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"Wenn man als junger Mensch aussah wie ein Hippie und sich einigermaßen treu geblieben ist, sieht man als alter Sack halt aus wie ein Penner und nicht wie Joschka Fischer."
Harry Rowohlt (1945-2015)
ich kenne diese Band nicht und weiß nichts über sie (außer das der Name lecker klingt).
Allerdings habe ich neulich gelesen ( es war ein Leserbrief), dass es gegen diese Band 16 Ermittlungsverfahren
wegen Landfriedensbruch, Erpressung und Raub gibt oder gab.
Im Internet konnte ich nichts darüber finden. Ist es Verleugnung oder was ist dran?
Liebe Grüße, Marianne
There is a crack in everything
That's how the light gets in
Hallo Marianne,
ich muss gestehen, dass ich auch nicht sehr viel über die Band weiß, aber der Name "Feine Sahne Fischfilet" war auch schon vor letzten Montag (Konzert in Chemnitz) als Rostocker Punkband ein Begriff, die sich seit Jahren intensiv gegen Rechts engagiert. Außerdem war ich vor 2 oder 3 Jahren in einem Konzert von denen hier in Berlin.
In den letzten Tagen waren sie vor allem deshalb in den Medien, weil sie als Grund für die Kritik an Bundespräsident Steinmeier angerführt wurden, der dazu aufgerufen hatte, an dem #wirsindmehr-Konzert in Chemnitz teilzunehmen.
Dass es Ermittungsverfahren gegen die Band gab und dass sie vom Verfassungsschutz Mecklenburg-Vorpommerns beobachtet wurde, stimmt wohl, wenn ich Wikipedia glauben darf: https://de.wikipedia.org/wiki/Feine_Sahne_Fischfilet ...
Liebe Grüße
Carschti
"Wenn man als junger Mensch aussah wie ein Hippie und sich einigermaßen treu geblieben ist, sieht man als alter Sack halt aus wie ein Penner und nicht wie Joschka Fischer."
Harry Rowohlt (1945-2015)
Also ich hab mich schon vor einiger Zeit mit dieser Band auseinandergesetzt und wenn ich mir da die Bandgeschichte und auch ihre aktuellen Texte betrachte, würde ich sie der links extremen Ecke zuordnen ?!
Das Motto der Band gegen Rechts wirkt auf mich > "mit Hass gegen Hass" ... auch eine Lösung des Problems ?
Ja und sie waren auch gern gehörter Akt bei der Chemnitzer #wir sind mehr Gratis Party ... [ohne weiterer Worte...]
Also, manchmal würde ich mir von den Organisatoren von Demos gegen rechts mehr politisches Gespür wünschen. Ich wage mich mal so weit vor und behaupte, die Gruppe schadet den Interessen der Verfechter für Menschlichkeit.
Sehr beeindruckt hat mich andererseits Carschtis Link "weit weit rechts" im Schifoan-Strang. So kann man auch seine Haltung gegen rechts ausdrücken.
"Ich bin ein Gegner der Religion. Sie lehrt uns, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen." Richard Dawkins
Es gibt eine Doku von Charly Hübner über die Band. Ist nicht meine Musik und so wirklich sympathisch sind mir die Jungs auch nicht. Die Band organisiert Veranstaltungen gegen rechts z.B vor 2 Jahren in Anklam, wie in Dresden waren auch da die Toten Hosen und Marteria dabei. Sicher zieht diese Musik junge Leute an. Keine Ahnung, wie solche Konzerte organisiert werden, was da an Vorbereitungen, Verträge, Genehmigungen usw laufen muss, was ev. nur mit größerem Management auf die Beine gestellt werden kann. Aber ich frage mich ab und an - warum Punker und Rocker solche Veranstaltungen gegen Rechts "besetzen" und eine Menge Leute anziehen. Von Liedermachern hört und sieht man´s nicht, jedenfalls nicht annähernd in dieser Größenordnung und Medienpräsenz. Ich stell mal provokant die Frage - wollen oder können die nicht gemeinsam und medienwirksam was auf die Beine stellen? Wo sind in dieser Zeit ein Reinhard Mey, ein Gerhard Schöne, Biermann und und und ?
Danke, Rex2005, für den Hinweis und Link auf die Doku von Charly Hüber über Feine Sahne Fischfilet !
Ich hoffe, ich bekomme diesen Film (Kinostart 12.04.2018, leider verpasst) irgendwann auch zu sehen. Gibt es Hinweise wann er in der ARD läuft und danach vielleicht in der Mediathkek zu sehen ist?
Der Vorwurf, dass diese Band "linksradikal" sei, trifft sicherlich zu, wenn man dies aus einem bestimmten Blickwinkel beurteilt. Damit befindet sich Feine Sahne Fischfilet übrigens in bester (Liedermacher-)Gesellschaft. Hannes Wader z. B. wurde auch viele Jahre vom Verfassungsschutz "beobachtet", und wenn er es nicht längst getan hätte, könnte er ein Lied darüber singen...
Reinhard Mey, Gerhard Schöne und Wolf Biermann (und andere) wären sicherlich eine Bereicherung bei solchen Konzerten gegen rechts, finde ich auch. Auch Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg oder Wolfgang Niedecken, die in sich in früheren Jahren vehement bei solchen Konzerte gegen rechts engagiert haben, waren diesmal in Chemnitz nicht dabei. Aber Chemitz wird hoffentlich nicht das letzte Konzert diesr Art gewesen sein...
"Wenn man als junger Mensch aussah wie ein Hippie und sich einigermaßen treu geblieben ist, sieht man als alter Sack halt aus wie ein Penner und nicht wie Joschka Fischer."
Harry Rowohlt (1945-2015)
Hier noch ein Interview mit Charly Hübner zum Film und seinen Beweggründen, den Film zu machen.
@carschti der Film scheint dann und wann in den Kinos zu laufen, hab einige Ausschnitte im TV gesehen, die ev. in den Mediatheken zu finden sein könnten.
es gibt sie , die Liedermacher, die sich mit Wort und Lied melden ...
Dirk Zöllner spielt(e) heute mit Apfeltraum, Robert Gläser und Steinlandpiraten in Chemnitz und hat dazu auf seiner FB-Seite seine Sicht der Dinge beschrieben - sehr lesenswert. Leider kriege ich die direkte Verlinkung zum Beitrag nicht hin, habe deshalb den Text hier reinkopiert. Ich hoffe, dass ist regelkonform und glaube außerdem, dass Zöllner nichts gegen die Verbreitung des Textes hätte.
Ich trete heute in Chemnitz auf. Mit meiner bunten Band. Für meine bunte Chemnitzer Familie. Für die Stadt, die mir zweimal eine große Liebe geschenkt hat. Eine davon hat mir wiederum meine malerische Tochter Mimi geschenkt. Und meine große Tochter Rubini steht mit mir auf der Bühne. Sie ist 26 und hat einen etwas dunkleren Teint und ist damit in allerjüngster Zeit zum ersten mal auf unangenehme Art und Weise konfrontiert worden. Das macht mich als Vater natürlich irre! Irre macht mich allerdings auch, dass man die enttäuschten und ängstlichen Menschen so schnell in die Naziecke stellt, anstatt sich ihrer anzunehmen. Ja, es stimmt: die Integration der Ostdeutschen ist nicht gelungen! Wir wurden mit einer gestandenen Lobby konfrontiert, in der kein Platz für ostdeutsche Innovation war. Gefragt waren wir nur als Kunden. Viele hängen an der Zitze des Staates und sind auf der Sinnsuche. Opfer des überbordenden Kapitalismus. Es ist richtig gegen diese Ungerechtigkeit zu rebellieren, aber es ist nicht richtig, neue Ungerechtigkeiten zu begehen und einem nationalen Egoismus aufzusitzen. Wir leben in unserer westlichen Welt in einer Schizophrenie, in der wir Mauern zwischen uns und den Armen errichten. Die sollen uns nichts von unserem Wohlsein wegfressen, die sollen lieber bei sich zu Hause sterben. Leider denken das ja auch viele von uns Ostdeutschen, die so sehr unter ihrer Mauer gelitten haben. Ist das alles schon vergessen? Wie haben wir uns danach gesehnt, die Verzierungen und Verzuckerungen zu kosten, obwohl wir doch auch schon ganz gut mit Kuchen versorgt waren. Und für diese Streusel haben nicht wenige ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Die meisten von denen, die jetzt zu uns kommen, haben nicht mal Kuchen. Einige haben nicht mal genug Wasser und Brot! Und vor allem keine Sicherheit für ihre Kinder, im Krieg, den die Weltmächte in ihrer Heimat stellvertretend gegeneinander führen, um ihre Interessen durchzuboxen und den großen Weltkuchen unter sich aufzuteilen. Werden unsere Kinder angstfrei die Welt bereisen können, so wie wir Ostdeutsche es uns vor 29 Jahren doch so sehr gewünscht haben? Oder können unsere nachfolgenden Generationen vielleicht nur noch innerhalb der Mauern unseres luxuriösen Reservates verbleiben? Ferienparadies im Urlaubsbunker. Unter Aufsicht, auf umzäunten Traumstrandparzellen. Irgendein Gedemütigter, ein verzweifelter Vater, der sein unschuldiges Kind verlor oder ein verfluchter Irrer des mißbrauchten Gottes, wird immer einen Weg über, durch oder unter der Mauer finden, um den Krieg zu uns zurück zu tragen. Zu unseren unschuldigen Kindern!
Es sind diejenigen, von denen gesagt wird, dass sie unsere Interessen vertreten, bei denen wir lautstark anklopfen müssen! Die in Wahrheit aber leider immer mehr die Interessen derjenigen vertreten, von denen sie das Geld bekommen. Geld für die Installation von persönlicher Macht, für die Installation ihres Ghettos, hinter Glas, Beton und Stacheldraht. An sicheren Orten, auf fernen Inseln oder hier, direkt unter uns. Ja, auch hier, in unserem reichen Deutschland, ist die Kluft zwischen arm und reich nicht mehr zu übersehen. Mitten in unseren „blühenden Landschaften“!
Unter den Brücken die armen Schweine. Und über ihnen, in den Limousinen? Die reichen Schweine, mit ihr’n gemästeten Blondinen!
(Karma)
Ich finde, Dirk Zöllner bringt seine Sicht der Dinge sehr gut und differenziert auf den Punkt, so dass ich mich auch gebürtiger "Wessi" damit identifizieren kann. Außerdem macht sich dieser Rechtsruck ja nicht nur in Chemnitz (Sachsen), Köthen (Ostdeutschland) breit, sondern deutschland-, europa- und weltweit.
Dirk Zöllner ist ungefähr meine Generation, Feine Sahne Fischfilet schon die Generation danach. Als es Anfang der 90er in Rostock-Lichtenhagen brannte und der rechtsradikale Mob (die "besorgten Bürger"?) applaudierte, waren die Mitglieder von Feine Sahne Fischfilet kleine Kinder, aber einige von ihnen haben das direkt aus der Nachbarschaft mitbekommen, was Menschen meiner (und Dirk Zöllners) Generation in ihrer Kindheit vermutlich nicht so persönlich erlebt haben, nämlich rechtsradikale Gewalt.
Etwa zur gleichen Zeit kamen in Solingen (Westdeutschland), ganz in der Nähe von, wo ich aufgewachen bin, 5 Menschen durch einen rechtsradikalen Brandanschlag ums Leben, aber zu dem Zeitpunkt war ich selbst längst erwachsen und lebte längst nicht mehr in der Nähe von Solingen, hab das alles also auch bloß in den Medien vefolgt...
Ich bin jedenfalls froh, dass sich Feine Sahne Fischfilet heute gegen rechts engagiert und bei dem #wirsindmehr-Konzert in Chemnitz dabei war, auch wenn die Band vielleicht nicht von allen gemocht wird (auf das von mir gepostete Lied ist hier übrigens noch niemand eingegangen), und die Bezeichnung "linksradikal" ist ja auch eher harmlos gegen "linksgrünversiffte Schmarotzer" oder "unwertes Leben", oder?
"Wenn man als junger Mensch aussah wie ein Hippie und sich einigermaßen treu geblieben ist, sieht man als alter Sack halt aus wie ein Penner und nicht wie Joschka Fischer."
Harry Rowohlt (1945-2015)
"Wenn man als junger Mensch aussah wie ein Hippie und sich einigermaßen treu geblieben ist, sieht man als alter Sack halt aus wie ein Penner und nicht wie Joschka Fischer."
Harry Rowohlt (1945-2015)
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Harry Rowohlt (1945-2015)
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Harry Rowohlt (1945-2015)
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Harry Rowohlt (1945-2015)
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Harry Rowohlt (1945-2015)
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Harry Rowohlt (1945-2015)