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08. März - Weltfrauentag

Verfasst: Fr 8. Mär 2019, 19:18
von Thomas Gutmann
Zum Weltfrauentag hat Reinhard Mey einen bewegenden und sozialkritischen Text (aus dem 2002) auf seiner Webseite publiziert:

https://www.reinhard-mey.de/start/blog/8-märz-0 

Re: 08. März - Weltfrauentag

Verfasst: Fr 8. Mär 2019, 23:40
von Westwind
Hallo Thomas,

danke für den Hinweis ! Ich schaue zwar regelmäßig auf die Seite und verfolge somit die Photos aus der Dichterstube, aber diesen Text hätte ich jetzt eventuell verpasst.

Schade, daß aus diesem Manuskript kein komplettes Lied geworden ist. Vermutlich wird es nicht das einzige unvertonte bzw. unveröffentlichte Manuskript sein, das da in seiner Schublade schlummerte. Aber das werden wir wohl nie erfahren.

Zumindest die Zeile "...daß die Zukunft weiblich ist" wurde im Lied "Der Biker" verwendet und veröffentlicht. Schön, daß diese Kernaussage den Weg in die Öffentlichkeit fand. Aber stimmt schon: die Gegenwart sieht auch heute leider noch immer noch anders aus. Die gewünschte Gleichberechtigung gibt es immer noch nicht in sovielen Bereichen des täglichen Lebens.

Georg

Re: 08. März - Weltfrauentag

Verfasst: Sa 9. Mär 2019, 10:39
von fille
Westwind Zitat: Fr 8. Mär 2019, 23:40
"...daß die Zukunft weiblich ist"
Wie wäre es denn mit "...dass die Zukunft menschlich ist"?

Männer und Frauen sind nicht gleich. Das sollten eigentlich alle schon festgestellt
haben. Sie sind aber gleichwertig.

Dieses Getue um Gleichberechtigung kommt mir ewiggestrig vor und nervt. Lasst es
doch mal gut sein.

Liebe Grüße, Marianne

Re: 08. März - Weltfrauentag

Verfasst: Sa 9. Mär 2019, 10:56
von moni
Irgendwie habe ich die Hoffnung, dass der Text als Lied auf der nächsten CD ist.

Re: 08. März - Weltfrauentag

Verfasst: Sa 9. Mär 2019, 17:02
von Thomas Gutmann
Das glaube ich weniger, Moni. Einerseits hat Reinhard Mey (wohl) für einige Alben Texte produziert, die (dann) nicht vertont wurden - als Beispiele mögen die Texte "Der Mann am Fenster" (von Pur vertont) und "Alles geht" dienen, beide etwa zurzeit des 92er-Albums entstanden; vom letzteren Text leitete RM ja dann auch den Album-Titel ab, der Text (oder Song?) war ihm dann aber doch zu pathetisch... Andererseits definiert Reinhard Mey ja seine eigenen Alben als eine Art Tagebuch; ein Text, der im 2002 geschrieben worden ist, im 2019 oder 2020 zu vertonen, widerspräche dieser Definition - auch wenn die Botschaft heute noch aktuell ist.

@Westwind: Sicher schlummern da noch "einige" unvertonte RM-Texte in diversen Schubladen :-) Vielleicht werden die eines Tages - in 40, 50 Jahren - der Forschung zugänglich gemacht? Und wenn ich mich gut halte (aktuell bin ich 35), hätte ich sogar noch die Chance, Unvertontes zu Gesicht zu bekommen ;-) Aber ich glaube auch, dass solche Texte in erster Linie interessant wären für die Forschung, und nicht so sehr für ein breiteres Publikum. Reinhard Mey gehört ja zu den Künstlern, die ihr Image stark steuern. Da muss man als Fan auch Verständnis haben, wenn eben was in der Schublade bleibt. Umso schöner natürlich, dass es - in diesem Fall - von RM mit seinen Fans geteilt worden ist. Im Übrigen: Der Schriftsteller Marquez, immerhin ein Nobelpreisträger, soll mal gesagt habe, dass man einen guten Schriftsteller (und das lässt sich wohl auch auf einen guten Texter münzen) daran erkenne, was er NICHT veröffentlicht (hat). ;-)

@fille: Da bin ich ganz bei Dir. Habe mir heute ein Video angeschaut von einer Schweizer Politikerin, die ich persönlich kenne. Thema: Weltfrauentag. Das Video enhält nichts als Forderungen, Forderungen, Forderungen. Einseitige Feminismen führen alle in die Sackgasse - verhielten wir uns jedoch alle "menschlich" (im Sinne eines Humanismus), wäre allen gedient.