Heute wurde die Ukraine durch russische Truppen angegriffen und somit startet Russland zum ersten Mal seit 1945 in Europa
Diese Zeile ist für mich nur ein Beispiel, weshalb ich den Originaltext insgesamt ansprechender finde und auch die Originalversion selbst lieber singe. Bei meiner Straßenmusik habe ich einen Kompromiß gefunden und singe 2 Strophen im Original und 2 Strophen von Hannes. Ich würde Hannes' Version ohnehin als eigenes Lied ansehen und nicht unbedingt mit dem Original vergleichen. Ich hatte mal eine Aufnahme der Gruppe Wacholder (mit Hannes' Text) zusammen mit Eric Bogle, wo die Strophen auch entsprechend aufgeteilt wurden. Mir gefiel die Idee.Lothar Jahn - Zitat: ↑Do 17. Mär 2022, 08:27ich finde die vierte Strophe, die irritierende Fragen stellt und dieses eher pessimistische "again and again and again" ansprechender.
Interessant, was du zu den Zeilen sagst, Georg, mit denen du Schwierigkeiten hast.Angesichts der allgemeinen und andauernden Bedrohung der Menschheit durch einen nuklearen Krieg wollte ich schon seit langem ein Lied zu diesem Thema schreiben. Als ich dann Eric Bogles Song hörte, spürte ich sofort, daß es vieles von dem enthält und ausdrückt, was ich sagen wollte. Zwar erinnert Eric Bogies Lied an die Schrecken des 1. Weltkrieges, aber ich meine, daß die Mechanismen hinter Aufrüstung und Kriegstreiberei immer noch dieselben sind. [...]
In Ehren halten bitte. Das ist eines der drei Stücke, die aus Kapazitätsgründen seinerzeit von der CD-Fassung dieses Albums gekürzt und meines Wissens bei keiner anderen Gelegenheit veröffentlicht wurden (neben Waders Brecht/Dessau-Interpretation von "Es lebte eine Gräfin im schwedischen Land" und Alex Campbells "The Band Played Waltzing Mathilda").
Ich bin gerade dabei, Hannes‘ Lieder als Gedichte einzulesen. Viele Texte, die ich lange kenne, entdecke ich noch mal ganz neu, indem ich sie von ihrer Melodie löse und versuche, sie lesend neu zu interpretieren. Als ich „Es ist an der Zeit“ aufnahm, ging es mir ähnlich wie Dir, Georg, und ich fragte mich, wie ich sie lesen bzw. deuten soll. Letztlich sehe ich in den Versen auch viel Grausamkeit, ja, vor allem aber große Verzweiflung, die mich fassungslos macht. Ich persönlich finde die Verse in ihrer Schonungslosigkeit enorm wirkungsvoll.Westwind - Zitat: ↑Do 17. Mär 2022, 22:01Es ist eine etwas andere Geschichte, die Hannes erzählt, mit anderen, teilweise eindringlicheren Bildern. Die Version ist wie ich finde härter, schroffer und rauer, aber das ist sicherlich so gewollt. Mit 2 Zeilen konnte ich mich nie wirklich anfreunden:
"Bist du auf deinen Beinstümpfen weiter gerannt? Und dein Grab, birgt es mehr als ein Bein, eine Hand. "
Das weckt natürlich sofort unvermittelt entsprechende grausame Vorstellungen.
ich wollte mich genau so dazu äußern und finde, Du hast es perfekt ausgedrückt.
und ich hatte lange Krieges statt Sieges herausgehört. Seine Formulierung ist aber wesentlich treffender und gerade im Hinblick auf den aktuellen Krieg in der Ukraine für mich eine sehr niederschmetternde Erkenntnis, wie ausgesprochen Recht Mey damit hat und dass die Bilder, welche er in seinem Lied beschreibt (...wimmender sterbender Soldat... ...von Granatsplittern verletzt... ...im Flur ein Kind auf einer Bahre... ... ein leises Wimmern nur zuletzt... usw.) keine Hirngespinste sind, sondern er damit die tatsächliche Realität beschreibt....so sieht es aus, das Bild des Sieges...