Danke für den Link, migoe!
Zugegeben, ich gehöre zu den Menschen, deren Einstellung eh weitgehend mit denen Konstantin Weckers einhergehen, insofern war das für mich natürlich eine angenehme Lektüre...
Ich glaube, Konstantin Weckers Aussage, dass solche Solidaritäts-Veranstaltungen vor allem auch den Nutzen haben, dass man sich dadurch in dieser sich scheinbar immer mehr nach rechts verschiebenden Welt dann doch nicht mehr ganz so allein fühlt, wenn man spürt, da sind auch noch ganz ganz viele andere, die meine eigene Einstellung teilen, da ist was dran.
Ich war im Herbst 1983 bei der großen Friedensdemo in Bonn und der anschließenden Kundgebung im Hofgarten dabei, um gegen die Stationierung US-amerikanischer Mittelstreckenraketen (mit Atomsprengköpfen) dabei, an der Seite von mehreren hunderttausend Menschen, die meine Einstellung teilten, inclusive von prominenten "Idolen" wie Hannes Wader, Willy Brandt oder Heinrich Böll, deren Beiträge auf der Bühne ich live miterleben durfte.
Zugegeben, die Atomraketen wurden trotzdem in der BRD stationiert, insofern mag unser gewaltfreier Protest damals aus heutiger Sicht vielleicht vergeblich erscheinen, aber mich persönlich hat gerade dieser 22. Oktober 1983 in meiner pazifistischen Einstellung bestärkt und tut es bis heute.
Zugegeben, rechtspopulistische/rechtsradikale Massenberanstaltungen erzielen bei deren Anhängern natürlich genau denselben Effekt. Daher treffen meiner Meinung nach #wirsindmehr-Veranstaltungen und Kampagnen genau den richtigen Punkt, um den es in diesen Zeiten gerade geht.
Die Diskussionen hier im Forum haben bei mir übrigens auch so ein #wirsindmehr-Gefühl erzeugt, das garade in diesen Zeiten verdammt gut tut! Danke!
"Wenn man als junger Mensch aussah wie ein Hippie und sich einigermaßen treu geblieben ist, sieht man als alter Sack halt aus wie ein Penner und nicht wie Joschka Fischer."
Harry Rowohlt (1945-2015)