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BH 2008 "Mein Erlebtes"

Verfasst: Di 4. Nov 2008, 20:49
von Doro1100
Heute Reisetag München-Wien, übermorgen 20 Uhr Wien, Stadthalle

Steht jedenfalls hier.
Gruß Doro

BH 2008 "Mein Erlebtes"

Verfasst: Mi 5. Nov 2008, 11:04
von Tonski
Liebe Doro,
ja heute Stadthalle und ich freue mich schon sehr darauf; obwohl heute ohnehin eine guter Tag ist; bin schon neugierig, ob Mey irgendwie auf den Wahlsieg Obamas eingeht!
liebe Grüße aus Wien
Günter

BH 2008 "Mein Erlebtes"

Verfasst: Di 11. Nov 2008, 19:36
von Nordlicht
Hallo, liebe Freunde !
Nach dem Konzert des „MEYsters“ vom 9.11. im Linzer ’Bruckner- Haus’ möchte ich Euch einige Eindrücke wiedergeben:
Zunächst fiel mir einmal mehr auf, daß sich das Publikum nicht nur aus denen zusammensetzt, die mit der Musik Meys alt – …oder sagen wir vielleicht besser: älter… – geworden sind, auch eine Fraktion von so etwa 10- bis 12jährigen war zu sehen. Nun gut, die mögen ja vielleicht auch nur von den Eltern mitgeschleift worden sein, aber immerhin. Auch eine sehr interessierte Ordens- Frau konnte ich beobachten, die der Darbietung mit – wenn man so sagen will – durchaus weltlichem Interesse folgte. Auch die Anzahl der Zuschauer überraschte ein wenig angesichts der Tatsache, daß sich im direkten Gespräch eigentlich niemand als Mey- Musik- Hörer oder gar als Mey- Fan outet. Immerhin konnte Herr M. aus B. an zwei Abenden hintereinander den ‚Großen Saal’ des romantisch direkt am Donau- Ufer gelegenen Konzert- Hauses füllen – und zwar restlos. Beide Konzerte waren seit Monaten ausverkauft. Nur der Tatsache, daß unsere Karten schon weit mehr als ein Jahr lang in der Schublade lagen, verdankten wir unseren hervorragenden Platz in der Mitte der 1. Reihe, die dann eigentlich die vierte war, weil als Einschub die Reihen A bis C dazukamen. Und, wie immer, auch diesmal die Linzer Besonderheit, daß die Bühne hinter dem Künstler mit rund 100 Plätzen bestuhlt war. So schön, so aufregend, so eigenartig es auch sein mag, direkt hinter dem Vortragenden zu sitzen – die bessere Sicht hatten zweifelsohne wir, die wir ihn von vorne betrachten durften.
(Es gab, um dem einmal vorzugreifen, ganz am Ende des Konzertes – beim Titel ‚Die Zeit des Gauklers ist vorbei – dann wieder eine Extra- Vorstellung für die ‚Hinten- Sitzer’, bei der Mey mit dem Rücken zu uns spielte, uns aber dadurch die Gelegenheit gab, seinen Pöter zu inspizieren. Wenn ich übrigens vermutlich fachkundigen, weiblichen Kundgebungen Glauben schenke, soll der seine für das vorliegende Alter nicht nur recht passabel, sondern sogar sehr ‚knackig’ sein. Was auch immer das bedeuten mag…)
Eine Setlist kann ich mir an dieser Stelle sparen, die wurde von den Vorschreibern ja bereits des Öfteren aufgeführt, und so kann man zum Konzert selber sagen: Es war zunächst einmal routiniert - eine Erfahrung von vier Jahrzehnten auf der Bühne geht eben nicht ganz spurlos an einem Künstler vorüber. Dies ist keine negative Kritik, ich möchte da richtig verstanden werden, im Gegenteil: Solidität, Kontinuität, Stabilität – all das ist in unseren teilweise recht verwirrenden, lauten, unruhigen Zeiten etwas, das man zumindest für die rund 3 Stunden eines Mey- Konzertes als etwas ungeheuer Positives erfährt.
Interessant war die schon mehrfach bei derartigen Auftritten gemachte Erfahrung, daß Titel, die auf der CD nicht wirklich mein gesteigertes Interesse erringen können, im Bühnen- Arrangement doch ganz anders rüberkommen und nicht nur interessieren, sondern teilweise auch fesseln können. Mir ging es so beim ’Ich brauche einen Sommelier’, dem ich im heimischen CD- Player nicht wirklich viel abgewinnen kann. In diesem ‚Outfit’, zumal mit der extra eingefügten österreichischen Wein- Auswahl, fand ich ihn auf einmal witzig und überaus hörenswert.
Am meisten gefallen haben mir aber, und diesen Trend bemerke ich zumindest an mir in den letzten Jahren mehr und mehr, die leisen, die melancholischen, auch die wirklich traurigen Lieder wie ’Ethienne’ – und die im Kern eigentlich eher zornigen wie ’Kai’. Gerade beim Letzteren, im Zusammenhang mit den einleitenden Worten zum Thema Krieg, überlief so manchen im Saal mehr als nur eine Gänsehaut. Der Beifall, den Mey für diese Worte entgegennehmen konnte, macht Mut und Hoffnung, daß sich über kurz oder lang doch mal etwas an manchem Irrsinn ändern wird. Rund 2000 Menschen in Linz jedenfalls waren gemeinsam mit ihm auf „Anti- Kriegs- Trip“.
Da ich nun, bekanntermaßen, auch dem Humor nicht unbedingt abgeneigt bin, waren die im Zugaben- Teil angekündigten ‚nach- alter- Liedermacher- Tradition- erst- kurz- vor- der- Tour- entstandenen’ Stücke über die ’Männer im Baumarkt’ und die ’Abendpantolette’ natürlich ebenfalls Konzert- Highlights, eher mit dem bereits erwähnten ’Gaukler’ ein wirklich toller Abend zu Ende ging. Jedenfalls in musikalischer Hinsicht, denn dieser Abend hatte dann, zumindest für mich, noch einiges in petto:
Zunächst hatte ich in der Pause erfreut vermerkt, daß auf der 'Bunter Hund- Tour 2008' endlich wieder Tour- Poster zu erwerben waren. Meine Wand wurde nämlich immer noch vom 'Rüm Hart- Tour 2002'- Plakat geziert. Und da war ja auch immer noch diese ’Freunde- laßt- uns- trinken’- Flasche vom Üdersee, die Ulli in ihrer Handtasche zum Konzert „eingeschmuggelt“ hatte. Warum da also nicht beides verbinden ? Nun ja, so wirkliche „Autogramm- Jäger“ sind wir zwar beide nicht, aber in diesem Falle wollten wir es dann doch einmal wagen. Und so warteten wir nach dem Konzert noch in der Halle, bis uns mitgeteilt wurde, daß Unterschriften beim Bühnen- Seiteneingang verteilt würden. Das war gut so, denn in diesem Bereich erlaubt der Hallen- Betreiber das Rauchen, was mir sehr angenehm war. (Ja, ja, ich weiß… Aber ich bin dies Laster immer noch nicht los… Sei´s drum !) Als dann die ‚Body- Guards’ des MEYsters auftauchten, schien das ersehnte Autogramm nicht mehr sehr weit. Aber, oh je: „…ich habe da eben einige Raucher gesehen. Bitte, kommen Sie Herrn Mey nicht zu nahe, er mag das nämlich gar nicht…“. Uff. Verfluchtes Laster ! Nun ja, also einige Male tief durchgeschnauft, vielleicht hilft´s ja. Und dann war es soweit: Die Tür ging auf, und der sportlichste 65jährige, den ich je gesehen habe, nahm hinter dem eilig bereit gestellten Tischchen Platz, lächelte freundlich in die Runde und begann mit seiner Arbeit. Vor und hinter uns lauter freundliche Gesichter, die ebenfalls der Dinge harren, die da kommen sollen. Und schon sind wir an der Reihe. Als Mey die Flasche bemerkt, die Ulli ihm hinhält, stöhnt er in gespieltem Entsetzen über „…noch so eine Flasche…“ auf. Auf meinen Einwand, daß er das nun doch schon kennen müsse, bejaht er und erklärt auch uns, wie schwierig es ist, auf solch einem Teil zu unterschreiben. (Dazu ein kleiner Tip für Schlitz 2009: Frankenwein in Bocksbeuteln ! Auf denen würd´s sicherlich leichter gehen…) Natürlich klappt es denn doch, und so halte ich mein Plakat hin. Nach einem wirklich nur kurzem Blick auf mich springt Mey plötzlich von seinem Stuhl auf, reicht mir die Hand und gratuliert mir zur Verblüffung der Umstehenden – und, um ganz ehrlich zu sein, auch zu meiner… – ganz herzlich zum Geburtstag. Natürlich signiert er das Poster auf meinen Wunsch “…für´s Nordlicht mit den besten Wünschen…“ und meint, es müsse doch wohl auch das Datum dort stehen. Ich habe natürlich nichts einzuwenden, muß ihn dann aber doch verbessern, als er den 9.10.2008 notiert. Er entschuldigt sich mit dem Hinweis auf die lange Tournee, verbessert den Irrtum aber sofort und verabschiedet sich nach meinem Dank für einen schönen Abend mit dem Hinweis, daß dieser Abend auch für ihn ein großes Vergnügen gewesen sei. Der „Schock“ über diese Begegnung mit dem Herrn M. aus B. stellt sich bei mir eigentlich erst im kalten Abendhauch vor der Halle ein. Und unser Urteil: „Siehste, er liest eben doch mit ! Und er merkt es sich sogar !“ Quod errat demonstrandum !!! In diesem Sinne noch einmal: Vielen Dank, Reinhard Mey, für einen wirklich tollen Abend. Und: Auf Wiedersehen im Jahr 2011 ! Versprochen.
So, und nach diesen kurzen Anmerkungen liebe Grüße aus Ober- :ösi: von
ANDREAS.

(…dem DIESE Gratulation wirklich sehr viel bedeutet…)

PS.:Im Anhang noch die Kritik aus der gestrigen Ausgabe der „OÖN“…

BH 2008 "Mein Erlebtes"

Verfasst: Di 11. Nov 2008, 20:43
von Doro1100
Lieber Andreas!
Das ist ja eine dolle Geschichte! Wie immer macht es sehr viel Spaß Deine Berichte zu lesen, aber das Ende hat ja komplett "aus den Schuhen gehauen" :anhimmel:
Diesen Geburtstag wirst Du wohl nicht so schnell vergessen!

Liebe Grüße ins Ösi-Land
von Doro

P. S.
Den Zeitungsbericht habe ich übrigens heute morgen bereits ins Pressearchiv gestellt. Er fällt zwar auch sehr positiv aus, ist aber bei weitem nicht so interessant wie Deiner! ;-)

BH 2008 "Mein Erlebtes"

Verfasst: Mi 12. Nov 2008, 19:05
von fille
Hallo Andreas,
nochmals herzlichen Glückwunsch zu DER Gratulation!
Mann! Ich muss sagen, wenn mir das passiert wäre, wäre ich jetzt wahrscheinlich großer wie Sky. Aber leider gibt Herr Mey am 08. August niemals Konzerte......
Jetzt kannst du die Flasche und das Poster immer mit besonders lieben Erinnerungen betrachten.
Liebe Grüße
Marianne

BH 2008 "Mein Erlebtes"

Verfasst: Mo 17. Nov 2008, 14:24
von Oberfranke
Hallo zusammen (und sorry an Marianne, dass ich mich für die PNs noch nicht bedankt habe, ich war bisschen unterwegs zuletzt:-) )
Die Geschichte ist für mich auch das I-Tüpfelchen auf eine wieder mal grandiose Mey-Tournee. Ich war ja zweimal dabei (Hof und Bamberg), von diesen beiden Abenden werde ich noch lange zehren. Es bestätigt wieder mal, das Reinhard ein absoluter Ausnahmekünstler ist. Ich hab mich in den letzten 2 Monaten oft dabei ertappt, wie ich abends auf die Uhr schaute und mir dachte "20 Uhr...jetzt geht er heute WIEDER auf die die Bühne, ohne einen einzigen "off-Day" während der Deutschland-Tour, 3 Stunden, danach noch persönlich da für die Fans, und das mit 65...
Mir geht es überhaupt nicht ein, wie man das schafft, 60 Tage lang topfit zu bleiben... alleine schon wegen der banalen Tatsache, dass die Tour ja in der "Schmuddelwetterzeit" stattfindet und man sich ruckzuck nen rauhen Hals ohne ne Erkältung zuziehen kann. Auf der nächsten Tour muss ich mal nach dem Geheimrezept fragen, wie er da vorbeugt :-)
Oder hat jemand von Euch während der Tour mitbekommen, dass er stimmlich vielleicht mal etwas angeschlagen war?
Naja, das ist jedenfalls nur einer von vielen Gründen, um vor dem MEYster mal wieder sämtliche Hüte zu ziehen, sich tief zu verbeugen und "Danke!" zu sagen.
Liebe Grüße
Stefan

BH 2008 "Mein Erlebtes"

Verfasst: Mo 17. Nov 2008, 14:56
von Marc
Hallo Stefan,

Oberfranke schrieb:
Ich hab mich in den letzten 2 Monaten oft dabei ertappt, wie ich abends auf die Uhr schaute und mir dachte "20 Uhr...jetzt geht er heute WIEDER auf die die Bühne

Das hast Du schön gesagt, genauso ging es mir auch :-)!
Lieben Gruß,
Marc

BH 2008 "Mein Erlebtes"

Verfasst: Mo 17. Nov 2008, 15:51
von Oberfranke

Marc schrieb:
Hallo Stefan,

Oberfranke schrieb:
Ich hab mich in den letzten 2 Monaten oft dabei ertappt, wie ich abends auf die Uhr schaute und mir dachte "20 Uhr...jetzt geht er heute WIEDER auf die die Bühne

Das hast Du schön gesagt, genauso ging es mir auch :-)!
Lieben Gruß,
Marc

Naja, es war auch noch so, dass ich am 19.09. selbst einen Kurzauftritt hatte von 19-20 Uhr, sogar da musste ich direkt, als ich von der Bühne ging, daran denken "so, ich bin fertig" und in Delbrück steht jetzt jemand ganz nervös vor dem Vorhang und legt los." Ist halt so, wenn man Meyling ist :-) Wenn ich jetzt dran denke, dass Reinhard seitdem (abgesehen von einem Reisetag) JEDEN Tag gespielt hat... ist schon Wahnsinn. Ich hätte gerne 10% seiner Disziplin, dass würde mir dicke reichen ;-)
LG
Stefan

BH 2008 "Mein Erlebtes"

Verfasst: Mo 17. Nov 2008, 18:57
von fille
Hallo Stefan!
Mir geht es überhaupt nicht ein, wie man das schafft, 60 Tage lang topfit zu bleiben... alleine schon wegen der banalen Tatsache, dass die Tour ja in der "Schmuddelwetterzeit" stattfindet und man sich ruckzuck nen rauhen Hals ohne ne Erkältung zuziehen kann. Auf der nächsten Tour muss ich mal nach dem Geheimrezept fragen, wie er da vorbeugt

Ich würde sagen: Es ist sein Publikum! Die Wärme die im jeden Abend entgegenschlägt (in Form von warmherziger Zuneigung) vertreibt jede Erkältung. Der Applaus gibt ihm jede Menge Energie.
Ich selbst bin kein Künstler, aber kann mir gut vorstellen, dass man jeden Abend aufs neue die Atmospähre genießt und vielleicht auch ein bisschen süchtig danach wird.
Wenn 60 solche Tage vorbei sind, könnte ich mir sogar vorstellen, in ein Loch zu fallen. Aber Reinhard Mey hat ja dann die Geburtstage seiner Kinder zu feiern ....
Liebe Grüße
Marianne

BH 2008 "Mein Erlebtes"

Verfasst: Mo 17. Nov 2008, 20:21
von Benutzer 63 gelöscht
Hallo Marianne,
Wenn 60 solche Tage vorbei sind, könnte ich mir sogar vorstellen, in ein Loch zu fallen
Er sagte neulich im Fernsehen, daß IHM genau DAS gar nicht passiere (anderen aber schon). Er käme einfach heim und würde Heizung reparieren usw. ;o)
Er ist mir unheimlich...
Jürgen

BH 2008 "Mein Erlebtes"

Verfasst: So 23. Nov 2008, 10:51
von bis1996
Vielen Dank an alle, die 'BH 2008 "Mein Erlebtes"' durch ihre persönlichen Erlebnisse bereichert haben.