Wir hatten hier einige Wochen lang eine Wanderausstellung im örtlichen Rathaus über die Firma Topf & Söhne, die "Ofenbauer von Auschwitz", wie man auf Plakate gedruckt hatte. Diese Öfen wurden anfangs dazu verwendet, um das gen Himmel zu schicken, was bei der täglichen Arbeit im Konzentrationslager halt so an Abfall angefallen ist. Erst das Hab und Gut der Menschen, die das nicht mehr brauchten, was sie in ihren Kleidern und Koffern ins Lager mitbrachten. Später waren es dann auch die Inhalte jener Kleider, die in den Öfen ihre letzte Ruhestatt fanden. Die Firma hat neben Auschwitz noch andere Konzentrationslager mit Großöfen versorgt, und es waren auch nicht nur die Öfen, sondern auch einige technische Details wie beispielsweise Lüftungsanlagen für Gaskammern. Kann sich nicht mal der gewissenloseste Zyniker ausdenken, so was ...
Die Ausstellung beinhaltete umgesetzte und nicht umgesetzte Pläne, Patente und -anträge ("kontinuierlich arbeitender Leichenverbrennungsofen für Massenbetrieb"), Lebensläufe, so was Ähnliches wie Werbeprospekte, Schriftverkehr mit den Verantwortlichen etc. und zeichnete so ein Bild davon, wie Politik und Wirtschaft Hand in Hand agierten - und wie man zumindest nach außen hin damit umging. Ins Innere der beteiligten Ingenieure und Ofenbauer kann man natürlich nicht blicken; im Schriftverkehr wurden jedenfalls Unmengen von Individuen zu logistischen und technologischen Herausforderungen, dem obligatorischen Tagesgeschäft.
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Konrad Beikircher - Topor
Album: Amore e passione, 2016
Stück stammt wahrscheinlich aus den frühen 90ern.
Gruß
Skywise
