Die Gitarren
Als ich aufstand eines morgens,
den Tag erwartete voll Sorgen,
als ich schnell noch wagte einen kleinen Blick.
In das Forum mit den Menschen,
jederzeit da, ohne Grenzen;
entfernt nur einen lausigen Mauseklick.
Da, ich konnt' es kaum noch fassen:
eine Gitarre, ein Loslassen,
für die Liederbestenliste, für ein Lichtblick.
Er wird sie bis Berlin behüten,
wie ein Mann die Apfelbaumblüten!
Spielend in jedem einzigartig'n Augenblick.
Auch nach dem wirklich guten Essen,
konnt' ich die Geschichte nicht vergessen,
Diese Schenkung ging mir gar nicht aus dem Sinn.
Wer wird weiter auf sie achten?
Wird derjenige sie in die Vitrine verfrachten?
Oder wird sie bald voll erklingen, dieser Hauptgewinn?
Und was wird wohl geschehen,
mit den beiden andern, auf Tourneefotos oft zu sehen?
Zu dritt gaben sie der Tournee erst ihren vollen Klang!
Wo wird das ü'brige Duo steh'n?
Wird eine weiter Gitarre neue Wege geh'n?
Bin ich wirklich der einzige, der mit diesen Gedanken rang?
Und so fuhr ich am letzten Abend,
überglücklich doch stark fragend,
eine Nachricht neben mir, bis an den Berliner Rand.
Schnell notiert, ganz sicher, ohne Frage,
aber egal mit welchen Worten ich es sage;
er wird sie versteh'n, sie werden haben vor ihm bestand!
Aber wird er meine Nachricht je empfangen?
Oder setzt sie sich vorher fest, in dunklen Fangen,
eines Vorkosters mit unerbittlich harter Hand?
Ob mein Wunsch wird in Erfüllung gehen?
Zeit vergeht, ich werd' es sicher sehen,
wie ich auch deutlich sah auf der Tourneeabschlussleinwand:
Ein langen Moment, atemberaubend, faszinierend;
den Barden kniend, hingebungsvoll polierend,
sein Musikinstrument - wie seine Lieder geschaffen von Meisterhand!