Immer noch erschreckend aktuell "Die Mauern meiner Zeit"

Reinhard Friedrich Michael Mey (* 21. Dezember 1942 in Berlin) ist ein deutscher Musiker und seit Ende der 1960er Jahre einer der populärsten Vertreter der deutschen Liedermacher-Szene. Pseudonyme sind Frédérik Mey (in Frankreich), Alfons Yondraschek und Rainer May.
Quelle: Wikipedia mit Stand vom 20.06.2019  | Foto für Banner und Forum: Sven-Sebastian Sajak Deutsche Wikipedia 
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Reinhard Mey (* 21. Dezember 1942 in Berlin) ist ein deutscher Musiker und ein Hauptvertreter der deutschen Liedermacher-Szene. Pseudonyme sind Frédérik Mey (in Frankreich), Alfons Yondraschek und Rainer May. Mey lebt seit 1977 in Berlin-Frohnau in zweiter Ehe mit seiner Frau Hella mit der er drei Kinder hat.
Er betreibt eine offizielle Webseite unter https://www.reinhard-mey.de/  die regelmässig mit neuen Beiträgen gefüttert wird
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Immer noch erschreckend aktuell "Die Mauern meiner Zeit"

Beitrag von migoe »

Jede Zeit hat ihre eigenen Mauern. 1990 wurde eine Mauer überwunden, die fast 40 Jahre mitten durch Deutschland ging und als es dann zur friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung kam dachten viele, dass es nie wieder soweit kommen würde. Doch die Menschen brauchen scheinbar Mauern, um sich vor dem sicher zu fühlen. Leider merkt man erst wenn es zu spät ist, dass eine Mauer nicht nur die "Gefahr" aussperrt, sondern auch, dass man sich selber eingesperrt!

Auf beiden Seiten einer Mauer steht dann geschrieben, was Reinhard Mey in seinem Lied besingt
Die Mauern meiner Zeit[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=SBWvKDA2KgI [/youtube]
Das Wort "Hoffnung" hat für jeden eine andere Bedeutung und doch ist es das, was uns alle unser Leben lang antreibt und was jeder auf die sichtbaren und unsichtbaren Mauern seines Lebens sprüht.

Ich habe heute in der Wochenendausgabe unserer Tageszeitung den Bericht "Heimspiel in Harvard" von Frank Herrmann gelesen. Es geht um die Rede von Angela Merkel vor den Absolventen der Harvard Universität.

In dieser Rede sagte Merkel, sie wünsche sich
"dass wir Mauern einreißen"
und meint damit
"Mauern der Ignoranz und Engstirnigkeit, die zwischen Mitgliedern einer Familie ebenso verliefen wie zwischen gesellschaftlichen Gruppen, Hautfarben, Völkern, Religionen. Mauern, die einengten, während alles möglich sein, wenn man ins Offene gehe, den Neuanfang wage."
Heimspiel in Harvard_1-03.jpeg
Ich persönlich interpretiere diese Aussage der Kanzlerin als Ausdruck der Hoffnung und sie sprüht diese Hoffnung auf eben diese Mauern von Ignoranz und Engstirnigkeit.

Dem würde ich mich gerne anschließen.

Apropos Kanzlerin Angela Merkel: ich bin heute in den Tiefen des Liedermacher-Forums auf das Thema

Ein Jahr Angie - ein Jahr Mist?

gestoßen und mit einem Abstand von 13 Jahren stellte sich mir die Frage, ob es denn heute schon möglich ist eine (vorläufige) Bilanz der "Ära Merkel" zu ziehen... Im Jahr 2006 war das nicht so einfach möglich bzw. konnte niemand ahnen, dass Angela Merkel auch 2019 noch Kanzlerin ist.

Sehr bemerkenswert finde ich einen Beitrag von Clemens in diesem Thema
Clemens hat geschrieben: Di 12. Dez 2006, 23:40
Besser, als es im "Narrenschiff" ausgedrückt ist, geht es nicht: Jeder kann es sehen, aber alle sehen weg.

Jeder weiß, dass wir schon lange über unsere Verhältnisse leben ohne Schulden zu begleichen (wovon auch?). Wir wollen keine Zweiklassenmedizin, aber Alles für Alle ist nicht zu bezahlen. Wir wollen die freie Marktwirtschaft, kassieren aber nichts von den Profiteuren für die Opfer derer Erfolge. Wir wollen kein "Pisa" aber fahren unsere Kultur gegen Null. Gleich welche Regierung handelt, es bleibt ein Umschichten von einer Tasche in die andere, wobei natürlich auch immer noch etwas abzuzweigen ist.
Und in all dem geht es nur um Macht, gleich ob sie sich in Oelrenditen oder extrem überzogenen Beamtenbezügen manifestiert.
Und das Schlimmste dabei ist, dass diese uns bewegenden Probleme ein Fliegenschiss sind gegen unsere Schulden in der Welt.
Wer fragt nach unseren Waffengeschäften?
Wer fragt nach unserer Zustimmung, Hilfe oder Duldung, wenn Menschen in Krieg oder Hunger umkommen, weil wir noch immer meinen Ansprüche auf Schätze in fremdem Boden zu haben?
NEIN! Ich glaube mit dem, was wir Reformen oder Strukturwandel nennen, ist weder unsere kleine Politik noch die der Welt zu bessern.
Leider ist mir noch kein Politiker begegnet, der nicht im Moment seiner Wahl die Scheuklappen freiwillig angelegt hätte. Die Politiker, welche 1989 (mit mir gemeinsam) im "Neuen Forum" alles besser machen wollten, sind nach ihrer Wahl in erschreckend rasantem Tempo mit ihrem Mäntelchen in den Wind gefallen.
Ich wähle keinen Poliker mehr, der mir nicht glaubhaft klarmachen kann, nicht den Politikzwängen zu erliegen. Und bevor wieder die Diskussion aufkommt, dass ich damit dem braunen Gesindel zuarbeite, eine Gegenfrage.
Ist es wirklich gut sich von Kurzdenkern oder Heuchlern mit einzig diesem Argument zur Wahl bewegen zu lassen?
Meine Alternative ist es, mich so bewusst wie möglich mit dem unverdienten Überfluss (an dem ich ja sehr wohl teilhabe) auseinander zu setzen. Zudem versuche ich die Opfer hier und weltweit nicht zu vergessen. Die Hilfe, welche ich da leiste, reicht nicht um mich zu beruhigen, aber sie ist Not-wendig und hoffentlich manchmal ein Zeichen.
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