Hallo Ninette!
Pfui! Ich hoffe, es habe ein paar Leute erregte Briefe an die Zeitung geschrieben! "Ein Brilli" im Ohr! Betont jugendlich! Was soll denn der Quatsch? Du siehst, ich ärgere mich mit dir!;-).
Aber, dass wird Mey nicht jucken! Ich zitiere wieder einmal aus dem "Achtel Lorbeerblatt":
Mit großer Freude sägen
Die einen an meinem Ast,
Die andern sind noch beim Überlegen,
Was ihnen an mir nicht paßt,
Doch was immer ich tuen würde,
Ihre Gunst hätt‘ ich schon verpatzt,
Also tu‘ ich, was ein Baum tun würde,
Wenn ein Schwein sich an ihm kratzt.
Und ich bedenk‘, was ein jeder zu sagen hat,
Und schweig‘ fein still,
Und setz‘ mich auf mein achtel Lorbeerblatt
Und mache, was ich will.
Bei uns waren die Kritiken durchwegs positiv. Der Münchner Merkur hat ihm "schonunglose Subjektivität" intelligente, fein gedrechselte Texte und locker hingeschmunzelte Sottisen bestätigt.
Allenfalls haben sie ein bißchen an der "autobiographischen Glorifizierung der französischen Gesellschaft" (Douce France), "die vor dem Hintergrund randalierender Migrantenjugend nicht passt" rumgemäkelt, waren aber der Meinung, dass das dem gelungenen Abend keinen Abbruch tat.
Ich glaube nicht, dass sein Schwung gespielt war. Die einzige Koketterie war vielleicht, dass er der älteste Rapper Deutschlands werden will und uns braucht er nicht zu beweisen, dass er immer noch gut drauf ist. Wir werden seine Lieder auch noch mögen, wenn dem nicht mehr so ist!
Denn für uns ist die letzte Strophe des Lorbeerblatts:
Es gibt noch ein paar Leute,
Und an die hab‘ ich gedacht,
Für die hab‘ ich meine Lieder
So gut es geht gemacht,
Die beim großen Kesseltreiben
Nicht unter den Treibern sind.
Solang‘ mir ein paar Freunde bleiben,
Hängt meine Fahne nicht im Wind.
Und ich scher‘ mich den Teufel um Goliath,
Und schweig‘ fein still.
Habt Dank für das achtel Lorbeerblatt,
Auf dem ich tun kann, was ich will.
Liebe Grüße
Marianne