke darauf sind.
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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von Gast »

Hallo fille,
"Liebe, Schnaps und Tod" ist ja eher ne poetische Platte, während sich "Volkssänger" mehr um das politische Lied im historischen Kontext dreht. Zwei Titel, "Weile an dieser Quelle" und "Notabene" sind identisch, aber völlig anders arrangiert und interpretiert.
"Volkssänger" gibts momentan bei www.amazon.de  für 9,99 - da solltest du auch bei kleinem Büdget zuschlagen, es lohnt sich...
Liebe Grüße
*Dirk*

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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von Gast »

Stimmt, sein französisch ist schlecht, kein wunder, er kanns ja nicht.
Lydie Auvray hat ihm das phonetisch beigebracht,
Es ist übrigens nicht das erste Lied in Französich von hannes Wader, auch das lied "Am Fluß" hat er mal als
"Au Bord de la Riviere"gesungen. aber nicht schlecht, wo ers doch eigentlich nie gelernt hat, das französische.
Wer kanns schon perfekt, ich auch nicht. :wink:

Gast
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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von Gast »

Hallo, meinst du jetzt "Volkssänger" gleiche Stücke wie auf der ganz neuen CD ???
Ich hab Volkssänger, da muss ich nachsehen.
aber ich hab fast alle CDs, und einige Lieder sind auf verschiedenen cds vorhanden. macht aber nichts. wenns live ist, ists sowieso immer etwas anders. Die neue hab ich ja jetzt auch , da werd ich mal vergleichen die Tage.
Grüss dich herzlich :wink:

Gast
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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von Gast »

Hallo Charon,
wir verglichen "Liebe, Schnaps & Tod" und "Volkssänger", wo es zwei gleiche (aber produktionsmäßig nicht identische) Titel gibt.
Viel Spaß noch mit der neuen Wader-CD, sind ja wieder einige absolute Perlen drauf...
Liebe Grüße *Dirk*

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Michael
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Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"

Beitrag von Michael »

Hallo,
ich möchte doch noch mal auf die neue CD zurückkommen. So langsam bildet sich auch bei mir ein Urteil. Den Eindruck, dass die CD irgendwie nicht aus einem Guss ist, habe ich auch. Es wirkt ein bisschen so, als wäre ein bisschen was zusammen gesammelt worden, um mal wieder eine CD zu füllen. Deshalb bleibt ein etwas schaler Gesamteindruck. Aber das spricht ja nicht gegen die einzelnen Lieder:
Paris 1794:
Gefällt mir inzwischen gut. Dass der Refrain mit den zurzeit schlechten Zeiten hoch aktuell ist, muss man ja auch nicht betonen.
Milliardäre:
Das ist doch mal ein hübsches Spiel. Schön mit leichter Hand gemacht.
Griechisches Lied:
Darauf hab ich mich schon gefreut, weil ich’s im Konzert gehört hatte. Und ich freue mich immer noch drüber. Ich muss mich aber zwingen, den 7/8-Takt nicht immer mitzuzählen.
Vanitas! Vanitatum Vanitas!:
Wenn Wader solche Gedichte vertont, werden sie immer richtig volkstümlich im besten Sinne. Vor Gryphius hatte ich ja immer Respekt, aber man kann sich wohl doch an ihn ranwagen.
Stellungnahme:
Trotz des Anlasses sicher ein Höhepunkt der Platte
Wandern lieb ich für mein Leben:
Uiuiui, Eichendorff, muss das denn sein, habe ich gedacht. Zu dem habe ich ein zwiespältiges Verhältnis seit meiner Schulzeit. Konnte nie viel mit ihm anfangen, wie die ganze Romantik mir irgendwie nicht ganz geheuer ist. Aber auch das muss ich wohl ein bisschen revidieren, wenn Wader und auch Degenhardt (auf seiner aktuellen Platte) ihn singen, muss was an ihm dran sein. Ein munteres Lied und auch ein bisschen traurig.
O käm das Morgenrot hinauf:
Tja, dumm gelaufen. Eines von den Liedern, die den Eindruck erwecken, die CD sei nicht aus einem Guss. Warum ist das da drauf? Aber warum auch nicht.
Vergänglichkeit der Schönheit:
Ja, ein bisschen gehässig ist er schon, der Hannes. Schön, dass er solche Texte aufreift und „erdet“.
Vereinsamt:
Auch das eine schöne Vertonung eines schönen Gedichts.
Petite ville:
Na ja, das Arrangement mag man ja etwas dick finden und die Frage, warum er das Lied unbedingt noch mal aufgenommen hat, mag man sich auch stellen, noch dazu, wo sein französisch ja nicht gerade brillant ist. Aber da ich das Lied mag, habe ich nichts gegen eine neue Aufnahme.
Krieg ist Krieg:
Ich habe eine gewisse Skepsis gegen solche Friedenslieder. Irgendwie erinnern sie mich zu sehr an Kirchentagsgesänge. Aber Hannes kann’s halt, das muss man ihm lassen. Außer ihm fällt mir keiner ein, der so was schreiben kann und es wird nicht peinlich. Gut ist auch, dass man eine live-Aufnahme gewählt hat. Im Studio wäre das bestimmt ziemlich steril geworden und bei weitem nicht so wirkungsvoll.
Ade nun zur guten Nacht:
Auch das hat er schon mal aufgenommen. Nur wegen des Schlussgags hätte es nicht noch mal sein gemusst. Trotzdem ein passender Abschluss für die CD.
Die CD lässt sich gut hören, kann aber die hohe Messlatte, die „Wünsche“ vorgelegt hat, nicht ganz erfüllen. Sie ist keine Enttäuschung, aber vielleicht wäre mit zwei, drei anderen weiteren neuen Wader-Liedern mehr gedient gewesen als mit diversen Neuaufnahmen.
Gruß
Michael
Und vielleicht gibt es morgen ja schon den Crash,
dass die Kurse und Masken fallen.
Also laßt uns freuen und träumen davon,
wie die Racheposaunen erschallen.
Franz Josef Degenhardt

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